Inklusive Bildung und ganzheitliche Förderung

In der abgelegenen Region Dhading sind die Schulwege lang und beschwerlich. Viele Kinder laufen mehrere Stunden zu Fuss, um am Unterricht teilzunehmen. Für Kinder mit Sehbehinderung ein unmögliches Unterfangen. Deshalb wohnen über 20 Kinder mit Sehbehinderung in einem Wohnheim auf dem Campus einer der Projektschulen im Distrikt Dhading, um dort die Schule besuchen zu können. Anfang 2025 haben Usthi und ihre nepalesische Partnerorganisation umfassende Investitionen gemacht, um die Kinder ganzheitlich zu fördern.

Derzeit leben 22 Kinder im Wohnheim an der Janajagriti Schule. Die Kinder und Jugendlichen sind zwischen fünf und 20 Jahre alt und besuchen gemeinsam mit anderen Schulkindern den regulären Unterricht der Klassen eins bis zehn. Obwohl die Kinder durch das integrative Unterrichtsmodell am Schulunterricht teilnehmen können, mangelt es an Hilfsmitteln sowie Wissen und Fähigkeiten der Lehrpersonen, um den Unterricht bedürfnisgerecht zu gestalten. Usthi unterstützt deshalb die Bemühungen der Schule und des Wohnheims, die Kinder in ihrer Selbständigkeit zu fördern, ihnen ein gutes Aufwachsen zu ermöglichen und den Schulunterricht bedürfnisgerecht gestalten zu können.

Mit einer breiten Grundausstattung den Kinderalltag inklusiver gestalten

Ein wichtiges Ziel der Investitionen ist es, bedürfnisgerechten Unterricht für die Kinder mit Sehbehinderung zu ermöglichen. Dafür wurden zahlreiche neue Hilfsmittel angeschafft wie Braille-Papier und -Büchern, Lesehilfen und taktiles Lernmaterial. In den kommenden Monaten werden zusammen mit Expert:innen der Nepal Association for the Welfare of the Blind Workshops organisiert für Kinder, Lehrkräfte und Wohnheimpersonal, in denen weitere Ideen zum Einsatz von Lernhilfen und integrativen Unterrichtsmethoden gelernt und vertieft werden. Eine simple, aber effektive Methode ist zum Beispiel, dass die Lehrpersonen alles, was sie an die Wandtafel schreiben, nochmals laut aussprechen. So können auch die Kinder mit Sehbehinderung dem Unterricht gut folgen.

Die Bibliothek wurde mit neuen Büchern in Braille Schrift ausgestattet.

Zudem standen bereits seit einiger Zeit kleinere und grössere Reparaturen an der Infrastruktur des Wohnheims an. Während der vergangenen Monate wurde kräftig angepackt: Es wurden Fliesen ausgewechselt, Kabel verlegt, Sanitärarbeiten erledigt, eine Waschmaschine installiert, ein Solarpanel geflickt und vieles mehr. Neben den Handwerksarbeiten hat sich das Team des Wohnheims ins Zeug gelegt, um die Räume frisch und wohnlich zu gestalten. Die Küche bekam zusätzliche Teller und Tassen, durchgelegene Matratzen wurden durch frische ersetz und das Lesezimmer mit neuen Möbeln eingerichtet.

Durch aktive Freizeitgestaltung Kinder ganzheitlich fördern

Dank der Investitionen bietet das Wohnheim nun mehr Raum für Bewegung, Kreativität und Selbstständigkeit im Alltag. Die Kinder können sich neue Sportgeräte ausleihen, das Spiel- und Buchangebot wurde deutlich erweitert und auf ihren Wunsch hin wurden einige Musikinstrumente organisiert. Auch die Janajagriti Schule und die lokalen Behörden beteiligen sich an der verstärkten Förderung der sehbehinderten Kinder. So stellen sie beispielweise zusätzliche Lehrpersonen zur Freizeitgestaltung. Einmal wöchentlich gibt es jetzt Musik- und Sportunterricht, der nicht nur Freude bereitet, sondern auch verschiedene Sinne fördert.

Auch in der digitalen Förderung gibt es Neuerungen: Der Computerraum wurde um vier Geräte erweitert, und eine Fachperson unterstützt die Kinder regelmässig dabei, ihre digitalen Fähigkeiten zu entwickeln, damit sie mit den Entwicklungen der Technik Schritt halten können.

Der Musikunterricht findet grossen Anklang.

Gemeinsam anpacken

In den vergangenen Monaten konnten wichtige Schritte gemacht werden, um die Wohn- und Lernumgebung der Kinder zugänglicher zu gestalten. Dabei durfte unsere Partnerorganisation auch auf die Unterstützung der öffentlichen Hand sowie von Vereinen und Privatpersonen aus der Region zählen. Zudem finden dank einer Zusammenarbeit mit dem öffentlichen Gesundheitssystem neu auch monatliche Gesundheitscheck-ups im Wohnheim statt. Wir freuen uns sehr, dass wir durch die gemeinsamen Bemühungen den 22 Kindern mit Sehbehinderung ein kindergerechtes und förderndes Umfeld schaffen können.

Die Kinder lernen mit unterstützenden Softwares wie Vorleseprogrammen den Computer zu bedienen.

Die Aktivitäten konnten dank der Unterstützung der Ingeborg Dénes-Muhr Stiftung umgesetzt werden.

Abenteuerliche Spendensammlung

In zwei Rickshaws reisten fünf Freund:innen von Fort Kochi im Süden Indiens einmal quer durchs Land bis nach Jaisalmer im Norden. Das Abenteuer ihres Lebens nutzten sie, um Spenden zu sammeln und Kinder und junge Erwachsene in Indien und Nepal zu unterstützen.

Die fünf Abenteuerlustigen aus der Schweiz machten sich vergangenen September während zwei Wochen auf ihre bisher ereignisreichste Reise. Unter dem Teamnamen «All the way up» traten Nadine, Carmen, Kevin, Nico und Dimi mit zahlreichen anderen Teams im Rikshaw-Run an. Die Rahmenbedingungen waren ambitioniert: zwei 7-PS-TukTuk’s, 14 Tage Zeit und ganze 2’500km zurückzulegen. Beim Rickshaw-Run geht es nicht um Geschwindigkeit – das Ziel ist es, die Umwege und das Strassenlabyrinth zu erkunden, Indien zu erfahren und mit unvergesslichen Erlebnissen im Rucksack am vereinbarten Tag am Zielort zu sein. Oder auch einen Tag später.

Es sei eine spannende Art zu reisen, berichtet das Team. Jeder Tag habe wieder neue Herausforderungen mit sich gebracht. Unterwegs trafen sie viele hilfsbereite Wegbegleiter:innen an. Die Leute interessieren sich dafür, was fünf Reisende auf zwei Tuktuks vorhaben, so komme man schnell ins Gespräch. Die Indien-Reise bleibe auf jeden Fall in guter Erinnerung, ist sich das Team sicher.

Ihre Reise verbanden die fünf Reisenden mit einem digitalen Spendenaufruf. Usthi darf sich zu den begünstigten Organisationen zählen. Wir möchten uns von Herzen für die wertvolle Unterstützung und die inspirierende Aktion bedanken! Usthis Arbeit ist nur möglich Dank zahlreicher engagierter Unterstützer:innen.

Eigene Spendensammlung starten

Hat Sie ebenfalls das Abenteuerfieber gepackt? Oder möchten Sie über eine andere Form der Spendensammlung Kinder und junge Menschen in Indien und Nepal unterstützen?

Der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt. Bisher haben Privatpersonen, Vereine und Firmen Usthi beispielsweise anlässlich einer Geburtstagsfeier, Ihrer Firmenweihnacht oder durch einen Kuchenverkauf mit Ihrer Schulklasse unterstützt.

Gerne beraten wir Sie zu Ihren Ideen.

Wir freuen uns, von Ihnen zu hören unter: info@usthi.ch / +41 55 511 21 25