Das Coronavirus hat in Indien unzählige Waisen hervorgebracht. Die Mitarbeiterinnen in Usthis Gesundheitsprojekten setzen sich für die Kinder ein, deren Leben sich in den letzten Jahren grundlegend verändert hat.
Die weitreichenden Folgen der Pandemie sind zwischen den schrecklichen Nachrichten, die uns täglich aus der Ukraine erreichen, fast in Vergessenheit geraten. Das Virus selbst ist für Kinder meist ungefährlich – die indirekten Auswirkungen jedoch umso bedeutender.
Gerade in armen Ländern und insbesondere für sozioökonomisch benachteiligte Familien stellt der wirtschaftliche Einbruch viele Herausforderungen dar. Immer mehr Haushalte und Kinder werden in die Armut getrieben. Die finanzielle Notlage führt dazu, dass sich Familien selbst grundlegende Gesundheitsdienste nicht mehr leisten können. Gleichzeitig nimmt die Unterernährung bei Kindern zu. Eine Studie der WHO verzeichnet ausserdem einen deutlichen Rückgang an Basisimpfungen für Kleinkinder seit Beginn der Covid-19-Pandemie.
Durch das Virus, aber auch durch leichtere Krankheiten, die aufgrund von Mittellosigkeit nicht behandelt wurden, verloren unzählige Kinder in Indien ihre Eltern. Nicht nur in den Ballungszentren, sondern auch auf dem Land in der Projektregion Somagiri berichten die Mitarbeitenden der Gesundheitsprojekte von vielen Covid-Waisen.
Die Gesundheitsfürsorgerinnen und Sozialarbeiterinnen nehmen sich dieser Fälle an. Über ihre alltägliche Arbeit hinaus informieren sie die lokale Bevölkerung und unterstützen dabei, die Kinder in nahegelegenen Kinderhäusern unterzubringen.
Die Sensibilisierung zu diesem Thema ist aufgrund der Gefahren des Menschenhandels besonders wichtig. Häufig schicken Familien die Kinder zu entfernten Verwandten in andere Bundesstaaten. Ob sie dort zur Schule gehen oder arbeiten müssen, wissen sie meist nicht. Das Team in den Gesundheitsprojekten leistet daher gezielt Präventionsarbeit, um den Familien Alternativen aufzuzeigen. Die Nähe zu den Menschen in der Projektregion aufgrund ihrer Arbeit in den Dörfern und Kindertagesstätten macht es den Mitarbeiterinnen möglich, Fälle früh aufzudecken und bedrohte Kinder zu unterstützen.
Usthi weiss das grosse Engagement der Mitarbeitenden in Somagiri zu schätzen. Möchten auch Sie die Initiative unterstützen?