HINTERGRUND
Die Strassen der Grossstädte Indiens sind für Kinder und Jugendliche kein sicherer Ort, denn oft wittern dort Menschenhändler ein attraktives Geschäft mit ihnen. Seit einigen Jahren ist ein Anstieg des Menschenhandels in weiten Teilen Asiens und auch in Indien zu verzeichnen. Jährlich verschwinden 80‘000 Kinder in Indien spurlos. Viele Familien geben ihre Kinder zudem leichtgläubig in Hände von Fremden und glauben, ihnen so ein besseres Leben zu ermöglichen. Viele dieser Kinder werden als Billigarbeitskräfte oder Haussklaven ausgebeutet und sehen ihre Familie nie wieder.
KINDERHÄUSER
Usthi bietet schutzbedürftigen Kindern und Jugendlichen einen geschützten Raum, in dem sie Geborgenheit und Gemeinschaft finden. In den Kinderhäusern werden sie umsorgt, besuchen die Schule und können sich im sicheren Umfeld auf ein selbstbestimmtes Leben vorbereiten. Eine der Familiengemeinschaften nimmt Kinder auf, deren Mütter im Rotlichtmilieu arbeiten und leben. Bei Usthi finden sie einen sicheren Ort zum Heranwachsen und Lernen. Gleichzeitig besuchen die Mütter ihre Kinder bei Gelegenheit und deren Beziehung wird von Usthi befürwortet. Usthi bietet Kindern und jungen Menschen, die Opfer von Missbrauch wurden, seit 2007 einen sicheren Zufluchtsort. Um weitere Opfer von Ausbeutung und Gewalt zu verhindern, führt Usthi in und um die Grossstadt Hyderabad seit 2013 begleitend zu den Frauen- und Kinderhäusern eine Präventionskampagne durch. In gefährdeten Gebieten werden Menschen bei Veranstaltungen über die Gefahren des Menschenhandels und mögliche Massnahmen aufgeklärt. Gleichzeitig arbeitet Usthi eng mit Selbsthilfegruppen und anderen lokalen Organisationen zusammen, um die Aktivitäten zu koordinieren.
Das Kinderhäuserprojekt wird durch die Fagus lucida-Stiftung unterstützt.