Die Lage im Staat Odisha hat sich nach wie vor kaum verbessert. Zwar sinken die Fallzahlen, jedoch wurden die Restriktionen bisher nicht aufgehoben. Die Mobilität der Einwohner – und somit unsere Projektaktivitäten – werden noch immer durch die Massnahmen zur Eindämmung der Pandemie bestimmt.
Das Spital in der Urwaldregion Somagiri leistet einen wichtigen Beitrag für die Bevölkerung der 133 umliegenden Dörfer. Auch seit Beginn der Pandemie ist es weiterhin für die Patienten geöffnet und beteiligt sich an der regionalen Impfkampagne. Problematisch ist dabei nach wie vor der Mangel an Impfstoff. Die Mitarbeiter des Spitals haben es sich zur Aufgabe gemacht, die Einwohner der Region zum Thema Corona zu sensibilisieren. Zudem werden Schutzmasken verteilt.
Da die Verbindungen zu den umliegenden Dörfern reduziert worden sind und sich die Bevölkerung vor einer dritten Welle fürchtet, kommen derzeit weniger Patienten ins Krankenhaus als gewohnt. Den Ärzten ist es erlaubt, sich zwischen den Dörfern zu bewegen.
Die Gesundheitsfürsorgerinnen dürfen zwar nur innerhalb ihrer eigenen Dörfer agieren, leisten jedoch einen wertvollen Beitrag bei der Identifizierung neuer Fälle. Sie verweisen die Patienten in Quarantäne oder schicken sie ins Urwaldspital. Da das Zusammenkommen in Gruppen nicht erlaubt ist, können aktuell keine Gesundheitsveranstaltungen stattfinden.
Auch das Kleinkindförderprogramm lässt sich daher aktuell nicht realisieren. Die Kinderbetreuung durch die Sozialarbeiterinnen darf nicht stattfinden. Die Kinder können sich im Krankheitsfall jedoch jederzeit an die Fürsorgerinnen wenden.
Allgemein ist die Situation für die Dorfbewohner sehr schwierig. Da die indigene Bevölkerung kaum eigenes Land besitzt, ist sie auf die Arbeit im Tageslohn angewiesen. Diese ist derzeit jedoch in ganz Indien kaum zu finden, was zu finanziellen Problemen führt. Für die Familien, welche auch schon vor der Pandemie unter der Armutsgrenze lebten, versprach die Regierung nun erneut Reisrationen auszugeben.