Während aktuell auch in Indien der ältere Teil der Bevölkerung geimpft wird, stiegen die Corona Fallzahlen in nur wenigen Wochen wieder stark an. Es könnte erneut zur kompletten Schliessung der Schulen kommen. In der Urwaldregion Somagiri laufen die Projekte mit leichten Einschränkungen weiter und leisten einen wichtigen Beitrag.
Anfang Jahr stimmte die Corona Situation in Indien das Usthi Team optimistisch. Die sinkenden Zahlen liessen auf eine Normalisierung in den Projekten hoffen und eine breit angelegte Impfkampagne sollte zu einer weiteren Verbesserung der Situation beitragen. Vielerorts war die Pandemie kaum mehr sichtbar. Die Masken verschwanden. Doch nun wurde auch Indien von der zweiten Welle eingeholt.
Noch vor wenigen Wochen hoffte man auf weitere Öffnungsschritte für jüngere Schüler und Schülerinnen. Anfang April scheinen diese wieder in weiter Ferne zu liegen. Nun müssen wohl vielerorts auch die höheren Klassen wieder in den Fernunterricht wechseln. Im Staat Westbengalen, wo zwei der Usthi Schulen liegen, wurden aktuell noch keine Entscheide diesbezüglich gefällt. Die Usthi Partner halten jedoch einen baldigen nationalen Entscheid zur Schliessung für möglich.
Im Staat Telangana ist die erneute Schliessung bereits Realität. Nach einem Regierungsbeschluss mussten alle Schulen wieder komplett auf Distanzunterricht umstellen. Dies betrifft die von Usthi unterstützten Kinder und Jugendlichen in Hyderabad, welche nun wieder alle zu Hause ihren Schulstoff erarbeiten müssen. Im März haben sie die ersten Onlineprüfungen absolviert. Trotz der besonderen Umstände schnitten die Kinder erneut sehr gut ab in den Prüfungen. Usthi freut sich, dass die Kinder sich gut auf die neue Situation eingestellt haben und trotzdem gute Lernerfolge erzielen konnten.
Auch in der Region Somagiri rund um das Usthi Urwaldspital zeichnet sich die zweite Welle ab. Obwohl es aktuell nur wenige Fälle sind, wurden Personenansammlungen bereits wieder untersagt. Die Mitarbeitenden des Spitals werden zurzeit geimpft. Ab diesem Monat kann sich auch die Bevölkerung im Urwaldspital impfen lassen. Im Gegensatz zu den grossen Städten, sind die Bewohner und Bewohnerinnen der umliegenden Dörfer, disziplinierter im Umgang mit Covid und halten sich an die Maskenpflicht und weitere Massnahmen. Die Gesundheitsfürsorgerinnen können wieder uneingeschränkt arbeiten und in mehreren Dörfern Hausbesuche durchführen. Sie spielen eine wichtige Rolle bei der Sensibilisierung der Bevölkerung für das Befolgen von Hygienemassnahmen zur Eindämmung von Covid-19. Das grosse Vertrauen ins Gesundheitsnetzwerk könnte sich zudem positiv auf die Impfbereitschaft auswirken.
Auch die Betreuungszentren der Kleinkindzentren haben wieder geöffnet und werden gut besucht. Bis sich die Situation stabilisiert hat, wurden die Öffnungszeiten jedoch eingeschränkt. Für 2021 sind im Rahmen des Kleinkindförderprojekts mehrere Workshops für die Mitarbeitenden und die Kinder in Planung. Auch soll 2021, wenn die Situation es erlaubt, wieder ein Health Camp stattfinden, um die Bevölkerung zu Gesundheitsthemen und dem Umgang mit Covid-19 zu sensibilisieren und Health Checks anzubieten. Ist eine grosse Veranstaltung nicht zu verantworten, sollen mehrere kleine Events zu einzelnen Gesundheitsthemen stattfinden.