JAHRESBERICHT 2024

Menschen zu stärken steht im Zentrum von Usthis Arbeit in Indien und Nepal. Der Jahresbericht 2024 zeigt auf, wie die 13 Usthi Projekte nachhaltige Wirkung erzielen.

«Wir streben nach einer Welt, in der Kinder und junge Menschen würdevoll und in einem fördernden Umfeld aufwachsen können.» Seit 1976 leitet diese Vision Usthis Engagement und hat angesichts der globalen Entwicklungen im vergangenen Jahr an Aktualität nichts eingebüsst. Usthis Projekte ermöglichen Zugang zu Bildung, schaffen Zufluchtsorte für Kinder und Frauen in Not, leisten Aufklärungsarbeit, fördern die Gesundheitsversorgung in abgelegenen Gebieten – und haben damit im Jahr 2024 über 46’000 Menschen in Indien und Nepal erreicht.

Wir freuen uns sehr, Ihnen im Jahresbericht von den Erfolgen und Herausforderungen des vergangenen Usthi Jahres zu berichten. Die einzelnen Beiträge geben Einblick in die tägliche Projektarbeit und die Zusammenarbeit mit unseren fünf Partnerorganisationen.

Mit Ihrer Unterstützung können wir Zukunftsperspektiven schaffen. Danke, Sie sich mit uns für benachteiligte Kinder und junge Erwachsene engagieren.

Wir wünschen Ihnen viel Spass beim Lesen!

Ihr Usthi Team

BERICHTE HERUNTERLADEN

Mitwirkungstag in den Kinderhäusern

Nachbar:innen, Ehemalige, Mitarbeiter:innen und Bekannte – sie alle und viele mehr machten den jährlichen Mitwirkungstag der Kinderhäuser zu einem gelungenen Erlebnis. Jedes Jahr kommen Leute aus dem Umfeld unserer Partnerorganisation in Hyderabad zusammen, um Erinnerungen zu teilen und mit den Kindern zu feiern.

Die Anwohner:innen des Quartiers unterstützen den Betrieb der Kinderhäuser grosszügig. Am Mitwirkungstag kamen Nachbar:innen und Ehemalige mit vollen Händen und das Vorratslager der Küche füllte sich mit Reis in grossen Säcken, Sonnenblumenöl, Eiern und Mehl. Manche brachten Decken und Handtücher für die Kinder, andere steuerten zum Vorrat an Schulmaterial bei. Die Mitarbeiter:innen der Kinderhäuser brachten verschiedenste hausgemachte Gerichte fürs grosses Buffet mit, an dem sich die Kinder und Besucher:innen den Tag über verpflegen konnte. Auf dem Campus der Kinderhäuser wurde ein Stand für Kinderkleider eingerichtet. Aus der grossen Auswahl an T-Shirts und Röcken für Gross und Klein durften sich alle Kinder aus den Kinderhäusern ein neues Outfit aussuchen.

Der Mitwirkungstag ist inzwischen zur Tradition geworden. Die Nachbarschaft kommt mit den Kindern und dem Projektteam am grossen Buffet oder bei kleinen Aktivitäten wie Rätselspielen oder Henna-Handbemalungen in Kontakt. Inzwischen erwachsene Ehemalige nutzten den Tag, um ihrem früheren Zuhause einen Besuch abzustatten. Das fröhliche Zusammenkommen bietet eine optimale Gelegenheit, um die lokale Verankerung des Projekts in Hyderabad zu stärken.

Danke und bis nächstes Jahr

„Es gibt nichts Gutes, ausser man tut es.“

Ganz nach den Worten von Erich Kästner haben wir im vergangenen Jahr bei Usthi angepackt und dürfen nun auf ein ereignisreiches Jahr 2024 zurückblicken. Wir möchten uns an dieser Stelle herzlich bei Ihnen bedanken, denn nur mit Ihrer Unterstützung ist Usthi‘s Engagement in Indien und Nepal möglich.

Über die Feiertage und zwischen den Jahren bleibt das Usthi Büro geschlossen. Wir freuen uns, ab dem 06. Januar 2025 gemeinsam mit Ihnen in ein neues Usthi Jahr zu starten!

Usthi am Christkindlimärt

Auf der Suche nach einem sinnvollen Weihnachtsgeschenk oder Lust auf einen kurzen Schwatz? Usthi bietet vom 12. bis 15. Dezember am Christkindlimärt in Rapperswil indische Gewürze und besondere Accessoires von unserem Projektpartner an. Wir freuen uns, Sie mit einer Tasse Chai oder Glühwein bei uns begrüssen zu dürfen!

Das Usthi Büro duftet durch die Vorbereitungen für den Marktstand bereits weihnachtlich nach Zimt und Kardamom. Mit den intensiven Gewürzmischungen aus Indien lassen sich nicht nur in der Adventszeit sondern das ganze Jahr über feine Gerichte zaubern. Ausserdem dürfen wir eine Auswahl an besonderen Accessoires von unserem Projektpartner anbieten: Das Textilverarbeitungszentrum in Hyderabad, in dem auch Absolventinnen aus dem Berufsbildungsprojekt eine Anstellung gefunden haben, hat für Usthi bedruckte Küchentücher und Umhängetaschen sowie Seidenschals aus recyclierten Sari Stoffen hergestellt. Die bunten Stoffe und Muster machen Freude beim Tragen und unterstützen gleichzeitig die Kinder und jungen Menschen in den Projekten.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch! Der Erlös aus dem Christkindlimärt fliesst zurück in die Usthi Projekte.

An folgenden Daten ist Usthi am Christkindlimärt vertreten:

Donnerstag     12.12.  14.00-19.30 Uhr

Freitag            13.12.  14.00-21.00 Uhr

Samstag          14.12.  11.00-21.00 Uhr

Sonntag           15.12.  11.00-19.30 Uhr

P.S. Sie sind am Christkindlimärt leider verhindert oder nicht in der Region, möchten aber dennoch einen Seidenschal, eine bedruckte Tasche oder Gewürze von Usthi verschenken? Melden Sie sich bei uns und wir finden eine Lösung!

Kontakt: Lucia Messer, lmesser@usthi.ch oder +41 55 511 21 25

Die 3-R-Regel des Abfallmanagements und weitere spannende Facts am ersten Workshop für Lehrpersonen in Penthakata

Das neuste Usthi Projekt nimmt Fahrt auf. Ende September fand im Rahmen des Abfallmanagement Projekts in Penthakata ein erster Workshop für die Lehrpersonen der Region statt. Was heisst überhaupt Abfallmanagement? Und was hat das mit Schulen zu tun? Um diese und viele weitere Fragen ging es beim ersten Workshop mit über 30 Lehrpersonen.

Die informelle Siedlung Penthakata am Stadtrand von Puri ist über die letzten Jahrzehnte stark angewachsen. Mit dem Leben der Siedlung ist auch die Menge an Abfall gewachsen, die tagtäglich anfällt. Das aktuelle Entsorgungssystem der Siedlung ist lückenhaft, der Abfall ist zu einem Gesundheitsrisiko für die Bevölkerung geworden.

Angesichts dieser Ausgangslage startete Usthi in Zusammenarbeit mit der EAWAG, dem Wasserforschungsinstitut der ETH, ein Projekt, um die Abfallsituation in der Penthakata Siedlung langfristig zu verbessern. Eine Bedarfsabklärung in der Bevölkerung hat ergeben, das Bedürfnis nach einem guten Abfallmanagement ist da, es fehlt jedoch an Infrastruktur und Wissen zur Thematik.

Viel mehr als neue Abfallcontainer

Die beste Infrastruktur nützt nichts, wenn sie nicht benutzt wird. Parallel zur Erarbeitung neuer Entsorgungs-Infrastruktur soll deshalb das Thema Abfallmanagement in die Lehrpläne der Schulen integriert werden, um die nächste Generation in Entsorgungsfragen zu schulen. Die Lehrpersonen können im Unterricht wichtiges Wissen über Umweltschäden vermitteln, die durch unkontrollierten Abfall entstehen, und gemeinsam kann über zukunftsorientierte Themen wie den Zusammenhang zwischen Abfall und Gesundheit diskutiert werden.

Kartik Kapoor, indischer Experte für Abfallmanagement, legte dafür den Grundstein und führte über 30 Lehrpersonen aus Penthakata in die Grundlagen der Abfallthematik ein. Angefangen bei der Frage «Was ist überhaupt Abfall?» bis hin zum Konzept der 3-R-Regel: Reduce – Reuse – Recycle (auf Deutsch: reduzieren – wiederverwenden – rückgewinnen) erfuhren die Lehrpersonen Wissenswertes zur Thematik. Ein besonderer Fokus lag dabei auf den Auswirkungen unkontrollierter Abfallentsorgung auf Hygiene und Gesundheit.

«Es freut mich, dass alle Schulen in Penthakata an den weiteren Schritten des Projekts teilnehmen!», resümiert Kurt Bürki, der als Mitgründer der Stiftung Usthi am ersten Workshop anwesend war. «Durch die Sensibilisierung der nächsten Generation kann das Abfallmanagement nachhaltig verbessert werden.»

Mehr zum Abfallmanagement Projekt erfahren

Mit Strickmode in die Zukunft starten

Was klingt wie ein Werbespruch aus alten Zeiten schafft im Jahr 2024 zukunftsorientiert neue Jobs und trägt zur Finanzierung der Usthi Projekte bei: Das Textilverarbeitungszentrum in Hyderabad, das von unserer lokalen Partnerorganisation betrieben wird, konnte dieses Jahr neue Spezialmaschinen zur Verarbeitung gestrickter Stoffe anschaffen. Hochwertige Kleidung aus Strickstoff ist heute gefragt – die neuen Maschinen ermöglichen dem Sozialunternehmen, den Wünschen grosser Auftraggeber:innen nachzukommen und mehr Umsatz zu generieren.

Das Textilverarbeitungszentrum in Hyderabad wurde 2011 als soziales Unternehmen für fair und nachhaltig produzierte Kleidung gegründet. Unser Projektpartner in Hyderabad verfolgte mit der Unternehmensgründung das Ziel, das gemeinsame Berufsbildungsprojekt durch lokale Wertschöpfung mitzufinanzieren. Bisher konnten so etwa 8% der Kosten des Berufsbildungsprojekt gedeckt werden. Mit der Investition in die neuen Spezialmaschinen kann der Anteil zukünftig erhöht werden.

Das Sozialunternehmen befindet sich auf demselben Campus wie das Berufsbildungszentrum und produziert hochwertige Kleidung und Accessoires gegen Auftrag. 25 Vollzeit-Mitarbeitende stellen zum Beispiel Schuluniformen, Sportkleidung und Umstandsmode her, wobei sie den gesamten Produktionszyklus vom Design und Entwurf erster Muster bis hin zur Lagerung und dem Versand der fertigen Ware abwickeln.

Mit der Anschaffung der neuen Maschinen kann das Textilverarbeitungszentrum grössere Aufträge annehmen und dadurch acht zusätzliche Arbeitsplätze schaffen. Die Investition ist somit ein wichtiger Schritt für den Ausbau des sozialen Unternehmens und ermöglicht ihnen, den Umsatz zu steigern. Neben einer fairen Entlöhnung legt die Unternehmungsleitung grossen Wert darauf, dass die Kinder der Mitarbeitenden die Schule besuchen.

Der Ausbau des Textilverarbeitungszentrums ist inzwischen in vollem Gange, die ersten Spezialmaschinen konnten bereits in Betrieb genommen werden. Das Sozialunternehmen ist damit bestens gerüstet für die Zukunft.

Die Investition in neue Spezialmaschinen wurde durch die Unterstützung der Tauro Stiftung ermöglicht.

Abfallmanagement in Penthakata, Puri

Ohne ein funktionierendes Entsorgungssystem wird Abfall langfristig zum Gesundheitsproblem. Als der Stiftungsrat das Usthi Team 2022 auf der jährlichen Projektreise begleitete, fiel ihnen das mangelnde Abfallentsorgungs-System in Penthakata, der informellen Siedlung um die Penthakata Schule in’s Auge. Der Müll verschmutzt die Strassen, die Strände und das Meer, die Rückstände geraten ins Grundwasser. Grosse Teile des Abfalls werden verbrannt und die Luftverschmutzung stellt ein zusätzliches Gesundheitsrisiko dar. Um, im Einklang mit Usthis ganzheitlichem Ansatz, die Lebensbedingungen der lokalen Bevölkerung zu verbessern, lancierte der Stiftungsrat in Zusammenarbeit mit der EAWAG, dem Wasserforschungsinstitut der ETH Zürich ein Abfallmanagement-Projekt.

Das Projekt ging im Herbst 2023 in Planung und wurde Anfang 2024 erstmals umgesetzt. Aktiv begleitet wird die Initiative vor Ort von einer indischen Fachperson für Abfall- und Ressourcenmanagement. Ziel des Projekts ist es, gemeinsam mit der lokalen Bevölkerung ein funktionierendes Abfallsystem zu entwickeln, welches der Gemeinschaft langfristig nützen soll. Eine zentrale Rolle für die Initiative wird das noch zu gründende «Abfallmangement Komitee» spielen, in welchem sich Freiwillige engagieren können. Die Menschen vor Ort haben so die Möglichkeit, sich aktiv in die Entwicklung eines neuen Abfallsystems einzubringen und unter fachtechnischer Führung gemeinsam Lösungsstrategien zu entwickeln. Um die langfristige Realisierung einer Entsorgungsstrategie zu gewährleisten, arbeitet die Initiative zudem mit der Stadtverwaltung von Puri zusammen.

Für die erste Phase des Projekts reisten Kurt Bürki, Gründer der Stiftung Usthi und externer Berater und Felix Senn, Präsident des Stiftungsrats, gemeinsam mit dem lokalen Experten nach Puri.  Ziel war es, einen Dialog mit den Menschen vor Ort zu schaffen, und die aktuelle Abfallsituation und deren Auswirkungen für Menschen und Umwelt zu analysieren. Gemäss der letzten Volkszählung 2011 wurden in der Fischersiedlung mit damals 17‘500 Einwohner:innen 5.4 Tonnen  Abfall pro Tag produziert. Die Siedlung ist in den letzten Jahren gewachsen und heute wird die Menge an Abfall auf ca. 10 Tonnen pro Tag geschätzt.

Gemeinsam mit Freiwilligen wurden Interviews mit den Bewohner:innen der Siedlung geführt und Herausforderungen identifiziert. Lösungsvorschläge, welche vom Experten empfohlen werden, sind etwa eine Plastiksammelstelle in der Penthakata Schule, eine Müllabfuhr, die über kleine finanzielle Beiträge pro Haushalt mitfinanziert wird, und das Integrieren des Themas in den Lehrplan der Penthakata Schule.

Teil des Projekts sind auch regelmässige Strandputzaktionen. Für ein erstes «Beach Clean Up» fanden sich bereits 50 Freiwillige und mithilfe von eigens dafür konstruierten Sammelwerkzeugen sammelten sie insgesamt 450 Kilogramm Müll. Um die Bevölkerung für die Abfallproblematik und die Gesundheitsrisiken zu sensibilisieren, wurde an der Penthakata Schule ein Workshop durchgeführt, wo auf das Thema aufmerksam gemacht wurde.

Für den weiteren Verlauf des Projekts wird an der Usthi Schule das Thema Abfall in den Lehrplan integriert, damit die Kinder diesbezüglich sensibilisiert und geschult werden. Dazu werden in einem ersten Schritt die Lehrkräfte mittels Unterlagen der EAWAG durch den indischen Experten befähigt, die Thematik in den Unterricht zu integrieren. Gleichzeitig soll das Abfallmanagement Komitee aufgebaut und wo nötig geschult werden. In einem weiteren Schritt sind für das Village Committee und die Bevölkerung von Penthakata regelmässige Workshops an der Usthi Schule zum Thema Abfallmanagement geplant.  Zusätzlich sind weitere Beach Clean Up Tage vorgesehen.

Parallel arbeitet der lokale Experte mit dem Abfallmanagement Komitee, der EAWAG und der Stadtverwaltung daran, das bestehende Abfall-Sammelkonzept weiterzuentwickeln, damit das Deponieren des Abfalls reduziert und langfristig unterbunden werden kann.

Nähmaschinen für finanzielle Unabhängigkeit

Finanziell auf eigenen Beinen zu stehen ist einer der wichtigsten Schritte in Richtung Selbstbestimmung. Mit unserer Arbeit zielen wir nicht nur darauf ab, die Selbstbestimmung der Projektteilnehmenden zu ermöglichen, sondern auch langfristig die Eigenständigkeit der Usthi Projekte zu fördern.

Im Kontext des Berufsbildungsprojekts in Hyderabad schaffen Nähmaschinen auf unterschiedlichen Ebenen Möglichkeiten für finanzielle Eigenständigkeit, sowohl für das Projekt selbst, als auch für die Projektteilnehmenden.

Angeschlossen an das Berufsbildungszentrum in Hyderabad ist ein Sozialunternehmen in Form eines Textilverarbeitungszentrums, geführt von unserer lokalen Partnerorganisation.  Die «Garment Factory» bietet ca. 30 lokale Arbeitsplätze zu fairen Bedingungen. Die Einnahmen des Textilunternehmens fliessen zurück in das Berufsbildungszentrum und finanzieren so einen Teil des Projekts. Dieser nachhaltige Wirtschaftskreislauf bewirkt, dass das Berufsbildungsprojekt nicht nur auf einer sozialen, sondern auch auf einer wirtschaftlichen Ebene lokal verankert ist.

Um die lokale Wertschöpfung durch das Sozialunternehmen weiter zu fördern, hat Usthi im vergangenen Jahr mit Spezial-Nähmaschinen in die Erschliessung eines neuen Marktsegments durch das Textilverarbeitungszentrum investiert. Mit den neuen Maschinen wird auf eine bestehende Nachfrage reagiert: Neu ist es möglich, auch gestrickte Textilien zu verarbeiten und damit mehr Aufträge anzunehmen. Durch diese Investition kann das Textilverarbeitungszentrum seine  Einkommensmöglichkeiten diversifizieren und die Einnahmen zugunsten der lokalen Finanzierung des Berufsbildungsprojekts steigern.

Die Teilnehmenden des Berufsbildungsprojekts erarbeiten sich in ihrer Ausbildung die nötigen Qualifikationen, um beruflich Fuss zu fassen. Während der Grossteil der Absolvent:innen nach ihrer Berufsausbildung eine Anstellung auf dem formellen Arbeitsmarkt findet, machen sich einige von ihnen auch selbstständig. Um diesen Schritt zu vereinfachen und die angehenden Unternehmer:innen auf ihrem Weg zu unterstützen, finanziert Usthi seit Beginn des aktuelle Projektzyklus’ jährlich 80 Abgänger:innen des Berufsbildungszentrums ein «Micro Business Start-up Kit» in Form von bspw. einer Nähmaschine. Mit dieser Ausstattung sind Absolvent:innen in der Lage, selbstständig Aufträge anzunehmen und ein kleines Unternehmen zu gründen. Die ersten Startpakete wurden bereits verteilt und gemeinsam mit unserer Partnerorganisation sind wir gespannt, wie sich die Kleinunternehmen entwickeln werden.

JAHRESBERICHT 2023

LIEBE LESERINNEN, LIEBE LESER

Herausforderungen geht man am besten gemeinsam an. Das haben im vergangenen Jahr nicht nur Lernende des Sanitärunternehmens Geberit mit ihrem Engagement an der Ananda Schule gezeigt, das zeigen auch Jahr für Jahr die Menschen in und hinter den Usthi Projekten. Der neue Usthi Jahresbericht erzählt Geschichten vom voneinander Lernen und von neu geschöpftem Selbstvertrauen.

Das vergangene Jahr war für Usthi ein Jahr der Weiterentwicklung, geprägt von einem kontinuierlichen Austausch und enger Zusammenarbeit mit unseren Partnern, um die Usthi Projekte kontinuierlich weiterzuentwickeln. 2023 sind wir neue Allianzen eingegangen: Als „Alliance for Resilient Communities“ hat Usthi mit verschiedenen anderen kleinen NGO’s zusammengespannt, um Fördergelder der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) beantragen zu können.

Im Sinne der Usthi Kultur stand auch dieses Jahr der persönliche Kontakt zu unseren Unterstützer:innen, Partnern und Projektbeteiligten im Zentrum. Auf zwei Projektreisen verbrachte das Usthi Team rund 450 Stunden in den Projekten in Indien und Nepal. Gelegenheiten für den Austausch mit der Schweizer Usthi Community gab es nicht nur am Usthi Fest im September in Maur, sondern auch am Christkindlimärt Rapperswil-Jona.

Mit Ihrer Unterstützung können wir Zukunftsperspektiven schaffen. Danke, Sie sich mit uns für andere engagieren.

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Ihr Usthi Team

Geberit in Indien

An der Ananda Schule hat sich in letzter Zeit einiges getan! Blaue Geberit Uniformen waren dabei kein seltener Anblick.

Geberit Auszubildende haben während den vergangenen zwei Wochen die Ananda Schule in Hudarait besucht, um dort neue Sanitäranlagen zu installieren.

In Workshops mit dem Geberit Team haben die Schulkinder gelernt, wie wichtig ein gründliches Händewaschen und Zähneputzen für die Gesundheit ist. Engagements wie dieses ermöglichen es Usthi, Schulkindern nicht nur einen Zugang zu Bildung, sondern auch Zugang zu ausreichender Hygiene zu bieten.

Während ihrer Zeit an der Ananda Schule besichtigten die Geberit Lernenden die umliegenden Siedlungen, in welchen die Schulkinder und deren Familien wohnen und erhielten einen tieferen Einblick in die Arbeit von Usthi und deren Bedeutung für die Menschen vor Ort. Mit Besuchen im Unterricht und beim gemeinsamen Mittagessen war Geberit bald ein willkommener Teil des Schulalltags. So ergab sich ein wertvoller Austausch zwischen den Auszubildenden und den Schulkindern und Lehrpersonen der Ananda Schule.

Um die gemeinsame Zeit in Erinnerung zu behalten, gestalteten die Auszubildenden gemeinsam mit den Schulkindern eine Memory Wall auf dem Schulgelände.

Die Zusammenarbeit zwischen Geberit und Usthi hat ihren Ursprung in Rapperswil-Jona. Hier hat nicht nur Geberit den Hauptsitz, auch die Stiftung Usthi wurde hier gegründet. Aufgrund dieser nachbarschaftlichen Beziehung sind bereits 2010 Geberit Lernende nach Puri gereist, und haben damals an der Penthakata Schule Sanierungsarbeiten durchgeführt. Umso mehr freuen wir uns, dass dieses Jahr ein weiterer erfolgreicher Einsatz stattgefunden hat. Geberit finanziert zudem weitere Renovierungsarbeiten, die im nächsten Jahr an der Ananda Schule fertiggestellt werden.

 

Ein Dental Camp an der Penthakata Schule

Mit gesundheitlichen Beschwerden oder Zahnschmerzen fällt es schwer, in die Schule zu gehen und zu lernen. Usthi hat zum Ziel, möglichst vielen Kindern in Not einen Zugang zu Bildung zu ermöglichen. Gesundheit und deren Förderung spielen dabei eine entscheidende Rolle.

Zahnerkrankungen sind in Indien weit verbreitet, jede zweite Person leidet an Karies. Ein Grossteil dieser Erkrankungen kann auf eine mangelnde Zahnhygiene seit dem Kindesalter zurückgeführt werden (Journal of International Society of Preventive & Community Dentistry, 2021).

Um dem vorzubeugen und Sensibilität für das Thema Zahngesundheit zu schaffen, fand im Oktober an der Penthakata Schule ein Dental Camp statt. In Kooperation mit dem zahnmedizinischen Institut einer lokalen Universität aus Bhubaneswar wurde auf dem Schulgelände eine temporäre Zahnklinik aufgebaut. Schüler:innen, Lehrer:innen und Mitarbeitende der Penthakata Schule, sowie Bewohner:innen eines Alterswohnheims in der Nachbarschaft konnten sich in der Klinik kostenlos untersuchen und auch behandeln lassen. Angeboten wurden allgemeine Check-ups, sowie Zahnreinigungen und Zahnfüllungen. Die mobile Zahnklinik stiess auf grossen Andrang, fast 300 Patient:innen kamen für eine Untersuchung vorbei.

Niederschwellige Angebote und lokale Kooperationen wie das Dental Camp verbinden zwei zentrale Schwerpunkte unserer Arbeit: Gesundheit und Bildung.  Wann immer möglich, nutzen wir in den Usthi Projekten Synergien, um eine möglichst grosse Wirkung darin zu erzielen, bedürftigen Menschen Perspektiven auf ein Leben in Würde und Selbstbestimmung zu bieten.


Wir schauen zurück auf das Usthi Fest 2023

Bei 25 Grad und Sonnenschein fand das Usthi Fest am 16. September im Kirchgemeindehaus in Maur statt. Mit Freude blicken wir auf einen gelungenen Abend zurück. Gemeinsam mit Santana Mallick, einer ehemaligen Projektteilnehmerin erinnerten wir uns an die Anfänge der Usthi Projekte. In der anschliessenden Podiumsdiskussion richteten wir den Blick auf Usthis Zukunft.

Besuch aus Indien: Santana Mallick wuchs in Kolkata in einem der ersten Usthi Kinderhäuser auf. Anlässlich des Usthi Fests besuchten sie und ihr Mann Abhisek gemeinsam Kurt Bürki und Usthi. Am Usthi Fest erzählte sie uns von ihrem Leben als junges Mädchen im Bangur Home, ihrer Lebenssituation heute und von ihrem Vorhaben, ein eigenes Reisebüro aufzubauen.

Podiumsdiskussion „Usthi bereit für die Zukunft“: Yves Keller, Gemeinderatspräsident der Gemeinde Maur, Thomas Fischer, langjähriger Usthi Spender und Ashkira Darman vom Solidaritätsverein des Realgymnasium Rämibühl sprachen mit Alessandra Grosse, der Usthi Geschäftsführerin über Usthis Wirkung und über ihre Motivation, sich weiterhin für Usthi zu engagieren. Ashkira Darman berichtete vom Engagement ihrer Schüler:innen, sich bereits als junge Menschen für die Usthi Projekte zu einzusetzen, während Thomas Fischer erzählte, wie er mit seinem Legat auch nach seinen Lebzeiten Usthis Arbeit unterstützen wird. Wir freuen uns also weiterhin auf generationenübergreifende Zusammenarbeit. Alle drei Redner:innen zeigten sich besonders beeindruckt von der Nachhaltigkeit der Usthi Projekte und wir bedanken uns bei ihnen für ihren Einsatz und die wertvolle Diskussion.

Indisches Abendessen unter freiem Himmel: Bei Curry, Naan und Pakoras vom Restaurant Crown of India liessen wir den Abend auf der Terrasse des Kirchgemeindehauses ausklingen. Bei einem oder zwei Gläsern Wein gesponsert vom Getränkehandel Schatt aus Rapperswil und Sirup vom Chrütlisenn ergab sich ein wertvoller Austausch und schöne Gespräche zu Themen aus der Podiumsdiskussion, den Usthi Projekten und geplanten oder vergangenen Reisen nach Indien und Nepal.

Indien für Zu Hause: An unserem Usthi Marktstand gab es gegen eine Spende verschiedene Produkte, wie Seidenschals, welche im Nähatelier in Hyderabad von Absolvent:innen der Berufsbildungskurse hergestellt wurden. Dazu gab es feine indische Gewürze zu kaufen. Dank der grosszügigen Spenden unserer Gäste konnten wir knapp 4000 CHF für die Usthi Projekte sammeln.

Usthi bedankt sich bei allen Unterstützer:innen, Sponsoren und Helfer:innen für den wertvollen Einsatz und bei allen Gästen für das grosse Interesse und das zahlreiche Erscheinen.

Mehr Eindrücke vom Usthi Fest 2023 gibt es hier.

Sponsoren

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Neuer Wind im Usthi Team 

Am 15. August stiess mit Franka Hüttche eine neue Mitarbeiterin zum Usthi Team. Gemeinsam mit Christian Rübensaal trägt sie zukünftig die Verantwortung für die Bereiche Öffentlichkeitsarbeit und Fundraising. 

Seit 2021 verantwortete Tiana Glatt die Öffentlichkeitsarbeit und unterstützte tatkräftig den Bereich Fundraising. Mit ihrer kreativen und offenen Art prägte sie die Mittelbeschaffung und Spenderpflege nachhaltig. Nach über zwei Jahren im Einsatz für Usthi verlässt sie die Stiftung auf Ende September, um auf Reisen zu gehen. 

Mit Christian Rübensaal verfügt Usthi bereits über einen mehrjährigen Mitarbeiter, welcher mit dem Fundraising der Stiftung bestens vertraut ist. Auch weiterhin trägt er die Verantwortung für die Mittelbeschaffung und wird gemeinsam mit Franka Hüttche den Auftritt und die Spenderpflege der Stiftung gestalten. 

Franka Hüttche ist seit Mitte August Teil des Usthi Teams. Sie wird zukünftig die Verantwortung für die Öffentlichkeitsarbeit der Stiftung tragen und Christian Rübensaal im Fundraising unterstützen. Franka fand ihren Weg zu Usthi nach einer dreimonatigen Reise durch Asien.  Nach ihrem Studium der Politikwissenschaften und Medienwissenschaften verbrachte Franka ein Praktikumsjahr in der Kommunikationsabteilung im Museum für Gestaltung Zürich. Dort lernte sie, die Theorie in die Praxis umzusetzen und sammelte wertvolles Wissen, welches sie nun tatkräftig bei Usthi anwendet. Die Erfahrungen, die Franka unter anderem auf ihren Reisen durch Sri Lanka und Indonesien gesammelt hat, haben in ihr den Wunsch geweckt, sich im humanitären Bereich zu engagieren. Neben ihrer Tätigkeit bei Usthi unterstützt Franka in Basel Menschen mit Migrationshintergrund dabei, Deutsch zu lernen und engagiert sich bei Discuss It, einem Verein, der sich dafür einsetzt, jungen Erwachsenen politische Bildung näher zu bringen. Ihre Kreativität lebt sie gerne im Töpferstudio oder beim Kochen aus und sucht die Ruhe in der Natur, oder genau den Gegensatz auf Konzerten. 

Usthi freut sich auf die Zusammenarbeit mit Franka Hüttche und wünscht Tiana Glatt für ihre Zukunft alles Gute.  

Neue Karrierechancen

Im Berufsbildungszentrum in Hyderabad, welches in Kooperation mit Usthi von einer lokalen Partnerorganisation geführt wird, gibt es eine neue Ausbildung. Das neue Angebot reagiert auf die Nachfrage nach medizinischen Fachkräften, die durch die Covid19-Pandemie gestiegen ist. Neu haben junge Menschen neben der Ausbildung als Gesundheitsmitarbeiter:innen und Technisch-medizinischen Labormitarbeiter:innen auch Zugang zu einer Berufsausbildung als Pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte.

Hyderabad im Bundesstaat Telangana ist mit rund 8 Millionen Einwohner:innen eine der bevölkerungsreichsten Metropolregionen Indiens. Trotz wirtschaftlichem Aufschwung bleiben Problematiken wie Armut, Arbeitslosigkeit und mangelnde Bildung weiter bestehen. Durch gesellschaftliche Faktoren wie Diskriminierung aufgrund von sozialem Status wird alleinstehenden Frauen und Jugendlichen ohne einen Schulabschluss der Zugang zum formellen Arbeitsmarkt verwehrt. Auf dem informellen Arbeitsmarkt laufen sie Gefahr, ein menschenunwürdiges und gesundheitsschädigendes Arbeitsverhältnis einzugehen. Krisen wie die Corona Pandemie bewirken, dass Frauen häufig ihre Ehemänner und damit ihre Einkommensquelle verlieren. Zugang zu einer Ausbildung ist ausschlaggebend, um finanzielle Unabhängigkeit zu erlangen.

2008 hat Usthi gemeinsam mit einer lokalen Partnerorganisation ein Projekt  lanciert, welches Jugendlichen und jungen Erwachsenen ohne Schulabschluss eine Berufsausbildung ermöglicht. Das Berufsbildungsprojekt in Hyderabad richtet sich vor allem an junge Frauen als besonders marginalisierte Bevölkerungsgruppe. Die Kurse und deren Inhalte orientieren sich stark am Arbeitsmarkt und reagieren auf diesen. So haben alle bisherigen Teilnehmenden der bereits bestehenden medizinischen Berufsbildungskurse nach ihrem Abschluss eine Anstellung gefunden. Alle Kurse entsprechen in ihren Inhalten den Vorgaben der Regierung in Telangana und gehen sogar darüber hinaus, sodass die Absolvierenden optimal auf ihren Berufsalltag vorbereitet sind.

Nach anfänglichen Schwierigkeiten, Lehrpersonen zu finden, gibt es nun einen neuen medizinischen Kurs im Programm der Berufsbildung und somit 17 Kurse, die jungen Menschen zur Verfügung stehen. In dem neuen Kurs werden die Teilnehmer:innen als Pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte ausgebildet. Sie erlernen Grundlagen der Medizin und Pharmazie und werden darin geschult, eine Apotheke zu verwalten. Bald können die Teilnehmenden auch erste praktische Erfahrungen sammeln. Das Sortiment des Gemischtwarenladens auf dem Campus in Hyderabad wird so durch Medikamente ergänzt und die Kursteilnehmenden können unter Anleitung ihr erlerntes Wissen anwenden.

Die ersten Teilnehmenden sind bereits eingeschrieben und Usthis Partner vor Ort freut sich auf weitere Anmeldungen. Nach Abschluss des Kurses in sechs Monaten haben die Teilnehmer:innen Aussicht auf eine Anstellung in lokalen oder staatlichen Krankenhäusern und in kleineren Apotheken in der Region. Da Hyderabad als Zentrum der Pharmazie in Indien gilt, erhofft sich Usthi, dass die neuen Pharmazeutisch-kaufmännische Angestellten einen direkten Einstieg in ihr Berufsleben finden werden.

Neuer Chefarzt im Indigenengebiet

Das Spital in Somagiri hat einen neuen Chefarzt. Nach über 10 Jahren unermüdlichem Einsatz für die benachteiligte Bevölkerung der ‘Scheduled Tribes’ geht der frühere Arzt in den Ruhestand und überträgt die Verantwortung einem erfahrenen Nachfolger.

Seit den 80er Jahren bietet das Spital im ländlichen Somagiri, einem kleinen Ort im ostindischen Bundesstaat Odisha, gesundheitliche Versorgung für die indigenen Stammesgebiete der Munda und Juang Völker. Das Einzugsgebiet des Spitals erstreckt sich über 133 Dörfer. Die ethnische und kulturelle Vielfalt, sowie die Weitläufigkeit des Gebiets kennzeichnen die Arbeit am Spital, welches eine Brücke zwischen moderner Medizin und traditionellen Behandlungen bildet.

Im Jahr 2012 trat Dr. Mishra dem Spital als neuer Chefarzt bei. Mit viel Hingabe setzte er sich für seine Patienten und Patientinnen ein. Neben den Aufgaben am Spital zählen zudem auch die Besuche in den Dörfern. Jeweils an den Nachmittagen besucht der Chefarzt die umliegenden Ortschaften und führt vor Ort Konsultationen durch. Usthi ist überaus dankbar für Dr. Mishras grossartiges Engagement und die langjährige Loyalität und wünscht ihm für seinen Ruhestand alles Gute.

In einer viermonatigen Übergangsphase übergab Dr. Mishra seine Aufgaben und Verantwortung als Chefarzt nun an seinen neuen, kompetenten Nachfolger Dr. Mohanta.

Hoch motiviert trat der neue Chefarzt seine Stelle am Spital an. Dr. Mohanta zeigt grosses Interesse am Besuch der indigenen Dörfer. Seine Sprachkenntnisse der Staatssprache Odiya und der Lokalsprache Juang sind für die Kommunikation mit der lokalen Bevölkerung besonders wertvoll. Zudem kann Mr. Mohanta auf viel Erfahrung mit Geburten zurückgreifen.

Usthi freut sich auf die Zusammenarbeit mit Dr. Mohanta und dem Team am Spital und darüber, dass das Spital als erste Anlaufstelle für die medizinische Versorgung der Menschen vor Ort auch weiterhin kompetent besetzt ist.

EIN NEUES KINDERHAUS

In Indien geraten Kinder regelmässig in die Hände von Menschenhändlern. Mit der Eröffnung eines neuen Kinderhauses bewahrt Usthi benachteiligte Kinder vor diesem Schicksal und bietet ihnen neue Perspektiven.

In der Millionenstadt Hyderabad sind viele Familien von Armut betroffen und Kinder sind häufig gezwungen zum Familieneinkommen beizusteuern. Auf der Suche nach Arbeit verbringen die Kinder einen Grossteil ihrer Zeit auf der Strasse. In einem Kreislauf aus Armut und mangelnder Bildung sind sie dort ein leichtes Opfer für Menschenhändler.

Seit 2008 setzt sich Usthi in Hyderabad dafür ein, Kindern aus finanziell und sozial schwierigen Familienverhältnissen einen sicheren Ort zum Aufwachsen zu bieten. In Usthis Kinderhäusern finden die betroffenen Kinder Bildungsmöglichkeiten und die Aussicht auf ein selbstbestimmtes und würdevolles Leben.

Durch die Unterstützung der Fagus lucida-Stiftung war Usthi nun in der Lage, das Kinderhausprojekt weiter auszubauen. Der Kauf einer zuvor angemieteten Wohnung spart erhebliche Betriebskosten, welche in das Projekt reinvestiert werden können.  Dank der mehrjährigen Unterstützung konnte ein neues Kinderhaus eröffnet und zusätzliche Kinder aufgenommen werden.

Nach einigen Renovationsarbeiten ist die vierte Wohngemeinschaft nun fertig möbliert und bereit für den Einzug der Kinder. Nach ihren Sommerferien bezogen im Juni 10 Jungs die neuen Räumlichkeiten und begannen auch gleich ihr neues Schuljahr in einer Schule vor Ort. Die Betreuungspersonen unterstützen die Kinder dabei sich gut in den neuen Alltag der Wohngemeinschaft einzufinden.

Für die meisten der Jungs konnten ihre Familien nicht länger aufkommen, einige von ihnen sind Halbwaisen. Ohne familiäre Fürsorge sind sie den Gefahren auf der Strasse schutzlos ausgesetzt. Ein UN Bericht zeigt, dass der Anteil an Jungen in Zwangsarbeit und -Kriminalität sowie häuslicher Sklaverei über die letzten Jahre deutlich zunahm, während Mädchen nach wie vor überwiegend von sexueller Ausbeutung betroffen sind. Kinder vor diesen Gefahren zu bewahren ist das Ziel des Kinderhausprojekts. Durch die neue Wohngemeinschaft kann Usthi nun jährlich insgesamt 60 Kindern einen sicheren Zufluchtsort bieten und ihnen eine kindgerechte Entwicklung ermöglichen.

Impulse für den Bildungsalltag

Die Weiterbildung der Lehrpersonen ist ein integraler Bestandteil der Usthi Bildungsprojekte. Sie zielen darauf ab die Bildungsqualität zu verbessern, um den Schulkindern ein inspirierendes und kindgerechtes Lernumfeld bieten zu können.

Gerade für Kinder aus bildungsfernen Familien ist das Aufnehmen der Unterrichtsinhalte manchmal eine Herausforderung. Auf Unterstützung durch die Eltern können sie oft nicht zählen. Damit sie im Schulalltag optimal gefördert werden können, werden die Lehrer und Lehrerinnen in den Usthi Projekten entsprechend geschult und weitergebildet.

Während der Schulferien im Mai kamen die Lehrer und Lehrerinnen der Penthakata Schule für fünf Tage zu einer Lehrerfortbildung zusammen. Dabei lagen einerseits soziale Aspekte wie Entwicklungspsychologie und die Beziehung zwischen Schulkindern und den Lehrern und Eltern im Fokus. Andererseits wurden didaktische und methodische Thematiken wie der Aufbau von Unterrichtsstunden aufgegriffen.

Darüber hinaus waren auch die Zielsetzung und die Vision der Schule Teil des Trainings. Zusammen mit dem neuen Schulleiter der Penthakata Schule, der im April seine Position antrat, und mit grossen Ambitionen an seine neue Aufgabe geht, führte ein gemeinsames Brainstorming zu Ideen, wie die neu erlernten Methoden in Zukunft im Rahmen der Schulaktivitäten praktisch umgesetzt und angewendet werden können.

Das Feedback der Lehrkräfte auf die Weiterbildungen ist stets positiv. Die gemeinsame Zeit fördert den Austausch, der sich im Schulalltag zwischen rund 400 Kindern manchmal schwierig gestalten kann. Gleichzeitig tragen die interaktiven Trainings zu einer guten Atmosphäre und einer gestärkten Teambildung bei. Dies wirkt sich auch positiv auf die Kontinuität des Lehrerkollegiums aus: Einige der insgesamt 16 Lehrpersonen arbeiten schon seit vielen Jahren an der Penthakata Schule und setzen sich mit Leidenschaft für die Bildung und den schulischen Erfolg benachteiligter Kinder ein.

Jahresbericht 2022

LIEBE LESERINNEN, LIEBE LESER

Wir freuen uns, Ihnen den Usthi Jahresbericht 2022 vorzustellen. Der enge Austausch und die persönliche Zusammenarbeit standen bei uns im vergangenen Jahr im Fokus – endlich wieder ein volles Jahr ohne grosse Einschränkungen durch die Covid-19 Pandemie.

Unermüdlich arbeiteten wir mit unseren Partnern in Indien und Nepal zusammen, denn kein Kind sollte auf der Strasse bleiben oder arbeiten müssen und die Chance auf eine gute Schulbildung verpassen.

Die Wirkung dieser Arbeit können wir nicht nur mit Zahlen messen, sondern auch aufgrund persönlicher Begegnungen und Gesprächen herausfinden. Im diesjährigen Jahresbericht lassen wir deshalb die Kinder und Menschen aus den Projekten zu Wort kommen. Sie erzählen ihre persönlichen Erfolge und Geschichten und was es für sie bedeutet, Teil von Usthi zu sein.

Eine enge Zusammenarbeit bestand auch zwischen den unersetzlichen Freiwilligen, dem engagierten Stiftungsrat und der Geschäftsstelle. Die Projektreise des Stiftungsrates nach Indien schweisste das strategische Führungsgremium und das Team weiter zusammen. Die Eindrücke von Erlebnissen vor Ort tragen dem lebhaften Austausch zur Weiterentwicklung der Projekte bei. Das gegenseitige Verständnis und Vertrauen ermöglicht es uns mit Elan den bestehenden Handlungsbedarf anzugehen und effizient zusammenzuarbeiten.

Auch mit Spender:innen und Interessierten konnten wir den sehr geschätzten persönlichen Kontakt pflegen. Im Herbst 2022 haben wir die Tradition des Usthi Festes wieder aufleben lassen. Dank der vielen positiven Rückmeldungen sind wir bereits an der Planung des Usthi Festes 2023. Wie freuen uns auf Ihren Besuch!

An alle, die uns auf ihre Art und Weise im Jahr 2022 unterstützten, richten wir von Herzen ein grosses Dankeschön. Es freut uns, dass Sie Teil der Usthi Community sind.

Zwischen Praxiserfahrung und Teamwork

Der Bedarf an ausgebildeten Fachkräften ist in Indien gross. Das Angebot und die Qualität vieler Einrichtungen für Berufsbildung ist jedoch unzureichend, um den Ansprüchen des Arbeitsmarktes gerecht zu werden. Eine duale Berufsbildung, die wie das Schweizer Modell Praxis und Theorie vereint, gibt es in Indien kaum. Wie können junge Menschen optimal auf die Arbeitswelt vorbereitet werden?

Eine der Erfolgsgeschichten aus Usthis Berufsbildungsprojekt zeigt, wie entscheidend die praktische Erfahrung für die jungen Menschen im Projekt ist:

Rani und Sahasra* leben in der Millionenstadt Hyderabad. Ohne Ausbildung gelang es ihnen nicht, einen Job zu finden. Sie erfuhren von Usthis Berufsbildungsprojekt und lernten sich im Kosmetikkurs kennen. Nach erfolgreichem Abschluss fanden beide eine Anstellung in einem Schönheitssalon. Doch aufgrund der langen Arbeitszeiten blieb Rani und Sahasra nicht genügend Zeit, um sich um ihre Kinder zu kümmern. Schon immer träumten die beiden von einem eigenen Unternehmen, um ihre Familien unterstützen zu können. Gleichzeitig hatten sie auch Respekt vor der grossen Verantwortung. Die Gespräche über die Herausforderungen entfachten eine Idee in ihren Köpfen. Mit der Gewissheit der gegenseitigen Unterstützung fanden Rani und Sahasra den Mut gemeinsam ihren eigenen Salon zu eröffnen.

«Heute ermöglicht uns das Geschäft nicht nur flexible Arbeitszeiten. Wir können unsere Kinder dank des Einkommens auch zur Schule schicken.»

Rani, Absolventin des Berufsbildungskurses

Die Praxiserfahrung gibt den jungen Menschen Sicherheit und erhöht ihre Chancen auf einen Einstieg in die Arbeitswelt. Eine Anstellung zu fairen Arbeitsbedingungen erlaubt es jungen Frauen wie Rani und Sahasra finanziell selbstständig zu werden. Langfristig trägt das Projekt damit zur Reduktion der Jugendarbeitslosigkeit bei und bewirkt dabei meist nicht nur positives für die Projektteilnehmenden, sondern auch für deren Familien.

*Aus Gründen der Diskretion sind die Namen der Projektteilnehmerinnen abgeändert.

Vom Garten auf den Teller

Für Usthi gehen Bildung und Gesundheit Hand in Hand. Ein neuer Schulgarten an der Penthakata Schule vereint die beiden Grundpfeiler unserer Arbeit und sorgt dafür, dass die Schulkinder gesund und gebildet aufwachsen.

Das Mittagessen ist an der Penthakata Schule fester Bestandteil des Projekts. Jeden Mittag wird in der Küche für alle knapp 400 Schüler und Schülerinnen frisch gekocht. Denn mit leerem Magen lässt es sich schlecht lernen.

Vor kurzem wurde auf dem Campus der Schule ein Gemüsebeet angelegt. Dort wachsen nun Tomaten, Spinat, Chili und Bohnen, die ab sofort aus dem Schulgarten geerntet werden können. So kommen die Zutaten frisch vom Beet auf den Teller der Schulkinder und stellen eine ausgewogene Ernährung sicher, die sich viele Familien in der Umgebung nicht immer leisten können.

Zudem soll der Schulgarten genutzt werden, um den Kindern etwas über organischen Anbau beizubringen und ihr Interesse daran zu wecken. Das Küchenteam hat auch einen eigenen Kompost angelegt, dessen Erde später wieder für den Garten verwendet werden kann.

Damit steht der neue Schulgarten an der Penthakata Schule nicht nur im Einklang mit Usthis Grundsatz, sondern auch mit unserem Anliegen, die Projekte in allen Belangen nachhaltig zu gestalten.

Bildung für blinde Kinder

Uneingeschränkter Zugang zu Bildung für alle. Das ist das Ziel, das Usthi mit den Bildungsprojekten in Indien und Nepal für die Kinder in den Regionen verfolgt. Um auch Kinder mit Sehbehinderung die Chance auf Bildung zu ermöglichen, unterstützt Usthi im Rahmen des Schulbildungsprojekts in Nepal auch ein Blindenheim.

In Nepal laufen Schulkinder teilweise mehrere Stunden zu Fuss zu ihren Schulen. Für Kinder mit Behinderung ist das jedoch undenkbar. An einer der 10 von Usthi unterstützten Schulen gibt es deshalb ein Blindenwohnheim.

Angeschlossen an die Sekundarschule in Mahadevbeshi, der grössten Stadt in der Projektregion, bietet das Wohnheim derzeit 24 blinden und sehbehinderten Kindern ein Zuhause. Angesiedelt auf dem Campus der Schule haben die Schüler und Schülerinnen einen kurzen Schulweg. Sie erhalten besondere Unterstützung und die Lehrmethoden werden auf ihre Bedürfnisse abgestimmt.

Für den speziellen Unterricht wurde beispielsweise Papier für die Brailleschrift organisiert, welches in der Projektregion schwer erhältlich ist. Im Wohnheim wurden die Kinder im Januar ausserdem mit warmer Kleidung ausgestattet, um sie vor den Temperaturen des nepalesischen Winters zu schützen. Für das kommende Jahr soll auch in die Infrastruktur im Blindenwohnheim investiert werden.

Sie möchten sich mit uns für den gerechten und uneingeschränkten Zugang zu Bildung einsetzen? Jeder Beitrag bietet Kindern neue Perspektiven. Mit CHF 120 kann in Indien ein Kind ein ganzes Jahr lang zur Schule gehen.

Bildungsqualität durch Weiterbildung

Das Projekt in Nepal zielt darauf ab, die Bildung für Kinder aus von Armut betroffenen Familien zu fördern und die Bildungsqualität in der Projektregion zu verbessern. Teil des Projekts ist somit die Weiterbildung der lokalen Lehrpersonen mit einem Fokus auf Didaktik und Pädagogik. Zum Jahresauftakt fand dafür ein Workshop für die Verbesserung der Lehrkompetenzen statt.

Das Schulbildungsprojekt in Nepal bietet auch einen Rahmen für Kleinkinder von 3 bis 5 Jahren. In einer kindgerechten Umgebung werden die Kinder durch spielerisches Lernen gemäss des Montessori Ansatzes auf die Schule vorbereitet.

Im letzten Projektjahr wurden die Klassenzimmer an sechs der zehn von Usthi unterstützten Schulen neu ausgestattet und gestrichen. Seither verfügen die Räume über neue Lernmaterialien, Spielsachen, einen Bildschirm und Internetzugang für den Musik- und Tanzunterricht.

Damit die Lehrpersonen die neuen Materialien zielgerichtet einsetzen können, organisierte Usthis lokaler Partner vor Ort ein Training. Dies stand allen Lehrpersonen in der Projektregion offen, auch den Mitarbeitenden von Schulen, die nicht direkt durch Usthi unterstützt werden. So kamen rund 30 Lehrerinnen von 20 verschiedenen Schulen aus der Region zusammen, um sich Wissen über neue Lernmethoden und Verhaltenspraktiken anzueignen.

An drei Trainingstagen lernten die Teilnehmenden das Klassenzimmer effektiv zu nutzen und einzurichten, neue Aktivitäten für den Morgenkreis und wie sich über das Jahr verteilt verschiedene Themen einbinden lassen. Durch das Basteln mit lokalen Materialien, das Einbringen von Liedern und Reimen sowie das Erzählen von Geschichten mit Hilfe von Bildern und Büchern wurden Inhalte aufgegriffen, mit welchen die frühkindliche Erziehung ansprechend und hochwertig gestaltet werden kann. Auch der Einsatz von Technologien für einen modernen Lehransatz wurde besprochen.

Für das neue Jahr wurden in Nepal bereits neue Schulmaterialien für die älteren Kinder gesammelt. Mit neuen Schuluniformen, Rucksäcken, Schuhen und Schreibmaterialien sind die Schülerinnen und Schüler für das bevorstehende Schuljahr ausgerüstet.

Sinnvoll schenken

Auf dem Tisch und unter dem Weihnachtsbaum: Mit unseren Geschenkideen und Rezepten verleihen Sie Ihrem Fest eine indische Note und unterstützen dabei junge Menschen in den Usthi Projekten.

Stoffelefant

Handgefertigte Einzelstücke durch unsere lokale Partnerorganisation der Thaddeus Schule

In den Farben grün, blau, gold und violett, Grösse: ca. 13 cm

Preis: CHF 30.-

Schal

Handgefertigte Einzelstücke von Absolventinnen der Berufsbildungsprojekte im Textilverarbeitungszentrum

Loop Schal, Länge: ca. 75 cm

Preis: CHF 20.-

Gewürze

Frisch von der Projektreise als Zutat für unsere indischen Rezeptideen

Garam Masala oder Kurkuma, 30gr

Preis: CHF 5.-

Sie sind interessiert an einem unserer Geschenke? Wir freuen uns über Ihre Mail an hallo@usthi.ch.

Die Einnahmen der Weihnachtsgeschenke fliessen in die Nähmaschinen Kampagne und unterstützen somit das Berufsbildungsprojekt.

Rezepte

Das diesjährige Usthi Fest war ein Erfolg. Wir freuen uns drei der Rezepte mit Ihnen zu teilen, die uns auf dem Buffet durch den Abend begleiteten.

Nüsse in einer Schüssel mit der zerriebenen Chili-Schote, Honig, Öl, Garam Masala und Paprikapulver mischen. Auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech verteilen und im vorgeheizten Ofen bei Umluft 190 Grad unter häufigem Wenden 8-10 Min. rösten. Nüsse herausnehmen und noch heiss nach Geschmack mit Salz und etwas Zucker bestreuen. Kurz mischen und abgekühlt servieren. Luftdicht verpackt bleiben die Nüsse einige Tage frisch.

Die Kartoffeln schälen, vierteln und gar kochen, so dass sie sich gut zerdrücken lassen. Abgiessen, ausdämpfen und dann mit einem Kartoffelstampfer zerdrücken. Die Erbsen 5 Min. in kochendem Salzwasser blanchieren, gut abtropfen lassen und mit den Kartoffeln vermischen. In einer kleinen Pfanne 1 EL Ghee erhitzen und die Zwiebeln, Chili, Ingwer und Gewürze gut 1 Min. braten, bis sie duften. Diese Mischung mit dem Kichererbsenmehl zu den Kartoffeln geben und unterheben. Den Zitronensaft und etwas Salz untermischen. Mit den Händen aus der Kartoffelmasse golfballgrosse Kofta formen, diese dann etwas flach drücken. Das restliche Öl in einer Pfanne erhitzen und die Kartoffel-Kofta auf beiden Seiten goldbraun braten.

Den Quark in eine Schüssel geben, den Zucker hinzufügen und verrühren, stehen lassen, damit der Zucker sich auflösen kann.
Den Quark nochmals kräftig durchrühren damit der Zucker sich gut verteilt. Kurkuma, das Kardamompulver, die Mandeln sowie 2/3 der Pistazien einrühren.
Quark in eine Servierschüssel umfüllen und mindestens 1 Stunde im Kühlschrank kalt stellen. Mit den restlichen Pistazien bestreuen und als Nachtisch servieren. Tipp: Das Dessert schmeckt auch lecker mit ein paar Löffeln Mango-Püree oder Ananassalsa.

Ein Einblick, der Mut macht

Jedes Jahr werden die Projekte in Indien und Nepal besucht und evaluiert: Die Erkenntnisse des Besuches fliessen in die Weiterentwicklung der Projekte. Die Erlebnisse zeigen, welche Wirkung die Projekte kurz- und langfristig haben.

Vier Wochen lang reiste das Usthi Team durch Indien und Nepal in die Projekte. Sich mit den Menschen und Partnern vor Ort auszutauschen, zu sehen, wie junge Menschen ihren Berufsabschluss machen und zu erleben, mit welchem Engagement die Mitarbeitenden die Projekte vorantreiben, motiviert und inspiriert.

Auch belegen die Erfahrungen während des Projektbesuches, wie das Usthi Team im Interview mit dem Brigitte Schweiz Magazin die Arbeit der Stiftung beschreibt.

«Indien braucht eine gebildete Jugend, damit sie ihre Probleme vor Ort lösen können.»

Auszug aus dem Artikel „Bildung hilft“ in der Brigitte Schweiz

Auf Projektreise besuchte das Usthi Team ehemalige Schülerinnen der Penthakata Schule. Sie eröffneten in der Penthakata Siedlung eine eigene Schule. Bis zum Bau der Penthakata Schule, hatten die Kinder im Dorf keinen Zugang zu Bildung. Mit der neuen Schule ermöglichen die Frauen weiteren Kindern den Schulbesuch und tragen zur Verbesserung der Bildungssituation in Indien bei.

«Die Kultur ist anders, aber vor allem Mädchen und junge Frauen können sich mit Bildung eine Unabhängigkeit schaffen, finanziell und moralisch.»

Auszug aus dem Artikel „Bildung hilft“ in der Brigitte Schweiz

In Anwesenheit des Usthi Teams und des Stiftungsrates erhielten 219 Absolvent:innen ihre Zertifikate für den erfolgreichen Abschluss eines Berufsbildungskurses. Die Ausbildung öffnet ihnen den Weg in den formalen Arbeitsmarkt. Gleichzeitig schafft sie auch neues Selbstbewusstsein für die jungen Frauen und Männer.

«Es würden Türen geöffnet, im Bildungswesen, in der Agrarwirtschaft, im Gesundheitswesen.»

Auszug aus dem Artikel „Bildung hilft“ in der Brigitte Schweiz

Im Austausch mit den Mitarbeitenden in den Usthi Projekten sind die Erfolge spürbar. Eine der Gesundheitsfürsorgerinnen im Indigenengebiet berichtet von den Veränderungen, die sie in ihren 27 Jahren im Einsatz in den Dörfern beobachten konnte. Die Aufklärung über Medizin oder Präventionsmassnahmen wie das Verwenden von Moskitonetzen tragen dazu bei, dass sich die Gesundheitssituation in der Urwaldregion stetig verbessert.

Der Einblick in die Wirkung der Projekte ist für das Usthi Team und den Usthi Stiftungsrat von grossem Wert. Er ermöglicht eine enge und zielstrebige Zusammenarbeit mit den lokalen Partnern und stellt den langfristigen Erfolg unseres Engagements sicher.

Gemeinsam auf Projektreise

Das Usthi Team wird auf der diesjährigen Projektreise nicht nur von Gründer Kurt Bürki, sondern auch vom Usthi Stiftungsrat begleitet. Gemeinsam besuchen sie die Projekte in Indien, um sich einen tieferen Einblick in die Projekte zu verschaffen.

«Persönlich bin ich sehr tief davon beeindruckt, was hier geleistet wird. Die lokalen Partner sind hochmotiviert und sehr engagiert – in den Schulen, in den Frauenhäusern und Waisenhäusern. Das zeigt sich mir vor allem darin, wie gross die Lebensfreude und das Selbstbewusstsein der Kinder ist, was mich beeindruckt, da ich weiss, woher die Kinder kommen.»

Christa Vollrath, Stiftungsrätin

Vergangene Woche besuchten Team und Stiftungsrat das Berufsbildungszentrum in Hyderabad und nahmen an der Abschlussfeier der Kursabsolvent:innen teil. 219 junge Frauen und Männer schlossen am 19. Oktober erfolgreich einen der 17 verschiedenen Kurse ab. Einige von ihnen haben bereits einen Job gefunden.

Die Absolvent:innen, die sich selbstständig machen möchten, erhielten Starthilfen: Insgesamt 30 Pakete mit Nähmaschinen oder Werkzeug wurden durch das Usthi Team und den Stiftungsrat verteilt. Die Ausstattung soll sie dabei unterstützen, ihr eigenes Kleinunternehmen aufzubauen.

In den vergangenen Tagen besichtigten sie auch die Penthakata Schule und die Siedlung, aus der die Schüler:innen kommen.

«Die Lehrer sind sehr engagiert in der Vermittlung ihres Wissens und sehr stolz darauf, dass die Kinder an den staatlichen Prüfungen überdurchschnittlich gut abschliessen.» berichtet Christa Vollrath.

Die nächsten Tage verbringen das Team und der Stiftungsrat in der Urwaldregion um Sommagiri, um die Gesundheitsprojekte zu besuchen.

Für mehr Berichterstattung über die Projektreise, folgen Sie uns auf Facebook oder Instagram.

Wie Ziegen Existenzen sichern

Die Folgen der Covid Pandemie sind in Nepal deutlich zu spüren. Viele Familien haben ihre Jobs und damit ihr Einkommen verloren. Im Rahmen des lancierten «Post-Covid Projektes» unterstützt Usthi Familien in ihrer Existenzsicherung.

Auch in Usthis Projektregion in Dhading, westlich des Kathmandutals, fehlt es vielen Familien an Möglichkeiten, wie sie ihren Lebensunterhalt bestreiten können. Um die Menschen vor Ort über die Nothilfe Aktion hinaus zu stärken, werden einzelne Haushalte zur Sicherung ihrer Existenz beraten und unterstützt.

Im ländlichen Distrikt Thakre wurde dazu erhoben, für welche Familien die Pandemie besonders grosse Auswirkungen hatte. Mit dem Projekt sollen vor allem Frauen erreicht werden, da für sie die Investition in die Gesundheit und Bildung ihrer Kinder mehr im Vordergrund steht.

Die Mitarbeiter:innen an den von Usthi unterstützten Schulen halfen dabei, im Umfeld 15 Familien für das «Post-Covid Projekt» zu identifizieren. Einige der Projektbegünstigten verloren Familienangehörige. Die meisten verloren als Tagelöhner während der Pandemie ihren Job. Die Familien stammen aus den Dörfern der Schulen oder aus dem Slum von Mahadevbeshi, der grössten Stadt in der Umgebung.

Da die Familien Erfahrung in der Landwirtschaft haben und viele zuletzt dieser Arbeit nachgingen, erhalten sie Schweine, Ziegen oder Büffel, mit denen sie ihren Lebensunterhalt verbessern können.

Zudem fand für die Projektteilnehmenden ein Workshop statt. Tierärzte aus der Region schulten die Teilnehmer:innen im Umgang mit den Tieren. Darüber hinaus wurden an alle Begünstigten Maulbeerpflanzen verteilt. Diese wachsen unabhängig der geografischen Lage schnell und dienen den Familien als Futter für die Nutztiere.

Geschichte einer Projektbegünstigten

Laxmi Pariyar’s Mann verstarb vor 2 Jahren an Covid. Seit seinem Tod lebt Laxmi allein mit ihren beiden Kindern. Ihre Situation verschlechterte sich seither zunehmend. Um die Behandlungskosten ihres Mannes zu bezahlen, nahm Laxmi Kredite bei Nachbarn und Kooperativen auf. Sie übernimmt schwere Arbeiten im Steinbruch, um die Kredite zurückzuzahlen und ihre Familie ernähren zu können. Durch die Unterstützung des Projektes erhofft sich Laxmi, ihren beiden Kindern eine Ausbildung zu ermöglichen.

Kurzfristig zielt das Projekt darauf ab, die Existenzen der Familien, die durch die Pandemie in eine finanzielle Notlage geraten sind, zu sichern. Langfristig möchte Usthi durch diese Art der Unterstützung Eltern in die Lage versetzen, die Schulbildung ihrer Kinder selbstständig finanzieren zu können.

Rückblick Usthi Fest 2022

Das diesjährige Usthi Fest am 24. September bot die Gelegenheit für regen Austausch und einen einzigartigen Einblick in die Projekte. Usthi blickt auf einen gelungenen Abend zurück.

Die Vorfreude auf einen Austausch mit allen Interessierten am diesjährigen Usthi Fest war besonders gross, nachdem in den letzten beiden Jahren keine Feste stattfinden konnten. Unter dem Motto „Einfach persönlich“ fand das Fest im Kirchgemeindehaus in Maur statt. Unter nepalesischen Gebetsfahnen und zwischen bunten Blumen füllte sich der Abend mit spannenden Unterhaltungen und tiefen Einblicken in die Projekte in Indien und Nepal. Das Fest bot den Besucher:innen Raum für Fragen zu den Projekten, der Arbeit und der Motivation des Usthi Teams und des Stiftungsrates.

Projektpräsentation mal anders: Statt wie gewohnt aus den Projekten zu berichten, liessen wir Projektteilnehmende, Partner und Mitarbeiter aus Indien sprechen. Sie konnten letzten Samstag nicht dabei sein? In unserer Mediathek finden Sie das Interview mit einer der 40 Gesundheitsfürsorgerinnen aus dem Gesundheitsnetzwerk in der Urwaldregion Somagiri.

Buffet à la India: Dank der grossartigen Unterstützung vieler Helfer und Helferinnen und den Beiträgen verschiedener Sponsoren erhielt das Buffet vom Apéro über den Hauptgang bis hin zum Nachtisch eine indische Note.

Indien zum Mitnehmen: Unsere Gäste nahmen fleissig an der Verlosung teil. Der erste Preis war ein Schal, der im Nähatelier in Hyderabad von Absolvent:innen der Berufsbildungskurse hergestellt wurde. Köstlichen Chai gab es nicht nur zum Probieren am Buffet, sondern auch zu gewinnen.

Usthi bedankt sich bei allen Gästen für das grosse Interesse und zahlreiche Erscheinen, bei allen Sponsoren und Unterstützer:innen für den wertvollen Einsatz.

Sponsoren

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Mit Nähmaschinen Perspektiven schaffen

Damit die Partnerorganisationen und Projekte langfristig unabhängig werden können, unterstützt Usthi Social Business Ventures. Der Gewinn fliesst in die Projekte und schafft einen Kreislauf, der immer mehr jungen Menschen den Zugang zu Bildung und damit zu neuen Perspektiven ermöglicht.

Angeschlossen an die Berufsbildungskurse in Hyderabad ist ein Textilverarbeitungszentrum: Als soziales Unternehmen bietet es einerseits jungen Menschen faire Jobs und einen Einstieg in den formalen Arbeitsmarkt. Gleichzeitig fliessen die Einnahmen des Ateliers wieder in das Berufsbildungsprojekt. So entsteht ein Kreislauf, der das Projekt lokal verankert und langfristig eigenständig machen kann.

Wir starten diese Kampagne, um neue Nähmaschinen im Wert von insgesamt CHF 3’150 zu finanzieren, welche dringend im Textilverarbeitungszentrum benötigt werden.

Denn: Mehr Aufträge bedeuten mehr faire Arbeitsplätze und gleichzeitig mehr Einnahmen, welche in das Berufsbildungsprojekt zurückfliessen.

Jeder Beitrag zählt, um unser Ziel zu erreichen! Vielen Dank für Ihre Unterstützung.

Abseits des Lehrplans

Usthi legt grossen Wert auf kulturelle und ausserschulische Aktivitäten.  Der Schulalltag soll nicht nur lehrreich, sondern auch vielfältig und unterhaltsam sein. Nach einer längeren Covid Pause freuen sich die Schulkinder nun umso mehr über die kreative Abwechslung.

Die von Usthi betriebenen Schulen in Indien folgen dem indischen Lehrplan. Darüber hinaus liegt ein Fokus auch auf kulturellen und ausserschulischen Aktivitäten. Von Musik über Sport und traditionellen Tanz wird den Schulkindern ein breites Programm geboten, um eine umfassende Ausbildung zu ermöglichen.

An der Thaddeus Schule in Bhastara fand vor Kurzem ein Koch-Wettbewerb statt. Das Ziel der Lehrerinnen war es, Bewusstsein für Ernährung bei den Kindern zu schaffen. Die Schüler und Schülerinnen brachten verschiedenste Zutaten mit, aus welchen sie ein Gericht ihrer Wahl anrichten durften.

Nachdem in den vergangenen beiden Jahren kaum Aktivitäten ausserhalb des Lehrplans stattfinden konnten, sind Ereignisse wie diese besonders wertvoll.

Ausserschulische Aktivitäten helfen dabei, Interessen von Kindern aufzudecken und ihre Talente zu fördern. Die Interaktionen ausserhalb des klassischen Unterrichtssettings stärken das Vertrauen, verbessern soziale und persönliche Fähigkeiten und prägen das Gefühl von Zugehörigkeit. Gerade in einem diversen Umfeld, in dem die Kinder aus unterschiedlichen sozialen Verhältnissen kommen, ist dies von grosser Bedeutung.

Auch die akademischen Fähigkeiten der Schulkinder können von ausserordentlichen Aktivitäten profitieren. Neu erlerntes Wissen im realen Kontext anzuwenden trägt dazu bei, das Gelernte in einen Zusammenhang zu setzen und vertiefen zu können. Für das kommende Jahr liegt daher an allen Schulen in den Usthi Projekten ein Fokus darauf, ausserschulische Initiativen wieder vermehrt aufzunehmen und zu unterstützen.

Vergessene Covid Folgen

Das Coronavirus hat in Indien unzählige Waisen hervorgebracht. Die Mitarbeiterinnen in Usthis Gesundheitsprojekten setzen sich für die Kinder ein, deren Leben sich in den letzten Jahren grundlegend verändert hat.

Die weitreichenden Folgen der Pandemie sind zwischen den schrecklichen Nachrichten, die uns täglich aus der Ukraine erreichen, fast in Vergessenheit geraten. Das Virus selbst ist für Kinder meist ungefährlich – die indirekten Auswirkungen jedoch umso bedeutender.

Gerade in armen Ländern und insbesondere für sozioökonomisch benachteiligte Familien stellt der wirtschaftliche Einbruch viele Herausforderungen dar. Immer mehr Haushalte und Kinder werden in die Armut getrieben. Die finanzielle Notlage führt dazu, dass sich Familien selbst grundlegende Gesundheitsdienste nicht mehr leisten können. Gleichzeitig nimmt die Unterernährung bei Kindern zu. Eine Studie der WHO verzeichnet ausserdem einen deutlichen Rückgang an Basisimpfungen für Kleinkinder seit Beginn der Covid-19-Pandemie.

Durch das Virus, aber auch durch leichtere Krankheiten, die aufgrund von Mittellosigkeit nicht behandelt wurden, verloren unzählige Kinder in Indien ihre Eltern. Nicht nur in den Ballungszentren, sondern auch auf dem Land in der Projektregion Somagiri berichten die Mitarbeitenden der Gesundheitsprojekte von vielen Covid-Waisen.

Die Gesundheitsfürsorgerinnen und Sozialarbeiterinnen nehmen sich dieser Fälle an. Über ihre alltägliche Arbeit hinaus informieren sie die lokale Bevölkerung und unterstützen dabei, die Kinder in nahegelegenen Kinderhäusern unterzubringen.

Die Sensibilisierung zu diesem Thema ist aufgrund der Gefahren des Menschenhandels besonders wichtig. Häufig schicken Familien die Kinder zu entfernten Verwandten in andere Bundesstaaten. Ob sie dort zur Schule gehen oder arbeiten müssen, wissen sie meist nicht. Das Team in den Gesundheitsprojekten leistet daher gezielt Präventionsarbeit, um den Familien Alternativen aufzuzeigen. Die Nähe zu den Menschen in der Projektregion aufgrund ihrer Arbeit in den Dörfern und Kindertagesstätten macht es den Mitarbeiterinnen möglich, Fälle früh aufzudecken und bedrohte Kinder zu unterstützen.

Usthi weiss das grosse Engagement der Mitarbeitenden in Somagiri zu schätzen. Möchten auch Sie die Initiative unterstützen?

Nachhaltig Wirkung erzielen

Die ethnische Diversität und die geografische Lage der Projektregion in Nepal stellt für viele Familien eine Herausforderung dar. Um eine langfristige und nachhaltige Wirkung zu erzielen, unterstützt Usthi nicht nur Kinder mit dem Zugang zu Bildung, sondern setzt auf mehreren Ebenen an.

In Dhading, der Region westlich des Kathmandutals, leben vor allem Zugehörige der Dalit und Chepang Gemeinschaft. Viele von ihnen sind sozioökonomisch benachteiligt und kaum in die Gesellschaft integriert. Die Gemeinschaft der Dalit, welche im Kastensystem als „Unberührbare“ gelten, ist in Nepal weniger verbreitet als in Indien. Die Chepang zählen zu den am meisten gefährdeten indigenen Völkern Nepals.

Vor diesem Hintergrund sind die Möglichkeiten und das Interesse der Eltern, ihre Kinder zur Schule zu schicken, oft gering. Gleichzeitig führen die geografische Lage an der Autobahn und die Arbeitsbelastung zuhause häufig dazu, dass Kinder die Schule abbrechen, in den Steinbrüchen arbeiten oder dem Menschenhandel zum Opfer fallen.

Um diesen Problemen entgegenzuwirken, verfolgt das Projekt Empowerment für Kinder und Familien einen ganzheitlichen Ansatz:

Über 2‘000 Schüler und Schülerinnen profitieren jährlich von einer verbesserten Bildungsqualität in der Projektregion. Schulkinder erhalten Schulmaterial, Lehrpersonen werden weitergebildet und die Infrastruktur an den Schulen erweitert.

Entscheidend für die nachhaltige Wirkung des Projektes ist zudem die Einbindung der Familien. Mithilfe von Workshops wird die lokale Bevölkerung über Themen wie Kinderarbeit und Kinderehen aufgeklärt und für die Wichtigkeit von Bildung sensibilisiert. Einzelne Familien werden gezielt in ihrer Existenzsicherung unterstützt. Langfristig ermöglicht dies ihnen, die Ausbildung ihrer Kinder selbst finanzieren zu können, schützt die Kinder vor Kinderarbeit und beugt einem Schulabbruch vor.

Ein Einblick in die Zusammenarbeit und Projektentwicklung in Nepal

Auf der Projektreise nach Nepal im April konnte das Usthi Team mit den unterstützten Familien sprechen. Eine der Frauen berichtet, welchen Einfluss die Unterstützung für sie und ihre Familie hat:

„Durch das Projekt erhielt ich drei Ziegen. Alle wurden schnell trächtig und brachten vier weitere Ziegen zur Welt. Der Besitz gibt uns die Möglichkeit, künftig unseren Lebensunterhalt damit zu verbessern.“

Die Motivation der Familienmitglieder ist entscheidend für den Erfolg der Unterstützung. Gemeinsam mit den Eltern wird ermittelt, womit sie ihren Lebensunterhalt besser finanzieren können und wie sie dabei individuell unterstützt werden können.

Die wirtschaftliche Stärkung hilft den Familien ausserdem dabei, sich besser in die Gesellschaft zu integrieren und aktiver an Entscheidungsfindungen in der Gemeinschaft teilnehmen zu können.

Bildung ist nach wie vor der wirksamste Schlüssel für einen Weg in ein selbstbestimmtes Leben. Mithilfe solcher nachhaltigen Ansätze kann es diesen Menschen gelingen, die Armutsspirale zu durchbrechen und somit nachhaltig Wirkung erzielt werden.

Zu Besuch in Nepal

Nachdem eine Reise nach Nepal aufgrund der Pandemie für längere Zeit nicht möglich war, konnte das Usthi Team vor ein paar Wochen endlich das Projekt vor Ort besuchen.

Gemeinsam mit dem Stiftungsgründer Kurt Bürki reisten unsere Geschäftsführerin Alessandra Grosse und unsere Programmkoordinatorin Mirjam Hirzel in die Projektregion und besuchten jede einzelne der durch Usthi unterstützten Schulen.

Thakre ist eine ländliche Gemeinde und Heimat einer vielfältigen ethnischen Gemeinschaft, zu der auch die Gruppe der Chepang gehört. Sie sind in hohem Masse von Grundbedürfnissen wie dem Zugang zu Gesundheitheitsversorgung, Bildung und Beschäftigungsmöglichkeiten abgeschnitten.

Seit Anfang 2020 läuft das Projekt „Empowerment für Familien und Kinder“ in der Region Dhading, westlich des Kathmandutals. Rund 150 Kinder werden jährlich gezielt dabei unterstützt zur Schule zu gehen. Gleichzeitig fliessen die Spenden in den Ausbau der Infrastruktur von insgesamt 10 Schulen:

Die Kleinkinder freuen sich über die neu ausgestatteten Räume. Dort können sie spielerisch lernen und werden betreut, während ihre Eltern zur Arbeit gehen. Seit der Rennovation der Schulen ist die Teilnahme der Kinder gestiegen. Auch den Lehrer:innen bereitet das Unterrichten mehr Freude, seit sie neues Material zur Verfügung haben.

Für die Schulkinder wird beispielsweise in ein Labor oder eine Bibliothek investiert, um eine qualitativ hochwertige Bildung zu gewährleisten. Für das kommende Jahr sind zudem vermehrt ausserschulische Aktivitäten geplant, da diese aufgrund der Pandemie in den letzten beiden Jahren nicht stattfinden konnten.

Das Usthi Team ist dankbar für die lebhaften Erlebnisse und aufschlussreichen Erfahrungen der Projektreise. Der tiefe Einblick in die Projektaktivitäten und die Herausforderungen vor Ort sind für die Planung und Weiterentwicklung des Projektes von grossem Wert.

Für faire Arbeit

Eine faire Anstellung zu finden kann für junge Menschen in Indien bis heute eine grosse Herausforderung darstellen. Die Vermittlungsevents in Usthis Berufsbildungsprojekt sind ein wichtiges Element, um den Arbeitseinstieg zu begünstigen.

Gerade in Metropolen wie Hyderabad, der Hauptstadt des Bundesstaates Telangana, sind Ausbeutung und unwürdige Arbeit kein Einzelfall. Junge Menschen nehmen häufig menschenverachtende Arbeitsbedingungen und minimale Entlohnung in Kauf, um sich ihren Lebensunterhalt verdienen zu können. Eine Perspektive auf faire Arbeit bleibt ihnen ohne eine Ausbildung verwehrt.

Um jungen, von Armut betroffenen Menschen, diese Perspektive zu eröffnen, werden die jungen Frauen und Männer in Usthis Berufsbildungskursen über mehrere Monate ausgebildet.

Die modulare Ausbildung gibt ihnen theoretische Kenntnisse und praktische Fähigkeiten an die Hand, welche sie für den Arbeitsmarkt bestens vorbereiten.

Ergänzend finden mehrmals im Jahr Vermittlungsevents statt. Erst letzte Woche kamen dazu wieder Vertreter verschiedenster Unternehmen auf den Campus in Hyderabad. Die Kursteilnehmenden der Berufsbildungskurse erhalten dadurch die Chance, sich während eines Interviews bei den Firmen vorzustellen und Kontakte zu knüpfen, die ihren Berufseinstieg fördern.

Der Erfolg der Kombination aus Kursen und Vermittlungsevents zeigt sich in der hohen Anstellungsquote der Absolvent:innen. Rund 90% der Teilnehmenden finden im Anschluss an ihren Kurs eine faire Anstellung oder eröffnen ihr eigenes kleines Unternehmen.

Jahresbericht 2021


LIEBE LESERINNEN, LIEBE LESER

Der Zugang zu Bildung ist nicht nur ein Grundrecht, sondern auch zentral für eine gesunde menschliche Entwicklung und eine Gesellschaft, die auf einer verantwortungsbewussten Teilhabe und aktiven Mitgestaltung beruht. Ebenso ist eine gute Ausbildung der Schlüssel, um einen Ausweg aus der Armutsfalle zu finden und Türen in eine bessere Zukunft zu öffnen.

Die Bedeutung des Schulbesuches geht für viele Kinder über den Unterricht hinaus. An Schulen bekommen sie eine Mahlzeit, haben einen sicheren Ort zum Spielen und Lernen und werden dabei unterstützt, ihre Talente zu entwickeln und Träume zu realisieren.

Das Coronavirus stellte auf der ganzen Welt das Leben der Menschen auf den Kopf und führte zu Schulschliessungen, die ein unvorstellbares Ausmass erreichten und ohnegleichen sind. Weltweit droht wegen der Pandemie eine Bildungslücke zu entstehen, die Kinder aus ärmeren und bildungsfernen Familien besonders hart trifft. Da stellt sich die Frage: Was für ein Bildungssystem brauchen wir, um die längerfristigen Auswirkungen der Pandemie auf die Gesellschaft zu berücksichtigen? Wie stellen wir sicher, dass benachteiligte Kinder und Jugendliche nicht zurückgelassen werden und bessere Chancen auf eine gute Ausbildung erhalten?

Seit 45 Jahren setzt sich die Stiftung Usthi für den gerechten Zugang zu Bildung und Gesundheit ein. Zusammen mit unseren Partnerorganisationen in Indien und Nepal passten wir 2021 die Projekte an die neue Realität mit dem Virus an, um den kontinuierlichen Lernprozess weiterzuführen und um aus Herausforderungen Chancen zu machen. Unsere Vision einer Welt, in der alle Kinder würdevoll aufwachsen und selbstbestimmt ein unabhängiges Leben aufbauen, bleibt dabei unverändert. Gemeinsam mit Ihnen wollen wir diesen Weg weitergehen und laden Sie ein, weiterzublättern und in unsere Arbeit einzutauchen. Im Namen der Kinder, der vielen jungen Frauen und Männer in unseren Projekten sagen wir einmal mehr herzlichen Dank für alle grosszügigen Spenden und die wertvolle Unterstützung, auf die wir bereits seit vielen Jahren zählen dürfen.

Erfolgsgeschichten

Was ist aus den jungen Menschen geworden, die in den vergangenen 46 Jahren Teil der Usthi Projekte waren? Welche Geschichten erzählen sie? Welchen Berufen gehen sie nach? Die Erfolgsgeschichten der Schüler:innen, Absolvent:innen und der jungen Menschen in den Kinder- und Frauenhäusern zeigen, wie unsere Unterstützung nachhaltig wirkt.


Der Erfolg der Berufsbildungskurse zeigt sich in der hohen Anstellungsquote der Kursteilnehmenden: Rund 90% aller Absolvent:innen finden innerhalb eines Jahres nach Abschluss der Kurse eine Anstellung oder gründen ihr eigenes kleines Unternehmen.

Rani* und ihr Mann hatten Mühe ihre Familie zu ernähren und für die Schulbildung ihrer Kinder aufzukommen. Nach Abschluss des Kosmetikkurses erhielt sie eine Anstellung in einem namhaften Schönheitssalon. Über vier Jahre sammelte sie dort Erfahrung. Dank des Jobs konnte sie ihre Kinder weiter zur Schule schicken und den Lebensunterhalt der Familie sichern. Mit gestärktem Selbstbewusstsein eröffnete sie schliesslich ihren eigenen Salon.

« Heute habe ich nicht nur meinen eigenen Schönheitssalon, sondern unterstütze auch drei weitere Frauen. »

Das florierende Geschäft erlaubte es ihr, drei weitere junge Frauen aus den Berufsbildungskursen einzustellen und die Chance, die sie einst erhielt, weiterzugeben.

Auch junge Menschen, die in den von Usthi betriebenen Kinderhäusern aufwuchsen, stehen heute auf eigenen Füssen. Während ihres Aufenthalts besuchen sie die Schule und werden von ihren Betreuerinnen versorgt und unterstützt.

Priya* war eines der ersten Mädchen, welches 2016 ihren Schulabschluss machte und aus der Geborgenheit ihrer Wohngemeinschaft in ein selbstbestimmtes Leben trat. Vor kurzem schloss sie das College ab und begann ihre Karriere bei einem der besten indischen IT-Unternehmen.

« Heute träume ich davon mir meinen Wunsch zu erfüllen, IAS-Beamtin zu werden. »

Für ihre Zukunft hat sie grosse Ziele: Sie möchte beim Indian Administrative Service (IAS) arbeiten, dem wichtigsten zentralen öffentlichen Dienst Indiens.

In indischen Grossstädten wie der Metropole Hyderabad lauern für Frauen leider auch heute noch viele Gefahren.  Zudem verloren aufgrund der Pandemie insbesondere Frauen ihren Arbeitsplatz. Die Gefahr, Menschenhandel und Ausbeutung zum Opfer zu fallen, steigt dadurch.

Sneha* kommt aus einem abgelegenen Dorf im indischen Bundesstaat Telangana. Als sie durch Aids ihren Vater verliert, trifft dies die Familie nicht nur emotional, sondern auch finanziell. Auf der Suche nach Arbeit kommt sie allein nach Hyderabad. Ohne den Schutz ihrer Familie und ohne Arbeit sind die Gefahren der Stadt besonders bedrohlich. Während einer Veranstaltung im Rahmen der Präventionskampagne gegen den Menschenhandel wird Sneha* auf Usthis Frauenhäuser aufmerksam.

Sie wird in eine der Wohngemeinschaften aufgenommen und absolviert erfolgreich den Berufsbildungskurs «Computer und Datenverarbeitung».

« Ich war die erste Frau in meiner Familie, die eine offizielle Anstellung bekam. »

Nach Abschluss der Ausbildung erhielt Sneha* eine Anstellung als Datenerfasserin bei der Regierung. Ihr Einkommen erlaubt es ihr für sich und ihre Mutter zu sorgen.

Um die Abwanderung in urbane Gebiete zu verringern, fördert Usthi gezielt Bildung für notleidende Menschen in ländlichen Regionen. An der Ananda Schule in Hudarait, ausserhalb der Grossstadt Kolkata, lernen jedes Jahr über 200 Schüler und Schülerinnen. Die Penthakata Schule bietet seit 1992 Platz für rund 400 Schulkinder. Die Schulbildung legt einen Grundstein für ein selbstbestimmtes Leben der Kinder. Was machen die ehemaligen Schulkinder heute?

Einige von ihnen sind als Beamte im öffentlichen Dienst, beispielsweise im indischen Forstdienst, bei der lokalen Polizei oder im Finanzdepartment der Regierung. Ebenso kommen viele von ihnen medizinischen Berufen nach. Aus den Abschlussklassen der letzten Jahre gehen Krankenpfleger:innen, Homöopathen und Apotheker:innen hervor.

Unter den Absolvent:innen finden sich auch Köche, Fotografen und ein Kameramann. Viele von ihnen haben sich ausserdem von ihrer Schulbildung inspirieren lassen und sind selbst Lehrer:innen, an staatlichen Schulen, im Kindergarten oder als Nachhilfelehrer:innen tätig. Eine der Absolventinnen führt eine eigene Tanzschule. Ein paar ehemalige Schüler:innen haben sich sogar zusammengefunden und betreiben heute eine weitere Schule in Penthakata.


Nur Dank Ihrer Unterstützung, liebe Spenderinnen und Spender, können wir diese Erfolgsgeschichten gemeinsam schreiben. Herzlichen Dank für Ihr Vertrauen und Ihre Treue.

*Aus Gründen der Diskretion sind Namen und Bilder geändert

Freude über Schulöffnungen

Nach monatelangem Distanzunterricht im vergangenen Jahr und einem ständigen Wechsel zwischen Schulbank und Homeschooling in den letzten Monaten freuen sich die Schulkinder in den Usthi Projekten wieder vor Ort unterrichtet zu werden.

Bereits vor einer Woche erreichte uns die erfreuliche Nachricht, dass die Schulen in Nepal und den indischen Bundesstaaten Odisha und Westbengalen ihre Türen wieder für alle Schüler:innen öffnen durften. Auch das warme Mittagessen kann den Kindern an den Schulen wieder angeboten werden. Zur Feier der Rückkehr veranstaltete die Thaddeus Schule in Bhastara eine Willkommensfeier für die Schulkinder.

Die Nachhilfekurse in der Millionenstadt Hyderabad und das Back-to-School Programm können ebenfalls wieder in vollem Umfang stattfinden. Lediglich die Maskenpflicht bleibt vorerst bestehen.

Da durch den lange anhaltenden Fernunterricht nicht alle Schüler:innen erreicht werden konnten, wird es voraussichtlich ein paar Wochen dauern, bis sich zeigt, wie viele Kinder an die Schulen zurückkehren. Die Projektpartner verfolgen die Entwicklung aufmerksam.

Für die Kinder bedeutet die Wiederaufnahme des Schulunterrichts mehr als nur das Lernen von neuen Unterrichtsinhalten. Die Schule bietet ihnen einen sicheren Rahmen, in dem sie mit Gleichaltrigen aufwachsen. Die Routine verleiht ihrem Alltag Struktur und erleichtert auch den Eltern den Arbeitsalltag.

Dass die Projekte wieder volle Fahrt aufnehmen, zeigt sich auch im Berufsbildungskurs in Hyderabad. Nachdem im Januar bereits 174 Absolventen und Absolventinnen ihre Zertifikate für die abgeschlossenen Ausbildungen entgegennahmen, starteten die neuen Kurse nun mit voller Belegung.

Neues Schulmaterial

In Nepal freuen sich die Schulkinder über neues Schulmaterial. Die Situation vor Ort verändert sich laufend. Entscheidungen zu Schulschliessungen werden sehr kurzfristig umgesetzt.

Auch Nepal bleibt nicht von der Omikron-Welle verschont, seit Anfang Januar steigen die Coronafallzahlen wieder an. Die Regierung beschloss, Orte wie Kinos, Theater, Fitnessstudios und Clubs wieder zu schliessen.

Die neue Virusvariante entfachte Diskussionen über erneute Schulschliessungen. In manchen Teilen Nepals stellten Bildungsinstitutionen bereits wieder auf Fernunterricht um. Bis vor kurzem waren die Schulen im Bezirk Thakre in Dhading, wo sich die 10 durch Usthi unterstützten Schulen befinden, noch geöffnet. In Abhängigkeit der Infektionszahlen werden die Schulen immer wieder geschlossen.

Vergangene Woche erhielten die Schüler und Schülerinnen in Nepal neue Schulmaterialien. Neben Büchern und Schreibutensilien wurden auch neue Taschen und Schuluniformen verteilt.

Im laufenden Projektjahr liegt der Fokus zudem auf der Optimierung der Infrastruktur der Kindergartenklassen. Die Kindergärten sind zugeschnitten auf das spielerische Lernen von Kindern im Alter von drei bis fünf Jahren. Das Ziel ist es, die frühkindliche Entwicklung der Kinder zu fördern und sie somit auf ihre künftige Schulbahn vorzubereiten. In den letzten Wochen wurden insgesamt sechs Kindergärten mit neuem Material versorgt. Es wurde Spiel- und Lernmaterial ausgegeben und die Räume werden mit einer gemütlichen Ecke zum Schlafen und Ausruhen ausgestattet. Das Bildungsprojekt in Nepal wurde in den vergangenen Jahren neu aufgegleist und wird seit Anfang 2020 umgesetzt. Neben der Förderung der Schulbildung soll es die Bevölkerung auf weiteren Ebenen erreichen und stärken.

Jahresrückblick 2021

Ein ereignisreiches Jahr neigt sich dem Ende zu. Mit beeindruckender Flexibilität und grossem Engagement bewältigten unsere lokalen Partner in Nepal und Indien die herausfordernde Situation. Usthi ist dankbar für die grosse Verbundenheit, die wir auch dieses Jahr durch unsere Spender:innen in der Schweiz erfahren durften.

Noch zu Beginn des Jahres schien sich die Lage in Indien im Hinblick auf die Pandemie zu entspannen. Während in Nepal der Unterricht bereits wieder stattfinden konnte und der Projektaufbau des Bildungsprojektes weiter voranschritt, konnten in Indien nur einzelne Klassen an die Schulen zurückkehren.

Erneut steigende Fallzahlen im März liessen die Hoffnung auf weitere Öffnungsschritte schwinden. Wieder zwangen die Massnahmen zur Eindämmung der Pandemie die Schulen in den Fernunterricht, Aktivitäten in den Projekten waren vielerorts eingeschränkt, viele Familien blieben ohne Einkommen.

Sowohl Indien als auch Nepal wurden von dieser zweiten Welle hart getroffen. Um die Menschen in dieser schwierigen Situation zu unterstützen, lancierte Usthi gemeinsam mit den lokalen Partnern eine Nothilfeaktion. Dank umgehender und grosszügiger Unterstützung gelang es Usthi die Aktion auf vier Standorte auszuweiten. Die Familien und Kinder im Umfeld unserer Projekte wurden mit Lebensmitteln und Hygieneartikeln versorgt.

Seit dem Herbst kehren die Projekte langsam zur Normalität zurück. Zunächst konnten die Berufsbildungszentren wieder öffnen, die Schüler kehrten schrittweise in die Klassenzimmer zurück und auch die Präventionskampagne gegen den Menschenhandel nahm wieder Fahrt auf. Die Lockerungen erlaubten es Usthis Geschäftsführerin Alessandra Grosse und der Programmkoordinatorin Mirjam Hirzel gemeinsam mit dem Gründer der Stiftung Kurt Bürki die Projekte in Indien besuchen zu können, sich mit den Angestellten vor Ort auszutauschen und sich ein Bild von der Situation vor Ort zu machen.

Für das kommende Jahr ist es das oberste Ziel, dass alle Kinder an den Schulen eingeschrieben bleiben. Mithilfe von Brückenkursen sollen verpasste Unterrichtsinhalte wieder aufgeholt werden. Frauen und Kinder, die Familienangehörige verloren haben, erhalten Zugang zu Berufsbildungskursen, um auf eigenen Beinen stehen zu können.

Abschliessend möchte Usthi von Herzen für die Initiativen der inspirierenden Charity Events zugunsten unserer Stiftung danken. Im September spielte das Dorftheater Utzenstorff eine Benefizaufführung und im Dezember fand ein virtuelles Yoga Charity Event statt. Die Erlöse sind von grösstem Wert für die jungen Menschen in unseren Projekten.

Usthi bedankt sich auch bei allen privaten Spendern, Institutionen und der öffentlichen Hand für die überwältigende Unterstützung und wünscht ein besinnliches Jahresende und einen guten Start ins neue Jahr.

Contribution Day

In Hyderabad fand diesen Monat der “Community Contribution Day” statt. Mitarbeiter, Nachbarn und die lokale Gemeinschaft rund um den Campus wurden dazu eingeladen, einen Beitrag für die Kinderhäuser zu leisten. Der Tag war ein grosser Erfolg.

Am 13. Dezember kamen Menschen aus dem Umfeld der Projekte in Hyderabad zusammen, um die Kinderhäuser mit einer Essensspende zu unterstützen. Die Aktion zog viele Menschen auf den Campus, auf dem schutzbedürftige Kinder und Frauen ein Zuhause gefunden haben, zur Schule gehen oder Berufsbildungskurse besuchen.

Grosszügig spendeten die Menschen Lebensmittel wie Reis, Linsen oder Kartoffeln für die Kinderhäuser. „Wir sind gerührt von der Grosszügigkeit“, betonen die Projektverantwortlichen vor Ort. „Wir sind sehr dankbar dafür, dass sich die örtliche Gemeinschaft an diesem Tag beteiligt hat.“

Einige Teilnehmer bereiteten auch kleine Gerichte zu, um diese vor Ort zu verkaufen und den Erlös an die Kinderhäuser zu spenden. Mit den Spenden und den Essensbeiträgen kann die Ernährung der Kinder für die kommenden drei Wochen sichergestellt werden.

Neben der wertvollen Unterstützung der Kinderhäuser trägt die Aktion auch dazu bei, die lokale Gemeinschaft einzubinden, ihren Bezug zur Einrichtung zu stärken und das Netzwerk vor Ort zu erweitern.

Möchten auch Sie die Kinder in Usthis Kinderhäusern unterstützen? Jeder Beitrag ist für die Kinder und Jugendlichen von grosser Bedeutung.

Das Gefühl der Gemeinschaft und der Solidarität, welches wir auch in diesem Jahr durch unsere Spender und Spenderinnen erfahren durften, ist überwältigend. In diesem Sinne wünscht Usthi frohe Weihnachten und besinnliche Festtage und bedankt sich für die wertvolle Unterstützung aus der Schweiz.

Sinnvoll schenken

Mit der Adventszeit beginnt die Suche nach passenden Weihnachtsgeschenken. Mit unseren Geschenkideen verschenken Sie nicht nur etwas Ausgefallenes, sondern unterstützen dabei gleichzeitig junge Menschen in Indien und Nepal.

Seidenschals

Im Rahmen der Berufsbildungsprogramme in Hyderabad können junge Frauen und Männer das Nähhandwerk erlernen. Das Projekt wird neben den Spenden aus der Schweiz durch ein Textilverarbeitungszentrum in Indien finanziert. Als Social Business Venture bietet das Zentrum einerseits Arbeitsplätze und deckt gleichzeitig einen Teil der Kosten der Berufsbildung.


Die farbigen Schals werden im Nähatelier aus einer Seidenmischung gefertigt. Mit ihrem Kauf unterstützen Sie die Berufsbildungskurse in Indien. Erhältlich sind die Schals in 3 Grössen und 6 verschiedenen Farben.


Preis: CHF 15.- / 20.- / 25.-

Masala Tee

Das bekannteste und beliebteste Getränk Indiens ist der Masala Chai. Eine Mischung aus Schwarztee und Gewürzen wie Kardamom, Zimt, Pfeffer, Ingwer, Fenchel und Sternanis. Im Hinduismus wird jedem Gewürz eine bestimmte gesunde Wirkung zugeschrieben

Die authentische Chai Mischung bezieht Usthi frisch aus einem Familienunternehmen in Kolkata. Mit Ihrem Kauf unterstützen Sie die nahe gelegene Ananda Schule.

Preis: CHF 10.- / 100gr

Geschenkurkunde

Spenden bereitet Freude – und geteilte Freude ist doppelte Freude! Unser Spendenformular bietet Ihnen neu die Möglichkeit eine individuelle Urkunde zu erstellen, die Sie an Freunde und Familie verschenken können. Wählen Sie das Projekt, das Sie unterstützen möchten und ein Bild ihrer Wahl, geben Sie die Namen an und drucken Sie die Urkunde sofort aus.

Sie sind interessiert an einem unserer Geschenke? Wir freuen uns über Ihre Mail an hallo@usthi.ch.

Schrittweise Schulöffnung

Monatelang konnten Kinder in Indien und Nepal nicht zur Schule gehen. Seit Herbst öffnen die Schulen schrittweise. Wieder zum Präsenzunterricht zurückzukehren wünschen sich sowohl die Schüler:innen als auch die Eltern und Lehrkräfte.

Das sichere Umfeld der Schule ist für die Kinder enorm wichtig. Der Austausch mit gleichaltrigen fördert die soziale Entwicklung und ermöglicht ein kindgerechtes Aufwachsen. Gerade für Kinder aus einkommensschwachen Familien ist der Besuch der Schule unentbehrlich. Die Schulbildung bildet für sie die Grundlage für eine unabhängige und selbstbestimmte Zukunft.

Der Schulleiter der Penthakata Schule in Odisha gibt zu bedenken, dass es den Familien an finanziellen Mitteln fehle, um die Technik bereitzustellen, welche die Schüler:innen für den Fernunterricht bräuchten. Gleichzeitig könnten die wenigsten Eltern ihre Kinder beim Lernen zuhause unterstützen, da sie selbst selten auf formelle Bildung und die benötigten Kenntnisse zurückgreifen können. Die Kinder seien jedoch auch nicht reif genug, um sich den Unterrichtsstoff selbst beizubringen. Er befürchte, dass viele Kinder die Schule abbrechen könnten.

Somit ist der Nachholbedarf nach der langen Zeit im Distanzunterricht besonders gross. Umso mehr hoffen Schüler:innen, Familien und Lehrer:innen auf die Rückkehr zum Präsenzunterricht. Seit dem Herbst verläuft die Öffnung der Schulen schrittweise.

In Odisha werden die Klassen 8, 9 und 10 seit August wieder vor Ort unterrichtet. Seit Mitte November dürfen auch die Schüler:innen der Klassen 6 und 7 zurück in die Klassenzimmer der Penthakata Schule. Der Unterricht findet zunächst nur am Vormittag statt. Den Schüler:innen bleibt es weiterhin freigestellt online oder vor Ort teilzunehmen.

«Mit unermüdlichem Eifer und grossem persönlichem Einsatz meisterten unsere Lehrer:innen die Herausforderungen der Covid-19 Pandemie. Sie passten die Lehrmethoden an und besuchten die Schüler zuhause, um den Lernfortschritt zu überprüfen. Trotzdem betonen die Lehrer:innen, dass der Online-Unterricht den Unterricht im Klassenzimmer niemals ersetzen kann.»

Mr. N. Sahoo, Direktor der Penthakata Schule in Puri

Auch an den anderen Schulen kehrt langsam wieder Normalität ein. In Nepal sind die Schulen nach den langen Ferien in Zusammenhang mit den Feiertagen ebenfalls wieder geöffnet. Dort wird in diesen Tagen das Schulmaterial an die Kinder ausgeteilt.

Präventionskampagne wieder aufgenommen

Die Folgen der Pandemie sind in Indien deutlich spürbar. Die herausfordernde Situation auf dem Arbeitsmarkt und steigende Armut erhöhen das Risiko von Menschenhandel und Gewalt. Usthis Programm gegen den Menschenhandel Indiens ist wieder in vollem Gange.

Probleme wie Hunger und Armut, welche bereits vor der Coronakrise eine Herausforderung darstellten, zeigen sich durch die Pandemie nun wieder verstärkt. Die aus der Pandemie resultierende wirtschaftliche Notlage verstärkt die bereits prekäre Situation vieler Familien. Viele Menschen sind arbeitslos, unzählige Kinder verloren ihre Eltern und sind auf sich allein gestellt.

Während die Wirtschaft sich erholt, ist der informelle Sektor umso stärker von den Auswirkungen betroffen. Familien aus finanziell schwachen Verhältnissen, alleinerziehende Mütter und Strassenkinder sind auf die Beschäftigung aus informeller Arbeit angewiesen, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Die Verzweiflung, die daraus erwächst, treibt Kinder und Jugendliche in die Hände von Menschenhändlern oder zur Prostitution.

Nachdem aufgrund der zweiten Welle kaum Aktivitäten im Projekt möglich waren, konnte die Präventionskampagne nun wieder aufgenommen werden. Im Rahmen von Usthis Programm besuchen Mitarbeiter der Partnerorganisation Städte und Gemeinschaften in der Umgebung. Sie klären zu den Gefahren des Menschenhandels auf und stärken das Bewusstsein zu Gewalt gegen Frauen.

Das Netzwerk der Partnerorganisation in Hyderabad ist gross: Hunderte von Mitwirkenden stehen als Ansprechpersonen für Betroffene zur Verfügung. Meist haben diese Menschen einen Bezug zum Thema oder sind selbst involviert und wollen verhindern, dass andere das gleiche Schicksal trifft.

Ziel ist es, Kinder und Frauen zu identifizieren, die diesen Gefahren ausgesetzt sind. Betroffene finden in Usthis Kinder- und Frauenhäusern Zuflucht. Die Aufnahme in die Berufsbildungskurse vor Ort soll die jungen Menschen vor den Gefahren wahren und ihnen eine Basis für eine selbstbestimmte Zukunft bieten.

Unterstützen Sie unsere Präventionskampagne. Die Aufklärung der jungen Menschen hilft dabei, der Gefahr des Menschenhandels vorzubeugen.

Neue Berufsbildungskurse

Seit September bietet das Berufsbildungszentrum in Hyderabad neue Kurszweige für junge Frauen und Männer. Neben den bereits bestehenden Kursen – beispielsweise im Bereich der Textilverarbeitung oder Computeranwendung – wurde das Angebot um zwei Kurse im medizinischen Bereich erweitert.

Die Nachfrage nach medizinischem Personal steigt durch die Coronapandemie deutlich. Die Überlastung des Gesundheitssystems zeigte Engpässe auf. Als Antwort auf die hohe Nachfrage nach Ressourcen im Gesundheitssektor können die jungen Menschen in Usthis Berufsbildungsprojekten sich daher nun zu Gesundheitsmitarbeiter:innen oder zu Technisch-medizinischen Labormitarbeiter:innen ausbilden lassen.

Bevor die Aktivitäten in unserem Berufsbildungsprojekt in Hyderabad durch Covid-19 beeinträchtigt wurden, fanden 89% der Teilnehmer:innen nach Abschluss eines Kurses eine feste Anstellung oder gründeten ihr eigenes kleines Unternehmen.

Dieser Erfolg lässt sich einerseits darauf zurückführen, dass sich das Kursangebot am Bedarf der Arbeitswelt orientiert. Andererseits spielt das Netzwerk der lokalen Partnerorganisation eine grosse Rolle bei der Übernahme der Kursabgänger:innen. Zudem sind die Ausbildungen modular aufgebaut. Die Kurse vermitteln wichtige Praxis, welche die jungen Frauen und Männer gut auf den Berufsalltag vorbereitet. Für Unternehmen sind diese praktischen Kenntnisse von grosser Bedeutung, da die Berufseinsteiger:innen dadurch schneller einsetzbar sind.

Erst kürzlich schlossen 191 junge Auszubildende erfolgreich ihre Kurse ab und sind nun auf der Suche nach Jobs. Nachdem die zweite Coronawelle Indien besonders stark traf, erholt sich der Arbeitsmarkt nun seit August langsam wieder. Usthi ist zuversichtlich, dass die neuen Kurse den jungen Menschen dabei helfen können, auch weiterhin mit grösserer Sicherheit auf dem Arbeitsmarkt Fuss zu fassen.

Online-Training für neue Nähmaschinen

15 neue Nähmaschinen spendete Bernina an das Berufsbildungszentrum in Hyderabad. In einem Online-Training erlernten Lehrerinnen der Berufsbildungskurse und Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Zentrums für Textilverarbeitung den Umgang mit den neuen Maschinen.

Im April dieses Jahres nahm Bernina den Kontakt zu Usthi auf. Mit dem Ziel, die Textilverarbeitungskurse zu fördern, sollte das Berufsbildungszentrum in Indien mit neuen Overlock-Maschinen ausgestattet werden. Vor ein paar Wochen trafen die Maschinen in Hyderabad ein.

Damit die Nähmaschinen in Zukunft erfolgreich eingesetzt werden können, plante Bernina mit Usthi und unserer Partnerorganisation vor Ort eine Einführung in deren Nutzung. Da die Pandemie das Reisen nach wie vor schwierig gestaltet, fand das Training im September online statt. Dabei schulte Bernina Schlüsselpersonen vor Ort in der Benutzung der «b05 Academy»; einer Nähmaschine, die sich besonders gut für das Erlernen des Nähhandwerks eignet.

Am Online-Kurs nahmen zwei Lehrerinnen der Textilverarbeitungskurse, sowie die Leitung des Nähateliers und der Berufsbildungskurse teil. Zudem war der Techniker anwesend, der sich vor Ort um die technische Einrichtung des Zentrums – und somit auch um das Funktionieren der Nähmaschinen – kümmert.

Der Kurs war eine sehr gute Vorbereitung für den Einsatz der Nähmaschinen. Vergangene Woche übten die Lehrerinnen, Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen weiter den Umgang mit der Maschine und planen, das neue Modell in den kommenden Wochen in den Unterricht einzubinden.

Usthi freut sich, dass die Maschinen nun einsatzbereit sind. Wir hoffen, dass die neue Ausstattung die Auszubildenden dabei unterstützt, ihre Fähigkeiten weiter zu verbessern und dadurch nach Abschluss der Ausbildung auf dem Arbeitsmarkt Fuss fassen zu können. Wir danken Bernina für die Unterstützung und freuen uns auf weitere gemeinsame Projekte.

Schulöffnung

Sowohl in Indien als auch in Nepal nehmen die Schulen den Betrieb langsam wieder auf. Nach monatelangem Homeschooling können die Schulkinder an einzelnen Standorten in Indien bereits seit Anfang September wieder am Präsenzunterricht teilnehmen. Ab kommender Woche öffnen ebenfalls die Schulen an Usthis Projektstandort in Nepal.

Nachdem Indien und Nepal im April stark von einer zweiten Coronawelle getroffen wurden, sind die Fallzahlen nun seit Mitte Juli kontinuierlich rückläufig. Diese Entwicklung ermöglicht nun wieder Aktivitäten an den Standorten der Usthi Schul- und Bildungsprojekte.

Im Staat Telangana in Indien ist der Präsenzunterricht an allen Schulen seit dem 1. September wieder erlaubt. Das Back-to-School Projekt, welches Kindern einen Wiedereinstieg in die Schulbildung ermöglicht, konnte wieder aufgenommen werden. Ebenso sind die Nachhilfezentren in Hyderabad wieder geöffnet und bieten den Schulkindern Unterstützung bei der Wiederaufnahme des Unterrichts.

Auch in Nepal verbessert sich die Situation fortlaufend. Dank sinkender Fallzahlen plant die Regierung die Schulen bereits nächste Woche zu öffnen. Am Projektstandort in Dhading darf der Präsenzunterricht wieder aufgenommen werden. Die Zeit, während derer die Schulen geschlossen waren, nutzte Usthis Partnerorganisation vor Ort, um die Klassenzimmer neu herzurichten. Die Rennovationsarbeiten in den Schulen verlaufen gut und sind in den letzten Zügen. Decken und Wände werden frisch gestrichen und für den Unterricht mit Buchstaben und Zahlen bemalt. Anschliessend werden die Ausstattung für den Unterricht und die Materialien für die Schüler bereitgestellt, um für die Schuleröffnung am Montag startklar zu sein.

Benefiz-Aufführung

Am 15. September findet eine Benefiz-Aufführung des Dorftheater Utzenstorf statt. Unter der Regie von Charles Benoit wird das Stück «BurrenLenz» aufgeführt. Der gesamte Erlös fliesst in die Projekte der Stiftung Usthi.

1992 gegründet, wird im Dorftheater Utzenstorf seither anspruchsvolles Amateurtheater produziert. „Wir suchen stets das Neue, die Überraschung.“, sagt Präsidentin Susanne Höchenberger. „Wir erarbeiten alles selbst. Es herrscht einfach eine tolle Stimmung im gesamten Team.“

Der Regisseur Charles Benoit, der vielfach für seine Hörspielinszenierungen ausgezeichnet wurde, wirkt seit 2004 an verschiedensten Produktionen im Dorftheater mit. Als langjähriger Unterstützer der Stiftung Usthi veranlasste er nun eine Benefiz-Aufführung.

Zusätzlich zu den regulären Terminen wird das Stück am Mittwoch, den 15. September, aufgeführt. Alle Vorstellungen finden im Reformierten Kirchgemeindehaus in der Gotthelfstrasse 15c in Utzendorf statt.

Mehr Informationen über die diesjährige Produktion finden sie HIER.

Usthi und das Dorftheater Utzenstorf freuen sich über zahlreiche Besucher und Besucherinnen!

Update aus Somagiri

Die Lage im Staat Odisha hat sich nach wie vor kaum verbessert. Zwar sinken die Fallzahlen, jedoch wurden die Restriktionen bisher nicht aufgehoben. Die Mobilität der Einwohner – und somit unsere Projektaktivitäten – werden noch immer durch die Massnahmen zur Eindämmung der Pandemie bestimmt.

Das Spital in der Urwaldregion Somagiri leistet einen wichtigen Beitrag für die Bevölkerung der 133 umliegenden Dörfer. Auch seit Beginn der Pandemie ist es weiterhin für die Patienten geöffnet und beteiligt sich an der regionalen Impfkampagne. Problematisch ist dabei nach wie vor der Mangel an Impfstoff. Die Mitarbeiter des Spitals haben es sich zur Aufgabe gemacht, die Einwohner der Region zum Thema Corona zu sensibilisieren. Zudem werden Schutzmasken verteilt.

Da die Verbindungen zu den umliegenden Dörfern reduziert worden sind und sich die Bevölkerung vor einer dritten Welle fürchtet, kommen derzeit weniger Patienten ins Krankenhaus als gewohnt. Den Ärzten ist es erlaubt, sich zwischen den Dörfern zu bewegen.

Die Gesundheitsfürsorgerinnen dürfen zwar nur innerhalb ihrer eigenen Dörfer agieren, leisten jedoch einen wertvollen Beitrag bei der Identifizierung neuer Fälle. Sie verweisen die Patienten in Quarantäne oder schicken sie ins Urwaldspital. Da das Zusammenkommen in Gruppen nicht erlaubt ist, können aktuell keine Gesundheitsveranstaltungen stattfinden.

Auch das Kleinkindförderprogramm lässt sich daher aktuell nicht realisieren. Die Kinderbetreuung durch die Sozialarbeiterinnen darf nicht stattfinden. Die Kinder können sich im Krankheitsfall jedoch jederzeit an die Fürsorgerinnen wenden.

Allgemein ist die Situation für die Dorfbewohner sehr schwierig. Da die indigene Bevölkerung kaum eigenes Land besitzt, ist sie auf die Arbeit im Tageslohn angewiesen. Diese ist derzeit jedoch in ganz Indien kaum zu finden, was zu finanziellen Problemen führt. Für die Familien, welche auch schon vor der Pandemie unter der Armutsgrenze lebten, versprach die Regierung nun erneut Reisrationen auszugeben.

Update Bildungs-Projekte

Nach wie vor ist in den Usthi Bildungsprojekten ein normaler Schulbetrieb in weiter Ferne. Die Schulen bleiben gezwungen die Kinder und Jugendlichen online zu unterrichten. Lediglich die Berufsbildungskurse finden derzeit physisch statt.

Für eine kurze Zeit hoffte unsere Partnerorganisation in Hyderabad, dass die Kinder aus den Usthi Projekten bald wieder am Präsenzunterricht teilnehmen können. Angesichts einer drohenden dritten Welle findet nun weiterhin Online-Unterricht statt. Kurz vor der geplanten Lockerung entschied die lokale Regierung keinen physischen Unterricht an den Schulen zu erlauben. Die drei Usthi Schulen Ananda, Thaddeus und Penthakata haben den Unterricht nach den Sommerferien wieder aufgenommen, dieser findet immer noch digital statt.

Die Berufsbildungskurse werden in den Unterrichtszentren unter Einhaltung der Schutzmassnahmen durchgeführt. Der Normalbetrieb konnte hier wieder aufgenommen werden, die Kurse sind bereits gut besucht. Viele der Teilnehmer*innen sind Frauen aus den Usthi Frauenhäusern. Die Nachhilfezentren in Hyderabad laufen weiterhin in reduziertem Betrieb. Die Schüler und Schülerinnen werden in kleinen Gruppen unterrichtet und können telefonisch Betreuung anfordern.

Auch in Nepal bleiben die Schulen geschlossen. Der Lockdown dauert noch bis mindestens Mitte Juli an. Im Januar hatte bereits eine erste Verteilaktion von Schulmaterial für 151 Kinder stattgefunden. Aktuell wartet unser Partner vor Ort auf die Erlaubnis von den Behörden, eine nächste Verteilung durchführen zu dürfen. Usthis lokale Partnerorganisation nutzt die aktuelle Situation, um in mehreren Schulen im Kathmandutal, Renovationsarbeiten in Angriff zu nehmen. Dabei werden insbesondere Schulzimmer für Kindergartenklassen verbessert.

Erfolgreiche Nothilfe-Kampagne

Nach gut zwei Monaten hat Usthi das gesetzte Ziel von CHF 67’000 für die Corona Nothilfe beinahe erreicht. Dies ermöglicht dringend benötigte Hilfe an vier Usthi Projektstandorten in Indien und Nepal. Nach Abschluss der laufenden Verteilaktionen wird Usthi über 3’000 Familien mit Lebensmitteln versorgt haben.

Trotz sinkender Fallzahlen sind die Nachwehen der zweiten Coronawelle in Indien und Nepal noch deutlich zu spüren. Der Arbeitsmarkt hat sich bisher nicht erholt und viele Menschen konnten noch keine neue Arbeit finden. Ohne Einkommen ist es ihnen kaum möglich, sich und ihre Familien über Wasser zu halten.

Bereits im Mai und Juni fanden in Hyderabad mehrere Verteilaktionen statt. Diesen Monat werden noch einmal 300 Familien mit Lebensmitteln versorgt. Nach Abschluss der Verteilung Mitte Juli wird Usthi in Hyderabad die Ausgabe von 2’100 Paketen ermöglicht haben.

Diese Woche hat auch die Verteilung von Lebensmitteln und Schutzmaterial an den beiden Schulen Ananda und Penthakata gestartet. Diese richtet sich insbesondere an die Familien der Usthi Schulkinder und ihre Familien. Alle Angestellten arbeiten ehrenamtlich bei der Verteilung mit. Die lokale Polizei hat Unterstützung und ihre Mithilfe für die Aktion angekündigt. Es konnten bereits in Penthakata 260 und in Ananda 270 Lebensmittelpakete verteilt werden. Weitere Familien nehmen ihr Unterstützungspaket in den nächsten Tagen entgegen.

Auch in Nepal wurden inzwischen 350 Lebensmittelpakete verteilt. Berücksichtigt werden Familien in der Usthi Projektregion Dhading, die dringend auf Hilfe angewiesen sind. Lokale Angestellte führen die Verteilung gemeinsam mit den lokalen Schulen und Behörden durch. Die Verteilung weiterer 150 Pakete ist für die nächsten Tage geplant.

Die Durchführung der Corona Nothilfe ist Usthi nur möglich dank der grosszügigen Unterstützung zahlreicher Privatpersonen, Stiftungen, Kirchgemeinden und der öffentlichen Hand. Dafür sagen wir von Herzen Danke!

Corona Nothilfe in Nepal

Zahlreiche Spenden für die Corona Nothilfe ermöglichten Usthi bereits die Verteilung von Lebensmitteln in Indien. In den letzten Tagen konnten nun auch erste Familien in Nepal mit Lebensmitteln und Schutzmaterial versorgt werden.

Dank der grossen Solidarität der Usthi Spender und Spenderinnen kann Usthi auch in Nepal Corona Nothilfe leisten. Dort trägt Usthi gemeinsam mit einer lokalen Organisation die Verantwortung für ein neues Bildungsprojekt. Die Familien der unterstützten Schulkinder und weitere in Not geratene Personen, erhalten nun durch Usthis Partnerorganisation dringen benötigte Hilfe.

Nach dem starken Anstieg der Infektionszahlen verhängte Nepal in der Region einen strikten Lockdown. Sogar grössere Supermärkte mussten teilweise geschlossen bleiben. In der Usthi Projektregion Dhading leben viele Familien in sehr prekären Verhältnissen. Viele Menschen in den Dörfern haben durch den strikten Lockdown ihr Einkommen verloren. In dieser Notlage unterstützt Usthi die Familien mit Lebensmittelpaketen und Schutzmaterial.

Erste Pakete konnten in den letzten Tagen bereits verteilt werden. Weitere werden in den nächsten Tagen verteilt. Usthi bedankt sich bei allen Spendern und Spenderinnen für die grosse Solidarität. Ohne Sie wäre Usthis Einsatz undenkbar.

Erste Lockerungen

Die zweite Coronawelle traf Indien und Nepal hart. Nun sinken die Fallzahlen zum Glück seit mehreren Wochen und die Lage hat sich etwas entspannt. Erste Regionen haben Lockerungen der Massnahmen beschlossen. So auch der Usthi Projektstandort Hyderabad.

Die Entwicklungen in Indien und Nepal stimmen mittlerweile etwas hoffnungsvoller. Seit mehreren Wochen sinken die Infektionszahlen. Ob das schlimmste überstanden ist, lässt sich kaum abschliessend beurteilen. Einzelne Regionen, wie beispielsweise Puri, wo Usthi die Penthakata Schule betreibt, sind nach wie vor stark betroffen. Die stärkere Ausbreitung in ländlichen Gebieten ohne medizinische Infrastruktur lässt zudem hohe Dunkelziffern befürchten.

Für den Moment kehrt aber in manchen Teilen Indiens ein wenig Normalität ein. In mehreren Indischen Bundesstaaten und auch im Kathmandutal in Nepal wurde der Lockdown noch einmal verlängert. Im Usthi Projektstandort Hyderabad, wurde dieser am 10. Juni aufgehoben. Dies ermöglichte auch Aktivitäten in den Projekten.

Nachdem mehrere Bewohnerinnen der Usthi Frauenhäuser im April 2021 vor dem Lockdown noch ihre Ausbildung abschliessen konnten, verliessen diese das Usthi Projekt. Seit dem 12. Juni konnten 29 junge Frauen neu im Projekt aufgenommen werden. Am 14. Juni konnten auch die Berufsbildungskurse unter Einhaltung von Schutzmassnahmen wieder öffnen und neue Kursteilnehmende begrüsst werden.

Am 14. Juni starteten die durch Usthi unterstützten Kinder und Jugendlichen in Hyderabad ins neue Schuljahr. Alle Klassen werden aktuell wieder online und auf Distanz unterrichtet. Die Nachhilfezentren konnten ebenfalls wieder öffnen und bieten Unterstützung in Kleingruppen und per Telefon.

Ausdehnung Nothilfe

Dank grosszügiger Spenden durch Privatspender*innen und Institutionen konnte Usthi in Hyderabad bereits dringend benötigte Hilfe leisten und Menschen mit Lebensmittelpaketen versorgen. Aufgrund des aktuellen Finanzierungsstands wird die Aktion ausgedehnt auf weitere Standorte.

Als Usthi Ende April entschied, erneut Corona Nothilfe zu leisten, schien das Ziel von CHF 53’000 hoch gesteckt. Bereits Mitte Mai hatten wir dieses fast erreicht und beschlossen, das Ziel zu erhöhen. Nach wie vor gehen einzelne Spenden für die Nothilfe ein. Wir sind überwältigt von dieser grossen Solidarität und danken allen Usthi Spendern und Spenderinnen für ihr Engagement.

Während die Verteilung von Lebensmitteln in Hyderabad in mehreren Aktionen bereits erfolgen konnte, erwies sich die geplante Impfaktion als schwer umsetzbar. Da der Zugang zu Impfstoff erschwert ist, konnten bisher nur wenige Personen aus dem Umfeld der Usthi Projekte geimpft werden. Die lokale Partnerorganisation konzentriert sich nun auf langfristige Unterstützung von in Not geratener Personen. So plant sie beispielsweise unabhängig von Usthi die Aufnahme von Kindern, die durch Corona ihre Eltern verloren haben.

Um mit den verbleibenden Mitteln aus dem Nothilfetopf möglichst zeitnah dringend benötigte Hilfe zu leisten, hat Usthi entschieden, die Verteilung von Lebensmitteln an weiteren Standorten durchzuführen. Gemeinsam mit der lokalen Partnerorganisation ist für die nächsten Tagen die Verteilung von Lebensmitteln an 450 Familien aus dem Umfeld der Penthakata Schule und 270 Familien aus dem Umfeld der Ananda Schule geplant. Neben Lebensmitteln enthalten die Pakete auch Seife und Masken. Die Verteilung darf auf dem Schulgelände stattfinden, erfolgt jedoch nach Schulklassen gestaffelt, damit nicht alle Personen gleichzeitig ihre Pakete abholen.

Neben Indien wurde auch Nepal im letzten Monat hart getroffen durch den plötzlichen Anstieg der Corona Infektionen. Deshalb leistet Usthi nun auch in der Projektregion des neuen Bildungsprojekts in Nepal Nothilfe. Es werden Pakete, welche Reis und Linsen, aber auch Seife und Masken enthalten, verteilt. Berücksichtigt werden die Familien der durch Usthi unterstützten Schulkinder und weitere Personen und Familien in Not. Verteilt werden die Pakete durch die Angestellten unserer lokalen Partnerorganisation und Freiwillige.

Wir sind beindruckt von der Grosszügigkeit unserer Spender und Spenderinnen und der Flexibilität unserer lokalen Partner und Angestellten, welche diese dringend benötigte Hilfe möglich machen. Vielen Dank!

Projektstandorte im Lockdown

Die offiziellen Corona Fallzahlen in Indien gehen zurück. Aber um aufzuatmen, ist es zu früh. An allen Projektstandorten in Indien wurden die Lockdowns verlängert. Auch im Kathmandutal gilt seit Ende April ein strenger Lockdown. Erste Lockerungen sind für diese Woche geplant.

Die Corona Infektionen in Indien sinken von Tag zu Tag. Dennoch erkranken nach vor jeden Tag Tausende und kämpfen ums Überleben. Die Impfkampagne schreitet nach wie vor langsam voran. Ein erneuter Anstieg der Zahlen ist deshalb nicht ausgeschlossen. Auch in Nepal bleibt die Situation angepannt.

In einem grossen Teil der indischen Staaten wurden die geltenden Lockdowns verlängert. Die Lockerung der Massnahmen hängt neben den Infektionszahlen auch davon ob, wie viele Risikopatienten bereits geimpft sind. In den drei Staaten Odisha, Telangana und Westbengalen, in denen Usthi Projekte verantwortet, wurden die Lockdowns verlängert. Auch in der Usthi Projektregion in Nepal wurde Ende April ein sehr strenger Lockdown verhängt – sogar Supermärkte mussten schliessen. Diese Woche soll diese Massnahme etwas gelockert werden.

Letzte Woche fürchtete Usthi, der Zyklon Yaas, welcher an der Ostküste wütete, könnte auch die Usthi Projekte treffen. Dies traf zum Glück nicht ein. Dennoch zerstörte der Sturm unzählige Häuser und viele Menschen mussten fliehen. In Penthakata konnten sich einige Familien auf dem Gelände der Usthi Schule in Sicherheit bringen. Erst eine Woche zuvor traf der Zyklon Tauktae die Westküste des Landes. Naturkatastrophen wie diese erschweren den Kamp gegen Corona zusätzlich.

Die aktuelle Situation wird die Usthi Projekte auch in diesem Projektjahr stark beeinflussen. Trotz sinkender Zahlen, hält Usthi eine baldige Wiederaufnahme des Präsenzunterrichts in den Usthi Projekten für ausgeschlossen. In Telangana und somit Hyderabad wurden die Sommerferien  verlängert bis Mitte Juli. Nach den Ferien müssen die Kinder und Jugendlichen an allen Schulstandorten den Unterricht wieder auf Distanz aufnehmen.

Erfreulicherweise haben sich die Usthi Kinder gut auf die neue Situation eingestellt. Mehrere Kinder aus den Usthi Kinderhäusern haben diesen Frühling die High School abgeschlossen – erneut mit Bestnoten. Usthi freut sich, diesen Kindern ermöglich zu haben, sich eine Perspektive aufzubauen, und ist stolz auf die guten Leistungen.

Projekt Update Indien & Nepal

Das Corona Virus breitet sich auch in den Bundesstaaten Odisha, West Bengal und Telangana, in welchen die Usthi Projekte lokalisiert sind, äusserst rasant aus. Der seit Anfang Mai geltende Lockdown wurde bis Anfang Juni verlängert. Eine weitere Verlängerung durch die Behörden scheint wahrscheinlich angesichts der anhaltenden prekären Lage. Es fehlt im ganzen Land an Impfstoff, Spitalbetten und medizinischen Gütern und die Menschen können sich aufgrund des Lockdowns und ausbleibender Arbeit sowie Todesfällen in der Familie kaum mehr Nahrung kaufen. Die Menschen kämpfen ums Überleben.

Sämtliche Schulen, Nachhilfezentren und das Back-to-School Programm sind geschlossen. Die Schliessungen decken sich jedoch mit den Sommerferien. Ab Juni werden die Klassen voraussichtlich über Fernunterricht erneut aufgenommen. Alle Prüfungen mussten durch die Schulbehörden abgesagt werden. Die Schülerinnen und Schüler sind anhand ihrer Vorexamen in die nächste Stufe befördert worden. Die Angestellten unserer Partnerorganisationen und Schulen sind teilweise geimpft und glücklicherweise wohlauf.

Die Frauen- und Kinderhäuser sind offen und bieten weiterhin ein sicheres Umfeld und Unterstützung. Im Juni sollen die noch verfügbaren Plätze in den Frauenhäusern vergeben werden, um möglichst vielen Frauen Schutz zu gewähren. Viele Kinder haben aufgrund der Corona Pandemie ihre Eltern verloren. Durch grosses Engagement unserer Partnerorganisation führen wir aktuell Gespräche, um Corona Waisenkinder in den Kinderhäusern aufzunehmen und ihnen eine solide Ausbildung zu ermöglichen.

Die Studentinnen und Studenten des ersten Kursblockes 2021 der Berufsbildung konnten alle Kurse komplett abschliessen. Leider mussten die Sommer Crash Kurse gestrichen werden. Viele Frauen haben ihre Ehemänner durch die Corona Pandemie verloren und somit auch das überlebenswichtige Einkommen. Unsere Partnerorganisation möchte 30 dieser Frauen das Absolvieren eines Berufsbildungsprogrammes ermöglichen, mit dem Ziel der finanziellen Unabhängigkeit zur Versorgung ihrer Familien.

Ebenfalls viele Jugendliche haben ihre Eltern verloren und stehen vor grossen Herausforderungen. Den Jungen Frauen und Männern soll in Kürze, dank der guten lokalen Vernetzung und dem Engagement unserer Partner, für drei Monate ein sicheres Zuhause und eine Berufsbildung angeboten werden können. Somit wird eine finanziell unabhängige Perspektive und der Schutz vor Menschenhandel ermöglicht.

Auch in den Dörfern im Urwald von Somagiri wurden diverse Corona Erkrankungen registriert. Die Regierung hat darauf mit der Einrichtung von Quarantäne Stationen reagiert. Die Usthi Gesundheitsmitarbeiterinnen unterstützen dabei die Behörden, indem sie Menschen mit Symptomen identifizieren und diesen helfen. Dem Urwaldspital fehlt es jedoch an Impfstoff und medizinischen Gütern. Das Gesundheitspersonal ist grösstenteils geimpft.

Das Kleinkinderförderprogramm HEP ist bis am 1. Juni geschlossen und den Sozialarbeiterinnen ist es momentan nicht erlaubt die Kinder zu Hause zu besuchen. Wir hoffen auf eine baldige Öffnung der Kindertagesstätten, um die Kinder wieder wie gewohnt betreuen zu können.

Die Situation in Nepal hat sich in kurzer Zeit drastisch verschlechtert. Der seit drei Wochen anhaltende Lockdown in einzelnen Gebieten wurde nun beinahe auf ganz Nepal ausgeweitet. Im ganzen Land sind Impfstoffe, medizinische Güter und Spitalbetten knapp. Da viele Tagelöhnerinnen und Tagelöhner ihre Arbeit verloren haben, droht zudem eine grosse Hungerkrise. Alle Projektaktivitäten wurden in den letzten zwei Wochen eingestellt. Unsere Partnerorganisation steht in engem Kontakt mit den Schulen und Familien und evaluiert, welche Art von Unterstützung aktuell am dringendsten ist. Die Schulen bereiten sich auf alternative Unterrichtsmethoden wie online Klassen vor. Es fehlt teilweise jedoch die Infrastruktur dafür. Unsere Partnerorganisation leistet auch hier Unterstützung.

Hiermit rufen wir weiterhin zur Unterstützung der Menschen in Indien und Nepal auf und danken herzlich für die bereits geleitstete, grosse Solidarität!

Erstes Spendenziel fast erreicht

Zahlreiche Privatspenden und eine Zusage über einen Beitrag von CHF 20’000 aus dem Lotteriefonds des Kanton St. Gallens ermöglichen die Verteilung weiterer Lebensmittelpakete in Indien. Um zusätzlich dringend benötigte Hilfe in Indien und Nepal leisten zu können, erhöht Usthi das Spendenziel für die Corona Nothilfe.

Seit einigen Tagen gehen die Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Indien zurück. Für eine optimistische Prognose reichen die Entwicklungen nicht. Experten gehen sowohl bei den Infektionszahlen, als auch bei den Todesfällen von einer hohen Dunkelziffer aus. Neben Indien ist nun auch Nepal zunehmend betroffen von einer zweiten Welle. Eine Lage wie in Indien könnte kurz bevorstehen.

Um Menschen, die ihre Existenzgrundlage verloren haben zu unterstützen, lancierte Usthi Ende April eine Spendenkampagne, um die lokalen Partner bei ihren Nothilfeaktivitäten zu unterstützen. Zahlreiche Spendeneingänge durch private Unterstützer und Unterstützerinnen ermöglichten bereits die Lebensmittelverteilung in Hyderabad während den letzten Wochen.

Mit einer Zusage für einen Beitrag über CHF 20’000 aus dem Lotteriefonds des Kanton St. Gallens konnte das ursprüngliche Spendenziel von CHF 53’000 bereist fast erreicht werden. Usthi ist aktuell in Kontakt mit mehreren Partnern in Indien und Nepal, um die Möglichkeiten für weiterer Verteilaktionen zu prüfen. Usthi erhöht deshalb das Spendenziel für die Corona Nothilfe in Indien und Nepal auf CHF 67’000. Mit Erreichen dieses Ziels könnten noch einmal 1’000 Lebensmittelpakete verteilt werden.

Weiter ist Usthi bestrebt, Menschen, die sich keine Impfung leisten können, den Zugang zum Schutz vor Corona zu erleichtern. Im Rahmen dieser Bestrebungen sollen zudem auch die lokalen Angestellten der Usthi Projekte geimpft werden, um den Betrieb der langfristigen Usthi Projekte zu sichern. Nur so kann Usthis Einsatz für Bildung, Gesundheit und Schutz vor Menschenhandel und Gewalt gewährleistet werden.

Usthi bedankt sich herzlich für die grosse Solidarität unserer Spender und Spenderinnen und das Vertrauen des Kantons St. GallenOhne diese grosse Unterstützung wäre unsere dringend benötigte Hilfe vor Ort nicht möglich.


Grosse Solidarität mit Indien

Usthi freut sich sehr über die grosse Solidarität mit den betroffenen Menschen in Indien. Eine Vielzahl von Spenden für die Corona Nothilfe in Indien ermöglichte in den letzten Tagen bereits die Verteilung 300 weiterer Lebensmittelpakete.

Ende April hat die Stiftung Usthi erneut eine Nothilfekampagne gestartet, um die Menschen in der aktuellen Corona Krise in Indien zu unterstützen. In den letzten Tagen durfte sich Usthi über eine Vielzahl von grosszügigen Spenden für die Nothilfe freuen. Usthi ist beeindruckt von der grossen Solidarität.

Vor Ort konnten durch die Unterstützung der Usthi Spender und Spenderinnen bereits weitere 300 Lebensmittelpakete an Familien in Not verteilt werden. Verteilt wurden die Pakete an Wanderarbeiter und alleinerziehende Mütter, die sich und ihre Familien nicht mehr ernähren konnten. Viele alleinstehende Frauen haben entweder ihr direktes Einkommen verloren, oder sie sind durch den Tod ihres Mannes plötzlich auf sich selbst gestellt. Für sie ist jeder Beitrag von grosser Bedeutung.

Bei der Verteilung der Lebensmittel wird Usthis Partnerorganisation in Hyderabad durch Freiwillige unterstützt. So erfolgte die Verteilung in neun Teams aus jweils drei bis vier lokalen Angestellten und Ehrenamtlichen. Usthis Partnerorganisation ist zudem gut vernetzt mit anderen Hilfsorganisationen. Der regelmässige Austausch hilft, die Nothilfeaktionen zu koordinieren und Überschneidungen zu vermeiden.

Usthi ist hoffnungsvoll, in den nächsten Wochen weiterhin dringend benötigte Hilfe leisten zu können. Wir danken Ihnen herzlich für Ihr Vertrauen in die Stiftung Usthi und Ihre Solidarität.

Coronakrise in Indien: Hilfeaufruf

Die zweite Coronawelle trifft Indien mit voller Wucht. Das indische Gesundheitssystem ist überlastet und längst nicht mehr alle Patienten und Patientinnen erhalten medizinische Hilfe. Um Familien in dieser humanitären Krise zu unterstützen, bittet Usthi erneut um Nothilfe Spenden.

Nach der ersten Coronawelle im Spätsommer 2020 schien sich die Lage in Indien zu entspannen. Innert weniger Wochen kam es nun aber zu einem rasanten Anstieg der Fallzahlen. In den letzten Tagen verzeichnet Indien täglich jeweils über 300’000 Neuansteckungen. Das indische Gesundheitssystem ist überlastet und die Neuaufnahme von Patienten und Patientinnen vielerorts nicht mehr möglich. Es fehlt an Sauerstoff, welcher dringend benötigt wird für die Beatmung. Aktuell treffen zum Glück erste Sauerstofflieferungen aus dem Ausland ein. Doch diese werden nicht ausreichen. Weltweit zeigen Nachrichtendienste erschütternde Bilder von abgewiesenen Erkrankten. Viele von ihnen sterben beim Warten auf ein Spitalbett.

Aufgrund der aktuellen Krisensituation verlieren viele Tagelöhner*innen erneut die Lebensgrundlage für sich und ihre Kinder. Hinzu kommen viele Familien, bei denen aufgrund eines Todesfalls plötzlich das Einkommen wegfällt. Ohne Unterstützung können sie sich und ihre Familien nicht mehr ernähren. Indische Zeitungen berichten von Eltern, die sich und ihren Kindern das Leben nehmen, weil sie keinen Ausweg mehr sehen. Um Familien in der Not zu unterstützen, hat unsere Partnerorganisation in Hyderabad am 19. April 2021 erneut mit der Verteilung von Lebensmittelpaketen begonnen. Die Pakete sichern die Versorgung für eine Familie für etwa eine Woche. Mit nur CHF 14 kann eine Familie mit Lebensmitteln versorgt werden. Usthi hat sich zum Ziel gesetzt, die Verteilung von weiteren 2’000 Lebensmittelpaketen zu ermöglichen.

Armutsbetroffene Familien sind zudem der Gefahr, sich zu infizieren, besonders stark ausgesetzt, da sie sich Schutzmaterial nicht leisten können oder bei der Arbeit Kontakte unvermeidbar sind. Hinzu kommt ein erschwerter Zugang zum Impfstoff. Vor öffentlichen Krankhäusern muss man jeweils mehrere Stunden anstehen für die Impfung. Gebrechlichen Menschen ist dies nicht möglich. Tagelöhner*innen, die noch eine Arbeit haben, können sich die lange Abwesenheit von der Arbeit nicht erlauben und alleinerziehende Mütter können die kleinen Kinder nicht alleine lassen. Die einfacher zugängliche Impfung in einer Privatklinik können sich ärmere Familien nicht leisten. Unsere Partnerorganisation möchte nun in Zusammenarbeit mit privaten Kliniken 1’000 Personen eine Impfung ermöglichen. Mit nur CHF 20 erhält eine von Armut betroffenen Person so den Zugang zur möglicherweise lebensrettenden Impfung.

Usthi bittet um Spenden, um in der aktuellen Notlage Hilfe leisten zu können. Jeder Beitrag ist für die Betroffenen von grosser Bedeutung. Vielen Dank für Ihre Solidarität!

Zweite Welle erreicht Nepal

Ein starker Anstieg der Covid-19 Fallzahlen in Nepal bewirkt eine erneute Diskussion über Schulschliessungen. Der Ausfall neuer Lieferungen von Impfdosen bringt die Impfkampagne Nepals zum Stillstand.

Noch vor vier Wochen deutete nichts auf eine zweite Welle in Nepal hin. Sowohl Schulen und Sportzentren als auch Bars hatten sich wieder im normalen Betrieb eingependelt. Nun scheinen neue Mutationen das Land erreicht zu haben – vergangenen Freitag verzeichnete Nepal vier Mal mehr Fälle als noch Mitte März.

Besonders beunruhigend ist für Usthi die Tatsache, dass im Vergleich zum letzten Jahr deutlich mehr Kinder am Virus erkranken und Symptome zeigen. Das Gesundheitsministerium befürwortet aus diesem Grund die Schulklassen wieder in den Online-Unterricht zu schicken. Für die Schulverwaltungen stellt dieser Schritt eine grosse Herausforderung dar. Die Erfahrung im letzten Jahr zeigte, dass weder die Lernenden noch die Schulen für virtuellen Unterricht ausgestattet sind. Nachdem das Ende des Schuljahres durch die Regierung bereits um zwei Monate nach hinten verlegt wurde, könnte eine erneute Schliessung der Schulen den Abschluss der Schülerinnen und Schüler noch weiter aufschieben.

Eine Verbesserung der Situation ist kaum in Sicht. Nepal wartet ungeduldig auf die in Indien bestellten Impfdosen. Entgegen der Aussage Indiens den Export der Impfungen aufrechtzuerhalten, wurde die Ausfuhr des Impfstoffes nun vorübergehend eingestellt. Wann das Land seine Impfkampagne weiterführen kann, ist somit unklar.

Während für Usthi ursprünglich die Verbesserung der Infrastruktur auf dem Programm stand, unterstützt die Stiftung die Partnerorganisation in Nepal nun dabei, sich auf eine mögliche Schulschliessung vorzubereiten. Analog zum vergangenen Jahr bedeutet dies die Bereitstellung von Lernmaterialien, mit welchen die Kinder im Falle einer Schliessung der Schulen von Zuhause aus weiter lernen können.

Usthi hofft, dass zeitnah neue Massnahmen ergriffen werden, welche den Fallzahlen entgegenwirken und das Aufrechterhalten eines Schulbetriebs ermöglichen.

Indien: Projekt Update

Während aktuell auch in Indien der ältere Teil der Bevölkerung geimpft wird, stiegen die Corona Fallzahlen in nur wenigen Wochen wieder stark an. Es könnte erneut zur kompletten Schliessung der Schulen kommen. In der Urwaldregion Somagiri laufen die Projekte mit leichten Einschränkungen weiter und leisten einen wichtigen Beitrag.

Anfang Jahr stimmte die Corona Situation in Indien das Usthi Team optimistisch. Die sinkenden Zahlen liessen auf eine Normalisierung in den Projekten hoffen und eine breit angelegte Impfkampagne sollte zu einer weiteren Verbesserung der Situation beitragen. Vielerorts war die Pandemie kaum mehr sichtbar. Die Masken verschwanden. Doch nun wurde auch Indien von der zweiten Welle eingeholt.

Noch vor wenigen Wochen hoffte man auf weitere Öffnungsschritte für jüngere Schüler und Schülerinnen. Anfang April scheinen diese wieder in weiter Ferne zu liegen. Nun müssen wohl vielerorts auch die höheren Klassen wieder in den Fernunterricht wechseln. Im Staat Westbengalen, wo zwei der Usthi Schulen liegen, wurden aktuell noch keine Entscheide diesbezüglich gefällt. Die Usthi Partner halten jedoch einen baldigen nationalen Entscheid zur Schliessung für möglich.

Im Staat Telangana ist die erneute Schliessung bereits Realität. Nach einem Regierungsbeschluss mussten alle Schulen wieder komplett auf Distanzunterricht umstellen. Dies betrifft die von Usthi unterstützten Kinder und Jugendlichen in Hyderabad, welche nun wieder alle zu Hause ihren Schulstoff erarbeiten müssen. Im März haben sie die ersten Onlineprüfungen absolviert. Trotz der besonderen Umstände schnitten die Kinder erneut sehr gut ab in den Prüfungen. Usthi freut sich, dass die Kinder sich gut auf die neue Situation eingestellt haben und trotzdem gute Lernerfolge erzielen konnten.

Auch in der Region Somagiri rund um das Usthi Urwaldspital zeichnet sich die zweite Welle ab. Obwohl es aktuell nur wenige Fälle sind, wurden Personenansammlungen bereits wieder untersagt. Die Mitarbeitenden des Spitals werden zurzeit geimpft. Ab diesem Monat kann sich auch die Bevölkerung im Urwaldspital impfen lassen. Im Gegensatz zu den grossen Städten, sind die Bewohner und Bewohnerinnen der umliegenden Dörfer, disziplinierter im Umgang mit Covid und halten sich an die Maskenpflicht und weitere Massnahmen. Die Gesundheitsfürsorgerinnen können wieder uneingeschränkt arbeiten und in mehreren Dörfern Hausbesuche durchführen. Sie spielen eine wichtige Rolle bei der Sensibilisierung der Bevölkerung für das Befolgen von Hygienemassnahmen zur Eindämmung von Covid-19. Das grosse Vertrauen ins Gesundheitsnetzwerk könnte sich zudem positiv auf die Impfbereitschaft auswirken.

Auch die Betreuungszentren der Kleinkindzentren haben wieder geöffnet und werden gut besucht. Bis sich die Situation stabilisiert hat, wurden die Öffnungszeiten jedoch eingeschränkt. Für 2021 sind im Rahmen des Kleinkindförderprojekts mehrere Workshops für die Mitarbeitenden und die Kinder in Planung. Auch soll 2021, wenn die Situation es erlaubt, wieder ein Health Camp stattfinden, um die Bevölkerung zu Gesundheitsthemen und dem Umgang mit Covid-19 zu sensibilisieren und Health Checks anzubieten. Ist eine grosse Veranstaltung nicht zu verantworten, sollen mehrere kleine Events zu einzelnen Gesundheitsthemen stattfinden.

Jahresbericht 2020

Der Jahresbericht 2020 ist veröffentlicht. Er bietet einen Einblick in die Arbeit der Stiftung Usthi und berichtet von den Erfolgen und Herausforderungen des letzten Jahres.

2020 wird uns noch lange als das «Corona-Jahr» in Erinnerung bleiben. Auch die Usthi Projekte in Indien und Nepal waren von Lockdowns und Schulschliessungen betroffen. Um der dringendsten Not entgegen zu wirken, verteilte Usthi Essenspakete an stark betroffene Familien. Die Usthi Schulen stellten rasch auf Fernunterricht um, damit alle Kinder weiterhin Zugang zu Bildung hatten.

Auch in der Schweiz gab es einige Veränderungen. Anfangs Jahr konstituierte sich ein neuer Stiftungsrat, Mitte Jahr übernahm Alessandra Grosse die Geschäftsführung und im September stiess Mirjam Hirzel als Programmkoordinatorin zum Team.

Wir sind beeindruckt vom grossen Engagement und der Flexibilität unserer Partner und überwältigt von der grossen Solidarität, die wir im letzten Jahr erfahren durften. Unser Dank gilt allen, die unseren Einsatz in Indien und Nepal Jahr für Jahr möglich machen. Schön, sind Sie ein Teil von Usthi.

Der Jahresbericht und der Finanzbericht 2020 können hier als PDF heruntergeladen werden. Wenn Sie ein gedrucktes Exemplar wünschen, kann dies kostenlos unter hallo@usthi.ch oder +41 55 511 21 25 bestellt werden.

Kurt Bürki – der Film

Seit 45 Jahren setzt sich Usthi Gründer Kurt Bürki für den Zugang zu Bildung und Gesundheit ein. Bis heute widmet er seine Zeit dem Einsatz für junge Menschen in Indien und Nepal. Nun sollen er und sein Engagement in einem Dokumentarfilm gewürdigt werden.

Wenn Kurt Bürki aus der Vergangenheit und von seinen zahlreichen Erlebnissen in Indien und Nepal erzählt, ist man schnell gefesselt. Es bestehen keine Zweifel, dass sein Leben genug Stoff für einen Film bietet. Das dachten sich auch die beiden Filmemacher René Graber und Daniel Kempter. Sie lernten Kurt Bürki 2016 kennen und begleiteten ihn mit der Kamera in die Projekte nach Indien. Aus dieser gemeinsamen Reise resultierte der Dokumentarfilm „40 Jahre Usthi“ und die nachhaltige Verbundenheit zu Kurt Bürki und seinem Engagement. Heute sind die beiden Filmprofis Teil des Usthi Stiftungsrats.

Nun nehmen die beiden ein weiteres Filmprojekt in Angriff, das sich voll und ganz der Person Kurt Bürki und seinem bewegten Leben widmet. Der Film soll also nicht nur die Wirkung von Kurt Bürkis Einsatz in Indien und Nepal aufzeigen, sondern darüberhinaus auch beleuchten, was den Usthi Gründer geprägt hat, wie er aufgewachsen ist und welche Menschen ihn auf seinem Weg begleitet und inspiriert haben. Gemeinsam mit einer kleinen Crew haben Anfang 2021 erste Recherchen und Dreharbeiten stattgefunden. Die Vision der Filmcrew ist es, den Dokumentarfilm über den Piloten und Philanthropen Kurt Bürki 2023 fertig gestellt zu haben.

Auf der Website zum Dokumentarfilm findet man alle Informationen zur Idee und den Fortschritten des Projektes.

Projektaufbau Nepal

Während die unteren Klassen in Indien immer noch im Fernunterricht sind, hat sich die Situation in Nepal zunehmend normalisiert. Seit letztem Herbst ermöglichen sinkende Fallzahlen, dass alle Kinder wieder vor Ort unterrichtet werden und das neue Usthi Projekt weiter ausgebaut werden kann.

Im Gegensatz zu Indien zeichnet sich in Nepal bislang keine zweite Coronawelle ab. Seit Ende 2020 sind die Zahlen rückläufig. Dies ermöglicht den Schulen, die Kinder aller Stufen wieder im Klassenzimmer zu unterrichten. Auch dürfen sich wieder grössere Menschengruppen zu Aktivitäten zusammenfinden.

Für das neue Usthi Bildungsprojekt im Kathmandutal bedeutet die zunehmende Öffnung, dass die Projektakativitäten weiter ausgebaut werden können. So konnte im Januar die erste Verteilaktion von Schulmatterial abgeschlossen werden. Dabei wurden 151 Kinder mit Schulmaterial, Kleidung und einer Schultasche ausgestattet.

Im Februar haben an zwei Schulen die ersten Workshops stattgefunden zu den Themen Kinderrechten, Kinderheirat, Kinderarbeit, Gesundheit und Hygiene. Teilgenommen haben an der Janajagriti Schule 54 Schülerinnen und 18 Schüler und an der Bagbhairab Schule 21 Schülerinnen und 22 Schüler.

Für die nächsten Monate sind weitere Aktivitäten geplant. So wird im Austausch mit den Schulen analysiert, wie die Schulen am besten dabei unterstützt werden können, die Infrastruktur zu verbessern. Den lokalen Lehrpersonen fehlt es teilweise an ausreichendem pädagogischem Knowhow und Sensibilisierung für wichtige Themen des Kindes- und Jugendalters. Um sie zu unterstützen sind Weiterbildungen in verschiedenen Bereichen geplant.

Durch Covid-19 hat sich das Schuljahr etwas verschoben und das neue Schuljahr beginnt voraussichtlich erst im Mai. Mit Beginn des neuen Schuljahrs soll eine nächste Verteilaktion von Schulmaterial, Kleidung und Taschen stattfinden.

Spendenaufruf für Computer Lab

Die John’s Academy School wurde durch unsere lokalen Partner in Hyderabad im letzten Jahr erbaut und wird ab dem Sommer 2021 unabhängig von Usthi knapp 300 Kindern den Schulbesuch ermöglichen. Für die Ausstattung des Computerraums sollten noch neun Computer angeschafft werden. Usthi bittet um Spenden, um diese zu finanzieren.

Usthis Partnerorganisation in Hyderabad ist gemeinsam mit Usthi in mehreren Bereichen tätig. Nun realisiert der Partner in Hyderabad ein eigenes Schulprojekt, welches zukünftig Kindern und Jugendlichen den Zugang zu einer guten Schulbildung ermöglichen wird. Der Betrieb der John’s Academy startet im Juni 2021 und wird unabhängig von Usthi finanziert. Im ersten Jahr werden etwa 280 Kinder ihre Schulbildung starten können. Für die nächsten drei Jahre ist ein kontinuierlicher Ausbau auf Total 400 Kinder geplant.

Der Bau der Schule ist bereits abgeschlossen und die Klassenzimmer sind mit allem Notwendigen für eine effiziente und angenehme Lernumgebung eingerichtet. Weiter sind Sporteinrichtungen installiert worden und der Betrieb ist vom Staat genehmigt.

Computerarbeitspläze stellen ein zentrales Element für den Lernerfolg der Kinder dar und IT-Kenntnisse sind im indischen Kontext von grosser Wichtigkeit. Für die Ausrüstung des Computerraums benötigt die Schule nun finanzielle Unterstützung. 

Mit einer Spende für das Computer Lab der John’s Academy tragen Sie zu einer guten Schulbildung der Kinder in Hyderabad bei und ermöglichen Ihnen den Erwerb wichtiger Kompetenzen für ihre Zukunft. Vielen Dank!

Internationaler Frauentag

Seit Beginn setzt sich Usthi ein für eine Welt in der sich Mädchen und Frauen ihre Zukunftsperspektive frei und selbstbestimmt aufbauen können. Am internationalen Frauentag 2021 ist dieser Einsatz leider noch lange nicht beendet.

Am 08. März wird der internationale Frauentag gefeiert. Während es im Kampf um Frauenrechte viele Errungenschaften zu feiern gibt, ist der Einsatz für Gleichberechtigung und gegen Diskriminierung und Gewalt leider 2021 noch genauso aktuell wie vor hundert Jahren.

Noch immer müssen Mädchen und Frauen weltweit unzählige Hürden überwinden und ein selbstbestimtes Leben bleibt ihnen all zu oft verwehrt. In Indien und Nepal werden sie oft schon im Kindesalter benachteiligt. Während das Geld knapp für die Schulbildung des Sohnes reicht, muss sich das Mädchen oft um die Arbeit zuhause kümmern oder wird jung verheiratet. Seit Beginn setzt sich Usthi für den Bildungszugang von Mädchen ein. Eine gute Schulbildung ermöglicht ihnen, sich eine unabhängige Zukunft aufzubauen.

Gewalt und sexuelle Übergriffe sind keine Ausnahme und passieren nicht nur ausserhalb des Hauses sondern gerade auch im privaten Umfeld. Oft können sich Frauen nur durch eine Flucht diesen widrigen Umständen entziehen. In Indien geniessen alleinstehende Frauen in der Gesellschaft wenig Ansehen und finden teilweise nur schwer eine Anstellung. Dies setzt sie der Gefahr durch Menschenhandel und menschenunwürdige Arbeit im imformellen Sektor aus. Mit Frauenhäusern und Berufsbildungskursen setzt sich Usthi in Hyderabad für junge Frauen ein. Mit einer Berufsausbildung können die Frauen den Schritt in die finanzielle Unabhängigkeit machen und sich so bestenfalls der Gefahr durch Missbrauch und Gewalt entziehen.

Wir wünschen allen Mädchen und Frauen weltweit einen wunderbaren 8. Mär. Wir werden auch in diesem Jahr unseren Einsatz für den fairen Zugang zu Bildung und einer würdevollen Zukunft für Mädchen und Frauen weiterführen.

CHANGE 4 GOOD

BERNINA unterstützt die Usthi Schulen in Ananda und Penthakata mit fünf Nähmaschinen. Diese kommen im Handarbeitsunterricht bereits zum Einsatz.

Bei der Aktion CHANGE 4 GOOD der BERNINA Schweiz können Kunden und Kundinnen ihr altes Modell beim Kauf einer neuen Nähmaschine eintauschen. Die gebrauchten Nähmaschinen werden von BERNINA revidiert und anschliessend in sozialen Projekten eingesetzt.

Fünf gespendete Maschinen wurden durch BERNINA International und mit Hilfe von BERNINA India an die beiden Standorte der Usthi Schulen Ananda und Penthakata gebracht. Dort kommen sie bereits zum Einsatz. Seit die älteren Schüler und Schülerinnen wieder vor Ort unterrichtet werden, kann für einzelne Klassen auch der Handarbeitsunterricht wieder stattfinden.

Usthi dankt BERNINA Schweiz ganz herzlich für die Nähmaschinen und freut sich auf die weitere Zusammenarbeit.

Update aus den Projekten

Die Covid-19 Situation hat sich an den Usthi Projekt-Standorten stark verbessert. Trotzdem sind die Usthi Schulen nach wie vor nur für die Abschlussklassen geöffnet. Von einer Rückkehr zur Normalität kann in den Usthi Projekten auch Anfang 2021 noch nicht gesprochen werden.

Die Covid-19 Fallzahlen gehen in Indien zurück und auch an den Usthi-Projektstandorten verbessert sich die Situation zunehmend. Das ermöglicht weiterhin in allen Usthi Schulen, dass die Abschlussklassen wieder im Schulzimmer lernen können. Für die jüngeren Schüler und Schülerinnen heisst es aber auch im neuen Jahr vorerst noch, von zu Hause aus den Stoff zu erarbeiten. Die Schulen sind angehalten, sich für eine Wiederaufnahme des Präsenzunterrichts vorzubereiten. Wann dieser effektiv wieder stattfinden wird, ist aktuell noch unklar.

Seit Ende 2020 können glücklicherweise die Berufsbildungskurse in Hyderabad wieder stattfinden. Ende Januar dürfen nun die ersten jungen Menschen, die nach der langen Campusschliessung einen Kurs absolviert haben, ihre Abschlusszeugnisse entgegennehmen.

In der Urwaldregion Somagiri versorgt das Urwaldspital wie üblich die umliegenden Gebiete. Das Gesundheitsnetzwerk ist, unter strikten Schutzauflagen, wieder vermehrt in den Dörfern unterwegs, um die Bevölkerung zu Hause zu versorgen. Die Betreuungseinrichtungen des Kleinkindförderprojekts HEP bleiben noch bis mindestens Ende Monat geschlossen. Nach Möglichkeit finden für die Kleinkinder in den Dörfern Aktivitäten bei den Familien zuhause statt.

In Kathmandutal in Nepal findet bereits seit letztem Herbst wieder Präsenzunterricht statt und die Ausstattung von Schulkindern mit Schulmaterialen ist in vollem Gange, um möglichst bald den Schulbesuch der durch Usthi unterstützten Kinder zu erreichen.

Usthi hofft auf die baldige Wiederaufnahme des Präsenzunterrichts für alle Usthi Schulkinder, da in vielen Fällen die Voraussetzungen für das Lernen zu Hause herausfordernd sind. Dennoch ist Usthi stolz darauf, mit welcher Flexibilität unsere Projektpartner und die jungen Menschen in den Projekten diese schwierige Zeit meistern.

Erfolgreiche Staatliche Prüfungen

Die ersehnten Resultate der staatlichen Berufsprüfungen sind nun da und für unsere Absolventen und Absolventinnen gibt es Bestnoten. Für unsere Schulen in Indien gibt es zum Jahresende gewisse Lockerungen der Corona-Massnahmen.

Absolventinnen und Absolventen der Berufsbildungskurse konnten im März 2020 und kurz vor dem Lockdown noch die staatlichen Fachprüfungen ablegen. In der Vorweihnachtszeit erreichen uns die guten Neuigkeiten: Allesamt haben die Prüfungen mit Bestnoten bestanden. Wir gratulieren den jungen Menschen und wünschen ihnen auf ihrem weiteren Weg alles Gute.

In den vergangenen Wochen wurden gewissen Lockerungen der Corona-Massnahmen für unsere Schulen in Indien bekanntgegeben. Zum Beispiel dürfen neu Kinder der 9. und 10. Klasse zur Vorbereitung der Abschlussprüfungen wieder an die Schulen, wo sie vom Lehrpersonal tatkräftig unterstützt werden. Für jüngere Schülerinnen und Schüler bleibt es vorerst beim Fernunterricht. Wir hoffen sehr, in naher Zukunft wieder zum Normalbetrieb übergehen zu können.

THE WALL OF SHADOWS als Stream verfügbar

Nepal-Interessierte, die die Gelegenheit verpasst haben, sich Eliza Kubarskas beeindruckenden Dokumentarfilm im Kino anzuschauen, können dies ab sofort online nachholen.

„Eliza Kubarskas Film beschwört in atemberaubenden Bildern die Majestät der Bergwelt, lenkt das Augenmerk aber auch auf die Probleme einer globalisierten Welt, in der Tradition und Spiritualität verloren zu gehen drohen.“ Irene Genhart, Movie News

Der Dokumentarfilm THE WALL OF SHADOWS zeigt, wie eine Sherpa-Familie ein Tabu bricht und einen der heiligsten Berge besteigt, um das Geld für die Ausbildung ihres Sohnes zu verdienen. Sie begleiten eine Expedition an der Ostwand des Kumbhakarna, die noch nie zuvor bestiegen wurde.

Der Film steht ab Freitag, 18. Dezember, in der Schweiz als Video on Demand auf diversen Streaming-Plattformen zur Verfügung. Hier gehts zum Stream auf Vimeo. Ab dem 15. Januar wird der Film zudem auch als DVD im Handel verfügbar sein, z.B. auf CEDE.ch.

Das Usthi Team kann den bildgewaltigen Film allen, die sich für den Alltag nepalesischer Sherpas und die atemberaubenden Gipfel des Himalays interessieren, wärmstens empfehlen.

Usthi wünscht schöne Festtage

Wir wünschen unseren Unterstützern und Unterstützerinnen auch in dieser aussergewöhnlichen Zeit ein frohes Fest und einen guten Start ins neue Jahr.

Für ein Mal werden auch die Festtage für viele ein wenig anders ablaufen als sonst. Ob Sie nun im kleinsten Kreis unter dem Weihnachtsbaum zusammen kommen oder via Skype aufs neue Jahr anstossen – Usthi wünscht Ihnen und Ihren Liebsten fröhliche und erholsame Festtage.

Für 2021 wünschen wir Ihnen viel Glück und gute Gesundheit und freuen uns darauf, unseren Einsatz für junge Menschen in Indien und Nepal im neuen Jahr gemeinsam mit Ihnen weiterzuführen.

SOCIAL ENTREPRENEURS AND CHANGE MAKERS

In ihrem neusten Buch „Social Enterpreneurs and Change Makers“ erzählt Brindarica Bose unter anderem Usthis Geschichte. Gründer Kurt Bürki und Geschäftsführerin Alessandra Grosse teilten mit ihr ihre Gedanken zu Usthi.

Das Buch über „Soziale Unternehmer und Veränderer“ stellt sieben gemeinnützige Initiativen aus den USA, Indien, Afrika und der Schweiz vor. Eine davon ist Usthi. In einem Interview mit dem Stiftungsgründer Kurt Bürki und der Geschäftsführerin Alessandra Grosse erfahren die Leser und Leserinnen deren Gedanken zu Usthis Geschichte und Visionen.

Interessierte können das Buch hier erwerben. 100% des Verkaufserlöses gehen gemäss der Autorin an wohltätige Organisationen. Wir freuen uns sehr, durften wir Teil diese Projekts sein und danken Brindarica Bose für ihr Engagement.

Usthi schaut zurück

Usthi schaut zurück auf ein bewegtes Jahr. Wir sind beeindruckt vom Engagement unserer lokalen Partner in Indien und Nepal und überwältigt von der grossen Solidarität, die Usthi auch in diesem Jahr erfahren durfte. 

Mit neuen Gesichtern im Stiftungsrat startete Usthi mit neuem Elan ins neue Jahr. Doch schon bald stand die Stiftung vor den ersten Herausforderungen. Die globale Verbreitung von Covid-19 zwang das Usthi Team ins Home Office und im Frühling 2020 einige Projekte vor Ort vorübergehend zum Stillstand. 

Viele Familien der Schulkinder in Ananda, Hyderabad und Penthakata verloren durch den Lockdown kurzfristig ihr Einkommen. Dank grosszügiger Nothilfespenden konnte Usthi Lebensmittelhilfe für stark betroffene Familien leisten. Die lokalen Partner und Angestellten leisteten Ausserordentliches, um den Zugang zu einer guten Schul- und Berufsbildung, den Zugang zu medizinischer Versorgung und den Schutz vor Gewalt und Menschenhandel weiterhin sicher zu stellen.  

Sie beeindruckten mit ihrer Flexibilität, die Projekte auch unter erschwerten Bedingungen umzusetzen. Sobald dies möglich war, wurden die Projekte bestmöglich weitergeführt. Während monatelangen Schulschliessungen versorgten sie die Schüler und Schülerinnen mit Arbeitsblättern fürs Selbststudium, zeichneten Schulstunden auf Video auf und hielten Nachhilfeunterricht übers Telefon ab.  

Während in Europa die Covid-19 Fallzahlen wieder steigen, sind sie in Indien zum Glück nach wie vor rückläufig. Dies ermöglichte es, den höchsten beiden Klassen den Zugang zu ihren Schulen für die Prüfungsvorbereitung zu gewähren. Auch in Nepal konnte der Aufbau des neuen Usthi Bildungsprojekts weiter voranschreiten. Der Unterrichtet findet dort aktuell in kleinen Gruppen statt. Usthi hofft, dass die Entwicklung bald eine Wiederaufnahme des Unterrichts aller Klassen zulässt.  

Usthi ist äusserst dankbar für die grosse Unterstützung, die wir auch in diesem Jahr erfahren durften. Das Usthi Team wünscht Ihnen ein besinnliches Jahresende, frohe Festtage und einen guten Start ins 2021.   

Schenken Sie Perspektiven

Sie sind noch auf der Suche nach einem besonderen Geschenk für Ihre Liebsten? Wenn Sie eine Spendenurkunde oder ein Usthi Postkartenset verschenken, machen Sie nicht nur den Beschenkten eine Freude, sondern ermöglichen auch jungen Menschen eine Perspektive.

Machen Sie einem lieben Menschen eine Freude mit einem Beitrag für die Kinder und Jugendlichen in den Usthi Projekten. Der oder die Beschenkte erhalten eine Geschenks-Spendenurkunde und junge Menschen erhalten Zugang zu Bildung, Gesundheit und Schutz vor dem Menschenhandel – und damit eine Perspektive für eine würdevolle Zukunft. Der Betrag ist frei wählbar.

Ob Sie selbst gern Karten versenden oder einer schreibbegeisterten Person in Ihrem Umfeld eine Freude machen wollen – mit dem Usthi Postkartenset sorgen Sie gleich für doppelte Freude. Für 15 Franken erhalten Sie ein Set mit 5 Motiven. Alle Bilder sind im Rahmen von Projektbesuchen entstanden.

Bitte teilen Sie uns im Falle einer Onlinespende im Nachrichtenfeld mit, auf welchen Namen und zu welchem Anlass eine allfällige Spendenurkunde ausgestellt werden soll. Das Postkartenset können Sie bei den Projekten als Spendenzweck anwählen.

Falls Sie lieber auf dem klassischen Weg per Einzahlungsschein oder Banküberweisung bezahlen möchten, zögern Sie nicht uns per Mail oder Telefon (+41 55 511 21 25) zu kontaktieren. Gerne schicken wir das Postkartenset oder die Geschenk-Spendenurkunde an Ihre Wunschadresse.

Nepal: Projektaufbau schreitet voran

Nach den letzten Lockerungen der Covid-19 Massnahmen konnte der Projektaufbau in Nepal weitergeführt werden. Während der Präsenzunterricht langsam wieder aufgenommen wird, beginnt nun auch die Unterstützung von Schulkindern im Kathmandutal.

Voller Vorfreude begann unsere Partnerorganisation in Nepal Anfang 2020 mit dem Aufbau des neuen Usthi Bildungsprojekts. Dieses verfolgt das Zeil, den Zugang zu einer guten Schulbildung sicherzustellen. Jährlich soll 150 Schulkindern der Schulbesuch ermöglicht werden. Neben der Unterstützung der Kinder in der Schulbildung sollen die Eltern dabei unterstützt werden, für die Existenzsicherung aufzukommen. Diese Intervention ist äußerst wichtig, um zu verhindern, dass die Kinder mit ihrer Arbeit zum Einkommen der Familie beitragen müssen.

Ein zusätzlicher Fokus des Projektes ist die Unterstützung bestehender Schulinfrastruktur und die Schulung und Sensibilisierung lokaler Lehrpersonen. In diesem Sinne konnte in diesem Jahr bereits eine Schule, die bei den schweren Erdbeben beschädigt worden war, renoviert und mit einem Wissenschaftslabor ausgestattet werden.

Aufgrund der strengen Covid-19 Massnahmen musste der weitere Projektaufbau pausieren. In den letzten Wochen ging es endlich voran und es konnten anhand von Gesprächen mit Eltern, Lehrpersonen und Schulleitungen 150 Kinder identifiziert werden, deren Schulbesuch zukünftig durch Usthi sichergestellt und unterstützt werden soll.

Trotz steigender Fallzahlen, haben die Schulen in Nepal den Präsenzunterricht wieder aufgenommen. Zur Verringerung des Infektionsrisikos findet der Unterricht in kleineren Gruppen statt. Unsere Partnerorganisation verteilt zum Schutz der Kinder Stoffmasken an Schulen.

Usthi freut sich, dass der Projektaufbau nun endlich weitergeführt werden kann und hofft mit dem Projekt vielen zusätzlichen Kindern den Zugang zu Bildung zu ermöglichen.

Berufsbildung Erfolgreich Abgeschlossen

Bis zu ihrem Abschluss mussten die Besucher und Besucherinnen der Berufsbildungskurse lange ausharren. Die Covid-19 Massnahmen verursachten eine lange Sommerpause. Anfang Oktober konnten sie endlich abschliessen.

Als im Frühjahr der Lockdown zur Eindämmung von Covid-19 verhängt wurde, mussten auch die Usthi Berufsbildungszentren in Hyderabad ihre Tore schliessen. Die motivierten jungen Frauen und Männer konnten deshalb ihr Kurse nicht mehr abschliessen und mussten warten, bis die Kurse wieder stattfinden dürfen. Immer wieder hatte die Partnerorganisation vor Ort die Hoffnung, dass die Kurse weitergeführt werden können.

Im September gab es endlich grünes Licht. Unter Einhaltung strenger Schutzmassnahmen durfte der Betrieb wieder aufgenommen werden. Nach der Wiederaufnahme des Betriebs konnten die jungen Männer und Frauen, die Im Frühling mit den Kursen begonnen hatten, ihre Ausbildung endlich fortsetzen. Sie konnten die letzten Wochen der Kurse erfolgreich bestreiten und am 2. Oktober endlich abschliessen.

Anfang dieser Woche starteten auch direkt die nächste Gruppe junger Menschen mit den Kursen. Usthi gratuliert den Absolventinnen und Absolventen zu ihrem Abschluss und wünscht den neuen Kursteilnehmenden eine erfolgreiche Ausbildung.

TICKETS GEWINNEN FÜR THE WALL OF SHADOWS

Usthi verlost Tickets für den Kinofilm «The Wall of Shadows”: Eine Sherpa-Familie bricht ein Tabu und besteigt einen der heiligsten Berge, um das Geld für die Ausbildung ihres Sohnes zu verdienen. Sie begleiten eine Expedition an der Ostwand des Kumbhakarna, die noch nie zuvor bestiegen wurde.

Als die Regisseurin Eliza Kubarska vor zwölf Jahren in Pakistan an einer Expedition im Höhenbergsteigen teilnahm, war sie schockiert über die Bedingungen, unter denen die einheimischen Lastenträger arbeiten mussten. Sie berichtet von dieser Erfahrung: «Ihre Aufgabe war es, 35 Kilogramm schwere Lastenbündel zum Basislager auf 4‘000 Metern Höhe zu schleppen. Unterwegs bauten sie Lager aus Steinen und nachts deckten sie sich mit Plastikfolien zu und wärmten sich an einem Feuer. Jede Nacht hörte ich sie singen. Sie standen vor uns auf, bedienten uns, bauten unsere Zelte auf und bereiteten Mahlzeiten für uns zu. Ich war beschämt.»

Viele Jahre später beleuchtet sie im Dokumentarfilm «THE WALL OF SHADOWS» die Realität einer nepalesischen Sherpa-Familie. Der Film begleitet eine Expedition über die bisher unbezwungene Ostwand des Kumbhakarna und beleuchtet das Dilemma der Sherpa-Familie. Der Gipfel ist nicht nur anspruchsvoller als der Mount Everest, sondern er gilt in der lokalen Kirant-Religion als heiliger Berg, der nicht bestiegen werden darf. Der Vater möchte mit der Expedition das nötige Geld für die Ausbildung seines Sohnes verdienen. Doch die Mutter, eine kämpferische Frau, ist dagegen den Körper Gottes zu besteigen. Um ihrem Sohn den Traum, Arzt zu werden, zu ermöglichen, willigt sie schliesslich ein, die drei Ausländer auf den Berg zu führen.

Eliza Kubarska zeigt wie die Familie versucht, dem Druck, die Besteigung zu ermöglichen, den extremen Bedingungen und ihren religiösen Überzeugungen gerecht zu werden. Sie fängt atemberaubende Bilder der majestätischen Bergwelt ein und lenkt damit den Blick auf die spirituelle Dimension von Natur und Umwelt und beleuchtet die harte Realität der Lastenträger. Ofizieller Kinostart in der Deutschschweiz ist der 8. Oktober. Wer den Film schon früher sehen möchte, kann das seit dem 24. September im Zürcher Lunchkino oder im Basler mittags.kino. Am 7. Oktober findet im Zürcher Arthouse Piccadilly 1 die Vorpremiere in Anwesenheit der Regisseurin Eliza Kubarska statt.

Usthi verlost noch einmal 15 Tickets für eine Vorstellung von «THE WALL OF SHADOWS”. Die Tickets können jeweils von Montag bis Freitag in einer beliebigen Vorstellung in einem Schweizer Kino eingelöst werden. Teilnahmeschluss ist der 7. Oktober.

Berufsbildung startet wieder

Die Covid-19 Situation in Indien stimmt wenig hoffungsvoll und auch in Nepal steigen die Fallzahlen weiter an.  Eine Öffnung der Schulen ist aktuell in beiden Ländern nicht in Sicht. Einzig die Berufsbildungszentren in Hyderabad dürfen am 21. September ihren Betrieb wieder aufnehmen. 

Gemäss der Usthi Partnerorganisation in Hyderabad gab es in den letzten Tagen einen leichten Rückgang der Covid-19 Neuansteckungen, dennoch verzeichnet der Staat Telangana täglich über 2000 neue Fälle. Auch in den Bundesstaaten Westbengalen und Odisha steigen die Zahlen weiter an. Eine Wiederaufnahme des Präsenzunterrichts ist aktuell an allen Usthi Schulstandorten nicht absehbar. Der Unterricht wird weiterhin aus der Ferne abgehalten und die Schüler und Schülerinnen werden regelmässig mit neuem Schulstoff, so auch den neuen Schulbüchern, versorgt. Die Lehrkräfte aus den Nachhilfezentren unterstützen sie nach Möglichkeit am Telefon.

Erfreulicherweise gab aber die Regierung nun endlich grünes Licht für die Wiederaufnahme der Berufsbildungskurse. Ab dem 21. September dürfen wieder motivierte junge Menschen Kurse an den zwei Ausbildungsstandorten Alwal und Medchal besuchen. Um das Ansteckungsrisiko zu minimieren, gibt es in den nächsten Monaten die Möglichkeit auf dem Campus zu wohnen während eine Berufsausbildung absolviert wird. Es haben sich bereits mehrere Auszubildende für diese Option angemeldet.

Da auch in Nepal die Zahlen weiter steigen, ist keine Öffnung der Schulen in Sicht und die Aufbauphase des neuen Usthiprojektes ist weiterhin beeinträchtigt. Aktuell werden Möglichkeiten diskutiert, in welcher Form der Unterricht in Zukunft wieder stattfinden kann. Die Partnerorganisation in Nepal ist in ständigem Kontakt mit lokalen Schulen und Behörden. Da lokale Reisen wieder erlaubt sind, ist es nun zumindest möglich, die Dörfer, in denen das Usthi Projekt durchgeführt werden soll, zu besuchen. Der Projektaufbau kann so langsam weitergeführt werden. Das Usthi Team hofft, dass damit auch in Nepal bald weiteren jungen Menschen der Zugang zu einer Schulbildung ermöglicht werden kann.

Usthi in den Medien

Im Zusammenhang mit der Covid-19 Nothilfe in Indien, berichteten mehrere Kanäle über die Aktivitäten der Stiftung Usthi in Indien. Nachdem im August Berichte auf Namaste Switzerland und im The New Indian Express erschienen sind, berichtete nun auch die Linth Zeitung von der Lebensmittelhilfe während dem Lockdown.

Anfang August veröffentlichte Namaste Switzerland, ein online Magazin für Inder und Inderinnen in der Schweiz und Personen, die sich für die indische Kultur interessieren, einen Artikel über die Geschichte Usthis (Englisch). Aradhna Sethi berichtet von den Anfängen der Stiftung bis hin zu aktuellen Aktivitäten in Zusammenhang mit Covid-19. Mitte August wurde eine gekürzte Version dieses Berichts in der Indischen Tageszeitung The New Indian Express publiziert, welche vor allem Usthis Covid-19 Nothilfe thematisiert.

Am 8. September erschien ein ausführlicher Bericht in der Printversion der Linthzeitung. Im ersten Abschnitt geht es um den schwierigen Start der neuen Geschäftsführerin Alessandra Grosse: „Ein Land im Lockdown – und das viele Wochen lang. Wenn Alessandra Grosse von der Coronasituation in Indien erzählt, wird ihr Blick hinter den Brillengläsern ernst. Die 30-Jährige ist Geschäftsführerin der Stiftung Usthi – einem Hilfswerk, das der Rapperswiler Kurt Bürki vor 44 Jahren aufgebaut hat. Grosse ist erst seit wenigen Monaten in ihrem Amt. Für die Projekte der Stiftung nach Indien reisen, sich ein Bild vor Ort machen – all das ist für sie derzeit nichtmöglich. Ein etwas ungewohnter Start im neuen Job, wie sie selbst sagt.“ Hier kann der ganze Bericht als PDF geöffnet werden.

Neue Programmkoordinatorin

Anfang September nahm Mirjam Hirzel ihre Tätigkeit bei Usthi auf. Sie wird fortan die Begleitung der Usthi Projekte übernehmen. Sie ist damit die erste Ansprechperson der Projektpartner in Indien und in Nepal. Gemeinsam mit der Geschäftsführerin Alessandra Grosse trägt sie die operative Verantwortung für die Tätigkeiten im Ausland.

Wie bereits Alessandra Grosse ist auch für Mirjam Hirzel der Zeitpunkt, um eine neue Aufgabe zu übernehmen, herausfordernd. Das Kennenlernen der Projekte ist aktuell nur aus der Ferne möglich, der Betrieb lokal durch Covid-19 nach wie vor stark eingeschränkt. Eine nächste Projektereise ist aktuell nicht planbar. Dennoch freut sich Mirjam auf die neue Aufgabe und darauf, zumindest virtuell den Kontakt zu den Partnern aufzunehmen.

Nach einem Bachelor in International Development and Food Policy am University College in Cork (Irland) zog es Mirjam zurück in die Schweiz, wo sie ihren Master in Comparative and International Studies an der ETH Zürich absolvierte. Bereits während ihrem Studium sammelte sie Berufserfahrung in mehreren Assistenzstellen und war nach ihrem Abschluss für vier Jahre am Lehrstuhl für Internationale Konfliktforschung der ETH Zürich angestellt.

Während dieser Zeit entwickelte sich auch ihr Interesse für Indien. Im Rahmen ihrer Doktorarbeit absolvierte sie eine Feldforschung zu den indigenen Völker in Zentralindien. Sie verbrachte acht Monate in Mumbai, Delhi und Chhattisgarh, wo sie ein kleines, einheimisches Forschungsteam leitete und eng mit indischen Wissenschaftlern zusammenarbeitete. Die Zusammenarbeit mit Akteuren vor Ort ist für sie damit kein Neuland und der indische Kontext ist ihr bestens bekannt.

Erfahrung im humanitären Bereich sammelte sie während mehreren ehrenamtlichen Einsätzen. Ihre Laufbahn hat sie bestens vorbereitet für die Zusammenarbeit mit den Projektpartnern, die fachliche Begleitung der Tätigkeiten in Indien und die regelmässigen Projektbesuche. Das Team freut sich auf die zusätzliche Unterstützung im Programmbereich und die Zusammenarbeit mit Mirjam und wünscht ihr für ihren Start bei Usthi alles Gute.

Home Schooling für die Usthi Schulkinder

Nachdem in der Schweiz nach den Sommerferien der Schulbetrieb wieder fast zur Normalität zurückkehren soll, werden die Schulkinder in den Usthi Projekten nach wie vor aus der Ferne unterrichtet. 

Mit dem landesweiten Lockdown zur Eindämmung der Covid-19 Pandemie mussten auch alle Bildungseinrichtungen in Indien schliessen. Während vielerorts die Einschränkungen gelockert wurden oder nur noch regional gelten, sind die Schulgebäude für die Kinder nach wie vor geschlossen. Dennoch hat der Unterricht nach dem Ende der Sommerferien im Juni wieder angefangen und die Kinder werden in unterschiedlichen Formen aus der Ferne unterrichtet. In den Usthi Schulen treffen sich die Lehrpersonen jeden Tag auf dem Schulgelände, um den Stoff zu erarbeiten und den Kindern zur Verfügung zu stellen. Die Schulstunden werden auf Video aufgezeichnet und dann per Handy an die Schüler und Schülerinnen geschickt. Die Schüler treffen sich dann in kleinen Lerngruppen, da längst nicht alle Familien über ein Smartphone verfügen.

Neben den digital zur Verfügung gestellten Lektionen müssen die Kinder den Stoff aus den Büchern selbst erarbeiten. In der Anandaschule können die Kinder zusätzlich Arbeitsblätter auf dem Schulgelände abholen und zur Korrektur hinbringen. Alle Kinder werden nach Möglichkeit auch telefonisch durch die Lehrpersonen begleitet und in Ananda findet unter Einhaltung der Schutzmassnahmen teilweise auch persönlicher Austausch zwischen Lehrpersonen und Schulkindern statt. In Penthakata ist die Begleitung nur aus der Ferne möglich, da sich der Ort aufgrund hoher Fallzahlen erneut im Lockdown befindet.

Auch in Hyderabad findet digital unterstütztes Home Schooling statt. Da viele Kinder ohne Smartphone nicht von den digitalen Unterrichtseinheiten profitieren konnten, hat der Usthi Partner vor Ort Secondhand Handys für sie gekauft. Usthi hatte damit gerechnet, dass zumindest die Berufsbildungszentren im Juli den Betrieb wieder aufnehmen können. Dies war leider noch nicht möglich. Es ist jedoch alles so eingerichtet, dass der Betrieb sofort wieder anlaufen könnte, wenn die Behörden grünes Licht geben.

Über allfällige weitere Lockerungen wird nach aktuellem Wissensstand frühestens am 15. August entschieden. Usthi ist beeindruckt von der Flexibilität der Schüler und Schülerinnen und vom grossen Einsatz, den unsere Partnerorganisationen und ihre Angestellten in diesen schwierigen Zeiten leisten.

Zweite Usthi Nothilfe Aktion

Aufgrund grosszügiger Unterstützung durch die Schweizer Botschaft in Indien war es Usthi möglich, eine zweite Nothilfeaktion durchzuführen. An den Standorten der beiden Usthi Schulen Ananda und Penthakata wurden in der letzten Woche bereits an über 700 Familien Lebensmittelpakete verteilt.

Während die Nothilfe in Hyderabad abgeschlossen werden konnte, verschärft sich die Lage in anderen Teilen Indiens, da der Lockdown weiter gilt oder teilweise erneut verhängt wurde. Die Familien der beiden Usthi Schulstandorte Hudarait und Pentakatha sind stark betroffen und auf Unterstützung angewiesen. Durch den Zyklon Amphan, welcher Mitte Mai in mehreren Bundesstaaten wütete, ist die Situation der lokalen Bevölkerung zusätzlich belastet.

Nach heutigen Informationen rechnen wird mit der Rückkehr zum Schulbetrieb frühesten Ende Juli 2020. Die Entscheidung darüber liegt in der Verantwortung der lokalen Verwaltung. Während in der Schule ein warmes Mittagessen für die Schulkinder garantiert ist, fällt dieses durch die Schulschliessungen weg und viele Familien können sich kaum ernähren.

Nachdem Usthi in Hyderabad bereits erfolgreich eine Nothilfeaktion durchgeführt hat, konnte Usthi mit der Unterstützung durch die Schweizer Botschaft eine Zweite Aktion für die Familien der Schulkinder in West Bengal und Odisha durchführen. Usthi verteilte Nahrungsmittel an die betroffenen Familien, um die unmittelbare Notlage zu verbessern. Umgesetzt wurde die Verteilung durch die lokalen Angestellten der Schulen. Die Nahrungsmittelpakete enthalten Reis, Linsen, Kartoffeln und Öl. Um die Kinder während den Schulschliessungen zu versorgen, wurde eine Verteilung in Ananda an 280 Familien und in Pentakatha an 450 Familien durchgeführt.

Usthi dankt der Schweizer Botschaft in Neu Delhi für die Finanzierung dieser Nothilfeaktion und hofft, dass eine baldige Wiederaufnahme des Schulbetriebs möglich ist.

Projektstart in Nepal verzögert

Im Frühjahr 2020 sollte das neue Usthi Bildungsprojekt in Nepal starten. Usthi war bereits gespannt auf die Zusammenarbeit mit der lokalen Partnerorganisation. Nach der erfolgreichen Renovation von Schulinfrastruktur, verzögert sich nun aber durch Covid-19 leider der weitere Projektaufbau.

Sowohl Ende 2019, als auch im Rahmen der Projektreise Anfang 2020 wurde mit unserer Partnerorganisation Unnati der Projektaufbau eines neuen Bildungsprojekts in Nepal geplant und die Rahmenbedingungen vereinbart. Anfang Jahr wurden die ersten Schritte gemacht mit der Renovation von Schulinfrastruktur. Anschliessend sollte die nächste Phase starten, in der die Zielgruppe und die zukünftig unterstützten Schulen ausgewählt werden sollten.

Doch bereits während des Projektbesuchs durch Kurt Bürki im März 2020 war abzusehen, dass der Projektstart nicht wie geplant stattfinden wird. Kurz darauf wurde Covid-19 zum globalen Thema und auch Nepal verhängte trotz verhältnismässig tiefen Fallzahlen den Lockdown. Dies bedeutete auch eine Zwangspause für die Anlaufphase des Bildungsprojekts.

Gemäss unseres Partners vor Ort besteht aktuell keine Aussicht auf vollständige Lockerung des Lockdown. Zudem steigen aktuell die Fallzahlen stark an, was auch die Hoffnung auf eine baldige Rückkehr zur Normalität schwinden lässt. Reisen in die Projektregion sind aktuell nur beschränkt möglich. Der Staat hat nun neue Auflagen für den Bildungssektor angeordnet, welche in das Projekt integriert werden müssen.

Über den genauen Start des Projekts lässt sich aktuell nur spekulieren. Eine Verzögerung bis gegen Ende Jahr ist leider nicht unwahrscheinlich. Usthi hofft, den Projektaufbau in Kürze weiterführen zu können und damit möglichst bald junge Menschen in Nepal bei ihrer Schul- und Ausbildung unterstützten zu können.

Neue Geschäftsführung

Ab dem 22. Juni 2020 bekommt die Stiftung Usthi mit Frau Alessandra Grosse eine neue Führung. Sie wird zukünftig die Geschäftsführung der Stiftung und damit das operative Tagesgeschäft verantworten. Seit Anfang Juni ist zudem Olga Egli wieder zurück aus ihrem Mutterschaftsurlaub und trägt nun wieder die Verantwortung für die Mittelbeschaffung und die Öffentlichkeitsarbeit.

Es ist keine einfaches Jahr, um die Leitung einer NGO zu übernehmen. Es ist schwer abzuschätzen, wie sich die Covid-19 Pandemie langfristig auf den Spendenmarkt und die Umsetzung von Projekten in Indien auswirken wird. Umso spannender ist die Herausforderung, die Leitung der Stiftung Usthi in dieser Zeit zu übernehmen. Nach einer Einführung durch den Gründer Kurt Bürki und das bestehende Usthi Team wird  Frau Alessandra Grosse sich dieser Herausforderung stellen und zukünftig die Verantwortung für das operative Geschäft der Stiftung tragen.

Frau Alessandra Grosse, aufgewachsen im italienischsprachigen Calancatal, studierte Biologie und Environmental Governance an den Universitäten Basel und Freiburg i. Br.. Danach sammelte sie Erfahrung in der Entwicklungszusammenarbeit während mehreren Auslandeinsätzen im Rahmen ihres Studiums, einem Praktikum in Indonesien für die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und anschliessend während fast 3 Jahren Tätigkeit als Projekt Koordinatorin für deutsche Entwicklungsprojekte in Asien. Damit ist sie bestens gewappnet, um zukünftig das operative Geschäft der Stiftung zu verantworten.

Indien ist für sie kein unbekanntes Terrain. Im Rahmen ihrer Masterarbeit untersuchte sie Partizipationsmöglichkeiten von marginalisierten Bevölkerungsgruppen in Karnataka. Teil der Untersuchung war eine dreimonatige Forschung im Feld. Auch in den letzten drei Jahren reiste sie regelmässig nach Indien, insbesondere Nordostindien, um die Konzipierung und Umsetzung von deutschen Entwicklungsprojekten zusammen mit den Partnern vor Ort und den lokalen Projektärgern zu koordinieren.

Das Team freut sich auf die Zusammenarbeit und ist motiviert, gemeinsam mit den lokalen Partnern, Usthis langjährigen Einsatz für Bildung und Gesundheit weiterzuführen.

Indien: Projekte laufen wieder an

Als Indien Ende März einen strikten Lockdown zur Eindämmung von Covid-19 verhängte, kam das öffentliche Leben in weiten Teilen Indiens zum Erliegen. Trotz steigender Coronazahlen wurde Ende Mai der Lockdown grösstenteils aufgehoben. Damit können auch die Usthi Projekte ihren Betrieb teilweise wieder aufnehmen. Ob die Schulen bald wieder öffnen können ist noch nicht klar und Sache der einzelnen Staaten.

Nur vier Stunden blieb der indischen Bevölkerung um sich mit dem Nötigsten einzudecken, als am 24. März 2020 Premierminister Narendra Modi den Lockdown ankündigte. Die Massnahmen trafen besonders die Ärmsten im Land. Unzählige Tagelöhner und Tagelöhnerinnen verloren ihre Arbeit und standen von heute auf morgen vor dem nichts. Auch die meist alleinerziehenden Mütter der von Usthi unterstützten Schulkinder in Hyderabad verloren ihr Einkommen. Ihnen konnte Usthi gemeinsam mit dem Partner vor Ort dank grosszügiger Spenden mit einer Nothilfeaktion helfen.

Auch die Usthi Projekte mussten in dieser Zeit den Betrieb fast vollständig pausieren. Ende Mai wurde der Lockdown dann trotz steigender Covid-19 Fallzahlen aufgehoben, um eine weitere Talfahrt der indischen Wirtschaft zu verhindern und die sozial verheerenden Folgen für die Bevölkerung zu minimieren. Mit dem Ende des Lockdown können auch die Projekte den Betrieb langsam wieder aufnehmen.

In Hyderabad, wo Usthi Schulkinder finanziell und mit Nachhilfeunterricht unterstützt, geht man aktuell davon aus, dass frühestens im Juli wieder mit physischem Unterricht zu rechnen ist. Bis dahin soll aber Fernunterricht stattfinden und die 10. Klässer, die in unseren Wohngemeinschaften leben, bereiten sich selbständig auf ihre Abschlussprüfungen vor. Die Berufsbildungsprogramme dürfen ab dem 1. Juli wieder starten. Bis dahin können hoffentlich auch alle Mädchen und jungen Frauen, die das Frauenhaus aufgrund behördlicher Anordnung verlassen mussten, ihren Aufenthalt in den Wohngemeinschaften und ihre Berufsbildung fortsetzen. Auf das aktuelle Projektjahr fand zudem ein erneuter Ausbau statt, welcher nun zusätzlichen Frauen einen Aufenthalt in der Wohngemeinschaft für Opfer von sexuellem Missbrauch ermöglichen wird.

In West-Bengal und Odisha, wo sich die drei Usthi Schulen befinden, stand das öffentliche Leben wie in ganz Indien still und Geschäfte und Schulen mussten schliessen. In Odisha wurde bereits Anfang Mai die Bewegungsfreiheit wieder erhöht, da durch den Lockdown grosse Versorgungsenpässe entstanden waren. Angehörige aller Gesellschaftsschichten erwerben ihre Lebensmittel täglich direkt bei den Bauern oder Händlern. Durch die Einschränkungen kam es zu einer mangelhaften Versorgung der Bevölkerung mit frischem Obst und Gemüse. Um die tägliche Versorgung wieder zu gewährleisten, mussten bereits vor Ende des Lockdowns Lockerungen vorgenommen werden.

Nachdem die Geschäfte Ende Mai dann in beiden Teilstaaten wieder öffnen durften, ist noch nicht klar, wann die Schulzentren den Unterricht wieder aufnehmen können. Usthi hofft, dass der Bildungsrückstand nicht so gross wird, da der Lockdown zu einem Grossteil auf die grundsätzlich langen Sommerferien fiel. Wann immer möglich wird den Schülern und Schülerinnen Unterrichtsmaterial für das Selbststudium zur Verfügung gestellt.

In Kolkata tobte während dem Lockdown zusätzlich der Zyklon Amphan. Der Sturm hat auf dem Gelände der Ananda Schule durch entwurzelte Bäume und starke Regenfälle für Schäden gesorgt. Die Familien der Schulkinder verloren teilweise Hab und Gut. Sie wurden kurzfristig durch staatliche Lebensmittelpakete unterstützt. Usthi hofft, dass der Schulbetrieb in den drei Schulzentren Ananda, Penthakata und Thaddeus nach den Sommerferien wieder starten kann und damit neben der Schulbildung auch eine Grundverpflegung der Kinder gewährleistet werden kann.

Auch der Betrieb der Kleinkindbetreuung im Rahmen des Health and Education Projects HEP in der Urwaldregion Somagiri war aufgrund behördlicher Massnahmen nicht mehr möglich. Da aber die Angestellten des Gesundheitsnetzwerks und des HEPs aus den betroffenen Gemeinden stammen, konnten sie vor Ort weiterhin Unterstützung im Gesundheits- und Hygienebereich leisten. Nach ersten Lockerungen kann die Betreuung nun schrittweise wieder aufgebaut werden. Um weniger Kinder auf einmal zu betreuen, wird mit zwei Schichten pro Tag gestartet. Durch die Nähe des Tribal Health Centers kann die Gesundheit der Kinder gut überwacht werden. Zu ihrem Schutz wurden handgemachte Masken angefertigt.

Das Urwaldspital konnte den Betrieb auch während des Lockdown normal weiterführen. Durch die eingeschränkte Bewegungsfreiheit in den umliegenden Dörfern sank aber die Anzahl der Konsultationen wesentlich. Nach dem Lockdown suchten wieder mehr Patienten das Spital auf. Da die Menschen in der Region sehr einfach leben, werden sich die Dörfer schneller vom Lockdown erholen als urbane Gebiete. Usthi geht deshalb davon aus, dass die beiden Projekte in der Urwaldregion Somagiri in kurzer Zeit zur Normalität zurückfinden werden.

Man kann nur schwer erahnen, wie sich die Covid-19 Situation in Indien weiter entwickelt. Aktuell geht man von weiterhin steigenden Zahlen aus. Usthi wird gemeinsam mit dem Partner die Situation regelmässig diskutieren und gegenenfalls Anpassung in der Durchführung der Projekte vornehmen müssen und hofft auch in dieser schwierigen Zeit den Einsatz für Bildung, Gesundheit und Schutz weiterführen zu können.

Jahresbericht 2019

Der Jahresbericht 2019 ist nun verfügbar und gibt eine Übersicht über die Aktivitäten des letzten Jahres.

Alle Projekte sind erfolgreich unterwegs. Die Anzahl der Berufsabschlüsse, Nachhilfezentren und Schulpatenschaften konnte erhöht werden. Zusätzlich wurde weitere Plätze für missbrauchte Frauen geschaffen. Nach dem verheerenden Zyklon im Mai 2019 leistete Usthi Nothilfe für über 1’000 Familien und beteiligte sich am Wiederaufbau. Zudem wurden die Vorbereitungen für das im Jahr 2020 startende Nepal-Projekt getroffen. Wir wünschen Ihnen eine spannende Lektüre!

Usthi bedankt sich bei allen SpenderInnen und Spendern, die unseren Einsatz für notleidende Kinder und Jugendliche auch im Jahr 2019 ermöglichten. Vielen herzlichen Dank!

Der Jahresbericht 2019 und der Finanzbericht steht online zum Download bereit. Wenn Sie ein gedrucktes Exemplar wünschen, kann dies kostenlos unter hallo@usthi.ch oder +41 55 511 21 25 bestellt werden.

Stiftung Usthi Jahresbericht 2019 zum Download als PDF.

Stiftung Usthi Revisionsbericht 2019 zum Download als PDF.

COVID-19: Update Nothilfe

Usthi konnte bereits 1’000 Nahrungsmittelpakete an die Mütter und Familien der Kinder des Back-to-School Programms und der Tuition Center übergeben. Dadurch ist ihre Versorgung vorübergehend gesichert.

Der Lockdown in Hyderabad wurde bis Ende Mai verlängert. Danach soll es zu Lockerungen kommen. Wie diese genau aussehen werden, ist jedoch unklar. Bis zur Lockerung und bis die Kinder zu den Usthi Programmen zurückkehren können, wird versucht, weitere Nahrungsmittelpakete abzugeben. Im Video berichtet Gründer Kurt Bürki zur aktuellen Situation vor Ort.

COVID-19: Situation in Indien

Die Lebensverhältnisse unserer Kinder, Jugendlichen, Angestellten und Partner gestalten sich zunehmend dramatisch.

Alle Programme der Stiftung Usthi in Indien und Nepal sind geschlossen. Ausgenommen von den polizeilich kontrollierten Massnahmen sind das Usthi-Spital und die Jugendlichen, die keine Familienverbindung haben.

Für die 200 Kinder vom «Back-to-School» Projekt und den mehr als 300 Kindern im Nachhilfeunterricht in den «Tuition Center» sind die Lebensverhältnisse äusserst schwierig geworden. Die alleinerziehenden Mütter dieser Kinder haben als Taglöhnerinnen die Arbeit verloren und damit auch das Einkommen. Nach mehr als zwei Wochen plagt der Hunger und das Dasein wird zum Überlebenskampf.

Die Usthi Partner sind innovativ und verteilen Nahrungsmittelpakete, die zehn Tage Überleben für drei Personen bedeuten. Ein Paket kostet 15 Franken (einen Franken und fünfzig Rappen pro Tag). Die Verteilung soll nach zehn Tagen wiederholt werden. Ohne Ihre Hilfe, liebe Usthi-Freunde, kann die Verteilung nicht ein zweites Mal statt finden. Bitte unterstützen Sie Usthi und die betroffenen Menschen vor Ort!

Auf den Strassen in Indien sind dramatische Szenen Alltag. Hunderttausende Taglöhnerinnen und Tagelöhner der Ballungszentren sind zu Fuss auf dem Weg nach Hause in ihre ländlichen Dörfer, die teilweise mehrere hundert Kilometer entfernt sind. Züge und Busse verkehren nicht mehr. Die sich langsam bewegenden Flüchtlingskolonnen sind geplagt von Hunger und Erschöpfung. Auch hier verteilt Usthi Nahrungsmittelpakete solange wie möglich.

In der Schweiz ist die Unsicherheit über die Zukunft ebenfalls sehr gross. Dennoch werden alle, die es sich leisten können gebeten, Usthi bei der Essens-Verteilung zu unterstützen.

Jedes Nahrungsmittelpaket zählt und lindert Hunger!

Danke für Ihre Solidarität.

COVID-19: DRINGENDER UNTERSTÜTZUNGSAUFRUF

Das Leben hat sich verändert!

Ich hoffe es geht Ihnen gut. Die aktuellen gesellschaftlichen Probleme haben einen grossen Einfluss auf die Stiftung Usthi. Unsicherheiten in der Gesellschaft beeinflussen unmittelbar das Spendenverhalten der Bevölkerung. Usthi steht vor einer grossen Herausforderung.

Mit dieser Video Botschaft möchte ich Sie persönlich ansprechen.

Wir danken Ihnen vielmals für Ihre wertvolle und geschätzte Unterstützung.
Jeder Beitrag ist von grösster Bedeutung.

Bitte bleiben Sie gesund und herzliche Grüsse,
Kurt Bürki

COVID-19: Unerwartete Lage

Der Alltag in allen Usthi-Programmen in Indien und Nepal wurde Ende Februar unerwartet von COVID-19 und den Corona-Virus-Erkrankungen überschattet.

Beim Schreiben dieser Zeilen sind alle Usthi-Schulen und Usthi-Zentren in ganz Indien und Nepal geschlossen. Die Löhne von ca. 400 Angestellten und die Fixkosten des Betriebs bleiben trotzdem erhalten. Einzig das Usthi-Hospital und das Urwaldspital in Somagiri leisten grossen Einsatz für die Gesunderhaltung der Bevölkerung.

Die neuen Herausforderungen können nicht von Usthi alleine bewältigt werden. Bitte unterstützen Sie die Stiftung Usthi, damit Usthi überlebt und sich auch in Zukunft weiter um mehr Gerechtigkeit und weniger Diskriminierung einsetzen kann. Danke, dass Sie der Stiftung Usthi zur Seite stehen und bei Usthi bleiben!

Neues Jahr neues Projekt

Die Stiftung Usthi lanciert ein neues Bildungsprojekt in Nepal.

Vergangenen Dezember reiste die Geschäftsführerin, Tanja Lirgg, nach Nepal, um die Planung für das Projekt mit dem Team vor Ort zu finalisieren und das Projekt 2020 zu starten. Usthi unterstützt neu eine Schule im Distrikt Dhading, um Kindern, die sozial oder wirtschaftlich stark marginalisiert sind, die Schulbildung zu ermöglichen und deren Eltern mit sicheren Einkommensquellen zu verknüpfen.

In einer ersten Etappe wird die Fertigstellung der Infrastruktur realisiert, die aufgrund fehlender Finanzierung nach den verheerenden Erdbeben im Jahr 2015 noch nicht wiederaufgebaut wurde. Mit dem Umbau des Labors ist die Infrastruktur in den nächsten zwei Monaten wieder aufgebaut.

Unterstützt werden Kinder aus den nahegelegenen informellen Siedlungen der Steinbruch-Tagelöhner sowie Kinder der Chepang, eine der am stärksten marginalisierten Ethnie in Nepal. Für 150 Kinder pro Jahr soll über drei Jahre mit Schulpatenschaften Zugang zu Bildung sowie ein sicherer Rahmen zum Lernen, Spielen und Aufwachsen geschaffen werden. Die Eltern und die gesamte Gemeinschaft erhält ebenfalls Unterstützung zur Einkommensgenerierung mit dem Ziel, die Schulbildung zukünftig selbst finanzieren zu können. Zudem organisiert die Schule medizinische Checkups sowie regelmässige Entwurmungen, um die Schulkinder gesund zu halten und den Lernerfolg zu fördern.

Mit diesem neuen Projekt eröffnet Usthi weiteren jungen Menschen die Chance auf ein würdevolles und selbstbestimmtes Leben.

Der Usthi Film ist online

Anlässlich des 40 Jahre Jubiläums wurde 2016 ein Film über die Usthi Projekte initiiert. Dieser ist nun auch online verfügbar.

Der Film zeigt Eindrücke aus den Usthi Projekten und gibt einen Einblick in das Leben in Indien und die Wirkung der Stiftung Usthi. Er ist im Rahmen einer Projektreise unter Mitwirkung des Gründers Kurt Bürki und der Geschäftsführerin Tanja Lirgg entstanden. Produziert wurde das Werk von der axxaris ag.

Während 35 Minuten kann eine Vorstellung über die Arbeit der Stiftung Usthi in Indien gewonnen werden. Diese ist nur Dank grosszügiger Zuwendungen von Institutionen und zahlreichen Privatpersonen möglich und für die jungen Menschen in Indien von grösster Bedeutung. Usthi bedankt sich an dieser Stelle herzlich bei allen Spenderinnen und Spendern, die die Projekte in Indien Jahr für Jahr möglich machen.

Hinweis: Bei den Einstellungen kann die Auflösung des Films angepasst werden.

Zyklon Fani verwüstet Penthakata

Der Zyklon „Fani“ hat an der Ostküste Indiens schwere Schäden angerichtet und trotz grossflächiger Evakuierung viele Tote und Verletzte gefordert. Besonders stark hat es den Pilgerort Puri und das Fischerdorf Penthakata getroffen. Auch die Penthakata Schule blieb nicht verschont. 

Mit einer Windgeschwindigkeit von über 200 km/h hat der Zyklon „Fani“ am Freitag, 3. Mai, den Pilgerort Puri an der Indischen Ostküste erreicht. Aktuellen Angaben zufolge gab es mehr als 30 Tote und hunderte Personen wurden schwer verletzt.

Ein Grossteil der Infrastruktur wurde weggefegt oder geflutet. Auch der neben Puri gelegene Fischerort Penthakata, in welchem Usthi eine Schule betreibt, ist stark betroffen. Die Mehrheit der einfachen Behausungen und eine Vielzahl der Fischerboote, welche die Existenz der Bewohner und Bewohnerinnen sichern, wurden schwer beschädigt oder vollständig zerstört. Unzählige Familien haben ihr Zuhause verloren.

Auch ein Teil des Schulgeländes wurde beschädigt. Dennoch konnten die Räumlichkeiten als Notunterkunft für betroffene Familien genutzt werden. Das genaue Ausmass der Schäden und Gefahren durch mangelhafte hygienische Zustände sind nur schwer abzuschätzen. Aktuell gilt es, die Grundversorgung der Bewohner und Bewohnerinnen sicherzustellen und drohende Kriminalität und Gesundheitsrisiken zu verhindern, bevor mit dem Wiederaufbau begonnen werden kann.

Gemeinsam mit dem lokalen Partner leistet Usthi in Penthakata Nothilfe für die Schüler und Schülerinnen der Penthakata Schule, für Ihre Familien und nach Möglichkeit auch für weitere betroffene Bewohnerinnen und Bewohner.

Quellen: SRF Bericht vom 04. Mai 2019, Bericht tagesschau.de vom 04. Mai 2019, Bericht aljazeera.com vom 05. Mai 2019

Jahresbericht 2018

Der alljährlich erscheinende Jahresbericht ist auch für das Jahr 2018 veröffentlicht und gibt einen Überblick über die wichtigsten Aktivitäten des letzten Jahres.

2018 konnten alle Projekte weitergeführt und teilweise ausgebaut werden. So konnte das Angebot der Berufsbildung um handwerkliche Kurse erweitert werden. Im Frauenhaus entstanden 10 zusätzliche Plätze und die Anzahl der Schulpatenschaften in Hyderabad konnte erhöht werden. Wir wünschen Ihnen eine spannende Lektüre!

Der Jahresbericht gibt ebenfalls Auskunft über die Finanzen der Stiftung Usthi und beinhaltet die Jahresrechnung 2018. Usthi bedankt sich bei allen SpenderInnen und UnterstützerInnen, die unseren Einsatz für notleidende Kinder auch im Jahr 2018 ermöglichten. Vielen herzlichen Dank!

Der Jahresbericht steht online zum Download bereit. Wenn Sie ein gedrucktes Exemplar wünschen, kann dies kostenlos unter hallo@usthi.ch oder +41 55 511 21 25 bestellt werden. Der vollständige Finanzbericht ist separat abgefasst und ebenfalls online verfügbar. Auf Wunsch kann auch er in gedruckter Form bestellt werden.

Jahresbericht 2018 zum Download als PDF.

Revisionsbericht 2018 zum Download als PDF.

 

Jahresbericht 2017

Der alljährlich erscheinende Jahresbericht ist auch für das Jahr 2017 veröffentlicht. Der Usthi Jahresbericht gibt ausführlich Auskunft über alle Projekte in Indien sowie wichtige Aktivitäten in der Schweiz. Mit dem 40jährigen Jubiläum war das Jahr 2017 ein einzigartiges Jahr für Usthi, das mit einer Filmpremiere und dem Jubiläumskonzert im Schloss Rapperswil gebührend gefeiert wurde. Was vor 40 Jahren mit einer einfachen Gassenküche in Kolkata begann, ist heute zu einer erfolgreichen Stiftung mit 12 Projekten und über 2’500 begünstigten Kindern und jungen Menschen geworden.

Der Jahresbericht gibt ebenfalls Auskunft über die Finanzen der Stiftung Usthi und beinhaltet die Jahresrechnung 2017. Usthi im 2017 die ordentliche ZEWO Rezertifizierung erfolgreich bestanden und ist weiterhin mit dem Gütesiegel ausgezeichnet. Das ZEWO Gütesiegel steht für den wirksamen und vertrauenswürdigen Umgang mit Spendengeldern. Usthi bedankt sich bei allen SpenderInnen und UnterstützerInnen, die unseren Einsatz für notleidende Kinder auch im Jahr 2017 ermöglichten. DANKE!

Der Jahresbericht steht online zum Download bereit und kann kostenlos unter hallo@usthi.ch oder +41 55 511 21 25 bestellt werden. Der vollständige Finanzbericht ist separat abgefasst und ebenfalls online verfügbar. Auf Wunsch kann auch er bei Usthi bestellt werden.

Jahresbericht 2017

Revisionsbericht 2017

Usthi: 40 Jahre Einsatz für Kinder

1977 eröffnete die Stiftung Usthi die erste Schule in Indien. 40 Jahre später setzen wir uns nach wie vor für sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche ein. Unser Engagement ist nur durch Ihre Unterstützung möglich!

Seit vier Jahrzenten setzt sich Usthi für die Schwächsten der Gesellschaft ein mit dem Ziel, ihnen ein eigenständiges Leben in Würde zu ermöglichen. Mit ihrer Spende setzen Sie ein wichtiges Zeichen der Solidarität mit diesen Menschen und sind ein vitaler Teil der Usthi-Familie. Wir wollen das 40 Jahre Jubiläum zum Anlass nehmen, unseren Spendern zu danken und feiern unseren gemeinsamen Einsatz mit zwei Veranstaltungen. Notieren Sie sich die Daten in Ihrer Agenda, weitere Details folgen in Kürze!

29. September 2017 – Usthi-Fest und Filmpremiere
Usthi hat mit Unterstützung eines professionellen Filmteams eine Dokumentation gedreht. Wir zeigen den Film am Usthi-Fest das erste Mal der Öffentlichkeit.

21. Oktober 2017 – 40 Jahre Jubiläumskonzert
Wir freuen uns, dass die 10-Jährige Violistin Leia Zhu zusammen mit dem Zürcher Kammerorchester ZKO im Schloss Rapperswil exklusiv die Usthi-Familie ein Jubiläumskonzert spielt. Ein unvergesslicher Abend steht uns bevor!

Mehr Details zu den Veranstaltungen folgen in Kürze, wird danken Ihnen für Ihre Geduld.

 

Jahresbericht 2016

Der aktuelle Jahresbericht 2016 wurde am 3. April veröffentlicht und ist frei einsehbar. Wir berichten über die Aktivitäten von Usthi, über die Projekte in Indien und Nepal.

2016 war ein bewegtes Jahr und wir haben viel erreicht! Der Wiederaufbau in Nepal wurde Ende August erfolgreich beendet. Zudem ermöglichten wir über 1’600 Kindern eine Schulbildung. 886 Jugendliche absolvierten eine Berufsausbildung. 77 Kinder schützten wir aktiv vor Kinderhandel und Missbrauch und gaben ihnen ein sicheres Zuhause. Über 19’000 Menschen erreichten wir mit unserer Präventionskampagne gegen Kinderhandel.

Das Layout des Jahresberichts wurde 2016 grundlegend überarbeitet und die Struktur wurde leicht angepasst. Die Projekte sowie der Grundgedanke der Stiftung Usthi bleiben aber unverändert. Wir unterstützen Kinder und Jugendliche der sozial untersten Schichten, ein eigenständiges Leben in Würde zu erlangen. Seit 40 Jahren und dank Ihrer treuen Unterstützung!

Mehr erfahren Sie im Jahresbericht, wir wünschen Ihnen eine interssante Lektüre!

Sie können eine druckfrische Version kostenlos bei uns bestellen: hallo@usthi.ch

Jahresbericht 2016

Revisionsbericht 2016

Jahresbericht 2015

„Das einzig Beständige ist die Veränderung. Heraklit’s Aussage vor über zweitausend Jahren war 2015 nicht nur für Usthi eine Konstante. In Nepal genügten am 25. April 2015 wenige Sekunden, um das Leben einer ganzen Bevölkerung komplett zu verändern. Tief betroffen von den schrecklichen Erdbeben in einem Land, mit dem Usthi schon lange verbunden ist, beschlossen wir innerhalb von Stunden, der Bevölkerung und unseren Programmpartnern in Nepal trotz schwierigster Umstände bestmöglich zur Seite zu stehen.

In Indien konnten wir ebenfalls wichtige Erfolge erzielen und das Leben von über 3’000 Kindern und Jugendlichen positiv verändern – dies ist eine wertvolle Investition in die zukünftige Generation. Unsere Bildungsprojekte ermöglichen es den jungen Menschen, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen und somit zu einer Veränderung in ihrem Umfeld beizutragen. Zum Beispiel durch unser Projekt gegen Kindsmissbrauch, das im Sommer 2014 startete, konnten unter anderem bereits 40 missbrauchte Jugendliche und ehemalige Prostituierte eine Ausbildung abschliessen und erfolgreich ins Berufsleben integriert werden.“

Hier geht’s zum kompletten Jahresbericht 2015.

Jahresbericht 2014

„Negative Schlagzeilen über ein Land, wie wir sie in den Medien häufiger erfahren als uns lieb ist, beeinflussen unsere Wahrnehmung. Während unseren Usthi-Besuchen in Indien und Nepal sehen wir jedoch ein ganz anderes Bild: Kinder in Slums, die nach der Schule stundenlang in den Nachhilfe-Zentren hart an ihren Hausaufgaben arbeiten, um ihren Familien später ein besseres Leben zu ermöglichen; Mütter im Urwaldgebiet, die tagtäglich für das Überleben ihrer Kinder ihr Bestes geben; ehemalige Prostituierte, die im Berufsbildungs-Zentrum jedes Wort ihres Lehrers aufsaugen. Sie alle wissen, dass Ausbildung ihr Schlüssel für eine bessere Zukunft ist. Genau diese starken und mutigen Frauen und Kinder können wir durch unsere Projekte unterstützen und ihnen eine bessere Zukunft bieten. Ihnen zu helfen
ist unsere grosse Motivation, welche uns täglich anspornt.

Es freut uns sehr, dass wir 2014 in unseren Projekten in Indien wichtige Fortschritte erzielen konnten. Der erfolgreiche Abschluss des Pilotprojekts zur Kleinkindförderung sowie deren Ausweitung auf weitere Dörfer, die Eröffnung der Geburtsabteilung im Urwaldspital Somagiri sowie der vielversprechende Start des Projekts gegen Kindsmissbrauch in Vororten von Hyderabad sind nur Beispiele, jedoch bedeutende Meilensteine für unsere Arbeit vor Ort. In Nepal haben wir 2014 unser Engagement nach der erfolgreichen Integration von Jugendlichen etwas reduziert. Wir sind jedoch bereits wieder sehr beschäftigt mit dem Aufbau eines neuen Projekts.“

Hier geht’s zum vollständigen Jahresbericht 2014.