Projekt Update Indien & Nepal

Das Corona Virus breitet sich auch in den Bundesstaaten Odisha, West Bengal und Telangana, in welchen die Usthi Projekte lokalisiert sind, äusserst rasant aus. Der seit Anfang Mai geltende Lockdown wurde bis Anfang Juni verlängert. Eine weitere Verlängerung durch die Behörden scheint wahrscheinlich angesichts der anhaltenden prekären Lage. Es fehlt im ganzen Land an Impfstoff, Spitalbetten und medizinischen Gütern und die Menschen können sich aufgrund des Lockdowns und ausbleibender Arbeit sowie Todesfällen in der Familie kaum mehr Nahrung kaufen. Die Menschen kämpfen ums Überleben.

Sämtliche Schulen, Nachhilfezentren und das Back-to-School Programm sind geschlossen. Die Schliessungen decken sich jedoch mit den Sommerferien. Ab Juni werden die Klassen voraussichtlich über Fernunterricht erneut aufgenommen. Alle Prüfungen mussten durch die Schulbehörden abgesagt werden. Die Schülerinnen und Schüler sind anhand ihrer Vorexamen in die nächste Stufe befördert worden. Die Angestellten unserer Partnerorganisationen und Schulen sind teilweise geimpft und glücklicherweise wohlauf.

Die Frauen- und Kinderhäuser sind offen und bieten weiterhin ein sicheres Umfeld und Unterstützung. Im Juni sollen die noch verfügbaren Plätze in den Frauenhäusern vergeben werden, um möglichst vielen Frauen Schutz zu gewähren. Viele Kinder haben aufgrund der Corona Pandemie ihre Eltern verloren. Durch grosses Engagement unserer Partnerorganisation führen wir aktuell Gespräche, um Corona Waisenkinder in den Kinderhäusern aufzunehmen und ihnen eine solide Ausbildung zu ermöglichen.

Die Studentinnen und Studenten des ersten Kursblockes 2021 der Berufsbildung konnten alle Kurse komplett abschliessen. Leider mussten die Sommer Crash Kurse gestrichen werden. Viele Frauen haben ihre Ehemänner durch die Corona Pandemie verloren und somit auch das überlebenswichtige Einkommen. Unsere Partnerorganisation möchte 30 dieser Frauen das Absolvieren eines Berufsbildungsprogrammes ermöglichen, mit dem Ziel der finanziellen Unabhängigkeit zur Versorgung ihrer Familien.

Ebenfalls viele Jugendliche haben ihre Eltern verloren und stehen vor grossen Herausforderungen. Den Jungen Frauen und Männern soll in Kürze, dank der guten lokalen Vernetzung und dem Engagement unserer Partner, für drei Monate ein sicheres Zuhause und eine Berufsbildung angeboten werden können. Somit wird eine finanziell unabhängige Perspektive und der Schutz vor Menschenhandel ermöglicht.

Auch in den Dörfern im Urwald von Somagiri wurden diverse Corona Erkrankungen registriert. Die Regierung hat darauf mit der Einrichtung von Quarantäne Stationen reagiert. Die Usthi Gesundheitsmitarbeiterinnen unterstützen dabei die Behörden, indem sie Menschen mit Symptomen identifizieren und diesen helfen. Dem Urwaldspital fehlt es jedoch an Impfstoff und medizinischen Gütern. Das Gesundheitspersonal ist grösstenteils geimpft.

Das Kleinkinderförderprogramm HEP ist bis am 1. Juni geschlossen und den Sozialarbeiterinnen ist es momentan nicht erlaubt die Kinder zu Hause zu besuchen. Wir hoffen auf eine baldige Öffnung der Kindertagesstätten, um die Kinder wieder wie gewohnt betreuen zu können.

Die Situation in Nepal hat sich in kurzer Zeit drastisch verschlechtert. Der seit drei Wochen anhaltende Lockdown in einzelnen Gebieten wurde nun beinahe auf ganz Nepal ausgeweitet. Im ganzen Land sind Impfstoffe, medizinische Güter und Spitalbetten knapp. Da viele Tagelöhnerinnen und Tagelöhner ihre Arbeit verloren haben, droht zudem eine grosse Hungerkrise. Alle Projektaktivitäten wurden in den letzten zwei Wochen eingestellt. Unsere Partnerorganisation steht in engem Kontakt mit den Schulen und Familien und evaluiert, welche Art von Unterstützung aktuell am dringendsten ist. Die Schulen bereiten sich auf alternative Unterrichtsmethoden wie online Klassen vor. Es fehlt teilweise jedoch die Infrastruktur dafür. Unsere Partnerorganisation leistet auch hier Unterstützung.

Hiermit rufen wir weiterhin zur Unterstützung der Menschen in Indien und Nepal auf und danken herzlich für die bereits geleitstete, grosse Solidarität!

Erstes Spendenziel fast erreicht

Zahlreiche Privatspenden und eine Zusage über einen Beitrag von CHF 20’000 aus dem Lotteriefonds des Kanton St. Gallens ermöglichen die Verteilung weiterer Lebensmittelpakete in Indien. Um zusätzlich dringend benötigte Hilfe in Indien und Nepal leisten zu können, erhöht Usthi das Spendenziel für die Corona Nothilfe.

Seit einigen Tagen gehen die Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Indien zurück. Für eine optimistische Prognose reichen die Entwicklungen nicht. Experten gehen sowohl bei den Infektionszahlen, als auch bei den Todesfällen von einer hohen Dunkelziffer aus. Neben Indien ist nun auch Nepal zunehmend betroffen von einer zweiten Welle. Eine Lage wie in Indien könnte kurz bevorstehen.

Um Menschen, die ihre Existenzgrundlage verloren haben zu unterstützen, lancierte Usthi Ende April eine Spendenkampagne, um die lokalen Partner bei ihren Nothilfeaktivitäten zu unterstützen. Zahlreiche Spendeneingänge durch private Unterstützer und Unterstützerinnen ermöglichten bereits die Lebensmittelverteilung in Hyderabad während den letzten Wochen.

Mit einer Zusage für einen Beitrag über CHF 20’000 aus dem Lotteriefonds des Kanton St. Gallens konnte das ursprüngliche Spendenziel von CHF 53’000 bereist fast erreicht werden. Usthi ist aktuell in Kontakt mit mehreren Partnern in Indien und Nepal, um die Möglichkeiten für weiterer Verteilaktionen zu prüfen. Usthi erhöht deshalb das Spendenziel für die Corona Nothilfe in Indien und Nepal auf CHF 67’000. Mit Erreichen dieses Ziels könnten noch einmal 1’000 Lebensmittelpakete verteilt werden.

Weiter ist Usthi bestrebt, Menschen, die sich keine Impfung leisten können, den Zugang zum Schutz vor Corona zu erleichtern. Im Rahmen dieser Bestrebungen sollen zudem auch die lokalen Angestellten der Usthi Projekte geimpft werden, um den Betrieb der langfristigen Usthi Projekte zu sichern. Nur so kann Usthis Einsatz für Bildung, Gesundheit und Schutz vor Menschenhandel und Gewalt gewährleistet werden.

Usthi bedankt sich herzlich für die grosse Solidarität unserer Spender und Spenderinnen und das Vertrauen des Kantons St. GallenOhne diese grosse Unterstützung wäre unsere dringend benötigte Hilfe vor Ort nicht möglich.


Grosse Solidarität mit Indien

Usthi freut sich sehr über die grosse Solidarität mit den betroffenen Menschen in Indien. Eine Vielzahl von Spenden für die Corona Nothilfe in Indien ermöglichte in den letzten Tagen bereits die Verteilung 300 weiterer Lebensmittelpakete.

Ende April hat die Stiftung Usthi erneut eine Nothilfekampagne gestartet, um die Menschen in der aktuellen Corona Krise in Indien zu unterstützen. In den letzten Tagen durfte sich Usthi über eine Vielzahl von grosszügigen Spenden für die Nothilfe freuen. Usthi ist beeindruckt von der grossen Solidarität.

Vor Ort konnten durch die Unterstützung der Usthi Spender und Spenderinnen bereits weitere 300 Lebensmittelpakete an Familien in Not verteilt werden. Verteilt wurden die Pakete an Wanderarbeiter und alleinerziehende Mütter, die sich und ihre Familien nicht mehr ernähren konnten. Viele alleinstehende Frauen haben entweder ihr direktes Einkommen verloren, oder sie sind durch den Tod ihres Mannes plötzlich auf sich selbst gestellt. Für sie ist jeder Beitrag von grosser Bedeutung.

Bei der Verteilung der Lebensmittel wird Usthis Partnerorganisation in Hyderabad durch Freiwillige unterstützt. So erfolgte die Verteilung in neun Teams aus jweils drei bis vier lokalen Angestellten und Ehrenamtlichen. Usthis Partnerorganisation ist zudem gut vernetzt mit anderen Hilfsorganisationen. Der regelmässige Austausch hilft, die Nothilfeaktionen zu koordinieren und Überschneidungen zu vermeiden.

Usthi ist hoffnungsvoll, in den nächsten Wochen weiterhin dringend benötigte Hilfe leisten zu können. Wir danken Ihnen herzlich für Ihr Vertrauen in die Stiftung Usthi und Ihre Solidarität.