Der Bedarf an ausgebildeten Fachkräften ist in Indien gross. Das Angebot und die Qualität vieler Einrichtungen für Berufsbildung ist jedoch unzureichend, um den Ansprüchen des Arbeitsmarktes gerecht zu werden. Eine duale Berufsbildung, die wie das Schweizer Modell Praxis und Theorie vereint, gibt es in Indien kaum. Wie können junge Menschen optimal auf die Arbeitswelt vorbereitet werden?
Eine der Erfolgsgeschichten aus Usthis Berufsbildungsprojekt zeigt, wie entscheidend die praktische Erfahrung für die jungen Menschen im Projekt ist:
Rani und Sahasra* leben in der Millionenstadt Hyderabad. Ohne Ausbildung gelang es ihnen nicht, einen Job zu finden. Sie erfuhren von Usthis Berufsbildungsprojekt und lernten sich im Kosmetikkurs kennen. Nach erfolgreichem Abschluss fanden beide eine Anstellung in einem Schönheitssalon. Doch aufgrund der langen Arbeitszeiten blieb Rani und Sahasra nicht genügend Zeit, um sich um ihre Kinder zu kümmern. Schon immer träumten die beiden von einem eigenen Unternehmen, um ihre Familien unterstützen zu können. Gleichzeitig hatten sie auch Respekt vor der grossen Verantwortung. Die Gespräche über die Herausforderungen entfachten eine Idee in ihren Köpfen. Mit der Gewissheit der gegenseitigen Unterstützung fanden Rani und Sahasra den Mut gemeinsam ihren eigenen Salon zu eröffnen.
«Heute ermöglicht uns das Geschäft nicht nur flexible Arbeitszeiten. Wir können unsere Kinder dank des Einkommens auch zur Schule schicken.»
Rani, Absolventin des Berufsbildungskurses
Die Praxiserfahrung gibt den jungen Menschen Sicherheit und erhöht ihre Chancen auf einen Einstieg in die Arbeitswelt. Eine Anstellung zu fairen Arbeitsbedingungen erlaubt es jungen Frauen wie Rani und Sahasra finanziell selbstständig zu werden. Langfristig trägt das Projekt damit zur Reduktion der Jugendarbeitslosigkeit bei und bewirkt dabei meist nicht nur positives für die Projektteilnehmenden, sondern auch für deren Familien.
*Aus Gründen der Diskretion sind die Namen der Projektteilnehmerinnen abgeändert.