HINTERGRUND
Mit der Tätigkeit des Urwaldspitals zeigte sich bald, dass besonders viele Kleinkinder der Region nicht altersgerecht entwickelt waren. Recherchen zeigten, dass einseitige Ernährung, kontaminiertes Wasser und mangelnde aktive Förderung der Kinder die Hauptgründe dafür waren. Die indigene Bevölkerung der Region besitzt kaum mehr eigenes Land und arbeitet im Tageslohn auf den Feldern. Dazwischen versuchen sie sich mit traditionellem Handwerk über Wasser zu halten. Die Kleinkinder werden aufgrund der hohen Arbeitsbelastung vernachlässigt und verbringen die meiste Zeit zuhause mit den Grosseltern, die sich kaum bewegen. Doch gerade Bewegung ist besonders wichtig für die altersgerechte Entwicklung eines Kindes.
KLEINKINDFÖRDERPROGRAMM „HEP“
Anzahl Tagesstätten: 9
Aufgrund dieser Erfahrungen hat Usthi 2012 das Kleinkindförderprogramm HEP ins Leben gerufen. Kinder werden in den Tagesstätten betreut und gezielt gefördert. Ergänzt wird das Angebot durch Aufklärung in den Kommunen zu Themen wie Ernährung, Gesundheit und frühkindlicher Entwicklung. Die Kinderbetreuung findet durch von Usthi ausgebildeten Sozialarbeiterinnen statt, welche oft ebenfalls als Gesundheitsfürsorgerinnen tätig sind. Dies trägt zusätzlich dazu bei, bestehendes Vertrauen zu nutzen und weiter auszubauen. Durch die frühe Berührung mit einer externen Betreuungssituation wird zudem die Einschulung dieser Kinder in staatliche Schulen begünstigt, womit ihr sonst oft verwehrter Zugang zu Bildung erleichtert werden kann.