Das neuste Usthi Projekt nimmt Fahrt auf. Ende September fand im Rahmen des Abfallmanagement Projekts in Penthakata ein erster Workshop für die Lehrpersonen der Region statt. Was heisst überhaupt Abfallmanagement? Und was hat das mit Schulen zu tun? Um diese und viele weitere Fragen ging es beim ersten Workshop mit über 30 Lehrpersonen.
Die informelle Siedlung Penthakata am Stadtrand von Puri ist über die letzten Jahrzehnte stark angewachsen. Mit dem Leben der Siedlung ist auch die Menge an Abfall gewachsen, die tagtäglich anfällt. Das aktuelle Entsorgungssystem der Siedlung ist lückenhaft, der Abfall ist zu einem Gesundheitsrisiko für die Bevölkerung geworden.
Angesichts dieser Ausgangslage startete Usthi in Zusammenarbeit mit der EAWAG, dem Wasserforschungsinstitut der ETH, ein Projekt, um die Abfallsituation in der Penthakata Siedlung langfristig zu verbessern. Eine Bedarfsabklärung in der Bevölkerung hat ergeben, das Bedürfnis nach einem guten Abfallmanagement ist da, es fehlt jedoch an Infrastruktur und Wissen zur Thematik.
Viel mehr als neue Abfallcontainer
Die beste Infrastruktur nützt nichts, wenn sie nicht benutzt wird. Parallel zur Erarbeitung neuer Entsorgungs-Infrastruktur soll deshalb das Thema Abfallmanagement in die Lehrpläne der Schulen integriert werden, um die nächste Generation in Entsorgungsfragen zu schulen. Die Lehrpersonen können im Unterricht wichtiges Wissen über Umweltschäden vermitteln, die durch unkontrollierten Abfall entstehen, und gemeinsam kann über zukunftsorientierte Themen wie den Zusammenhang zwischen Abfall und Gesundheit diskutiert werden.
Kartik Kapoor, indischer Experte für Abfallmanagement, legte dafür den Grundstein und führte über 30 Lehrpersonen aus Penthakata in die Grundlagen der Abfallthematik ein. Angefangen bei der Frage «Was ist überhaupt Abfall?» bis hin zum Konzept der 3-R-Regel: Reduce – Reuse – Recycle (auf Deutsch: reduzieren – wiederverwenden – rückgewinnen) erfuhren die Lehrpersonen Wissenswertes zur Thematik. Ein besonderer Fokus lag dabei auf den Auswirkungen unkontrollierter Abfallentsorgung auf Hygiene und Gesundheit.
«Es freut mich, dass alle Schulen in Penthakata an den weiteren Schritten des Projekts teilnehmen!», resümiert Kurt Bürki, der als Mitgründer der Stiftung Usthi am ersten Workshop anwesend war. «Durch die Sensibilisierung der nächsten Generation kann das Abfallmanagement nachhaltig verbessert werden.»